Lebenslauf Sven Hannawald
Biografie
Sven Hannawald wurde am
9. November 1974 als Sven Pöhler
in Erlabrunn im Erzgebirge geboren. Seit der Heirat
seiner Eltern trug er dann den Namen seines Vaters. Sein
Interesse am Ski-Sport begann schon früh in seinem
Leben: Er war sieben Jahre alt, als er das erste Mal an
einem Skisprunglehrgang teilnahm. Am Anfang seiner
sportlichen Aktivitäten interessierte ihn die Disziplin
der Nordischen Kombination, aber schnell kristallisierte
sich sein außergewöhnliches Talent für das Skispringen
heraus. Und so flog der kleine Sven schon selbst durch
die Luft, als seine Spielkameraden noch Drachen steigen
ließen.
Um sein Training intensiver betreiben zu können,
wechselte Sven Hannawald mit 12 Jahren an die Kinder-
und Jugendsportschule (KJS) in Klingenthal. Dort
trainierte er beim SC Dynamo Klingenthal. Erste
sportliche Erfolge errang er bei der
DDR-Schülermeisterschaft im Skispringen,
die er gewann. 1987 folgte die Kinder- und
Jugendspartakiade in Oberwiesenthal, bei der er in drei
Wintersportdisziplinen siegte - zweimal beim Springen
und einmal in der Nordischen
Kombination.
Als seine Familie nach Öffnung der Mauer 1991 in die
Nähe von Ulm umzog, besuchte der 18-jährige fortan das
Ski-Internat Furtwangen im Schwarzwald. Nach seiner
Mittleren Reife machte er eine Lehre als
Kommunikationselektroniker, verfolgte aber seine
sportliche Karriere weiter, indem er sich bei der
Bundeswehr verpflichtete und dort bis 2001 als
Sportsoldat in der Sportförderungsgruppe der Bundeswehr
in Todtnau-Fahl trainierte.
Nach seinem Umzug nach Hinterzarten wurde er 1992
Dritter beim Mannschaftswettbewerb der
Junioren-Meisterschaft und zwei Jahre später Deutscher
Meister im Mannschaftsspringen mit seiner
Klubmannschaft. 1998 gelang dann der nächste
Karrieresprung: Sven Hannawald gewann Silber bei der
Skiflug-Weltmeisterschaft in Oberstorf und Silber bei
den Olympischen Winterspielen in Nagano beim
Mannschaftsspringen.
In der Saison 1998/1999 belegte der Skispringer
Hannawald dann im Gesamtweltcup den fünften Platz. Und
bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft 1999 in Ramsau
konnte er im Wettbewerb von der Großschanze im Einzel
Silber und im Mannschaftsspringen Gold gewinnen.
Im Jahr 2000 wurde Hannawald dann erstmals
Skiflugweltmeister in Vikersund in Norwegen und konnte
2001 in den Mannschaftswettbewerben bei der Nordischen
Skiweltmeisterschaft Gold von der Großschanze und Bronze
von der Normalschanze mit nach Hause nehmen.
In der Wintersaison 2001/2002 gelangen ihm dann seine
bis dahin größten Erfolge: Als erster Skispringer konnte
er alle vier Teilwettbewerbe der Vierschanzentournee
gewinnen. Eine Leistung, die sein außergewöhnliches
Talent untermauerte. Darüber hinaus konnte er seinen
Skiflug-Weltmeister-Titel 2002 erfolgreich verteidigen.
Bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City 2002 holte
er auf der Normalschanze Gold im Team und Silber im
Einzel und im Weltcup lag er in der Gesamtwertung auf
Platz Zwei. Diese Erfolgsserie brachte ihm im Jahr 2002
den Titel „Sportler des Jahres “ ein. Aufgrund seines
Charmes und seiner Natürlichkeit stand er damals auf dem
Höhepunkt seiner Karriere und war ein absoluter
Publikumsliebling. Auch 2002/2003 konnte er seine
Erfolgsserie fortsetzen: Er konnte sechs Siege im
Weltcup-Springen sowie jeweils den zweiten Platz bei der
Vierschanzentournee und bei der Weltcup-Gesamtwertung
verbuchen.
Doch die Kraftanstrengungen der vergangenen Jahre
begannen ihren Tribut zu fordern. Nachdem er
2003/2004 nicht an seine alte Bestform anknüpfen
konnte, beendete er die Saison vorzeitig. In dieser Zeit
war in den Schlagzeilen erstmals zu lesen, dass der
ehrgeizige Sportler unter Magersucht leidet. Im April
2004 wurde bekannt, dass er sich in eine Spezialklinik
begeben habe, um ein Burn-Out-Syndrom behandeln zu
lassen. 2005 gab Sven Hannawald, der durch seinen
Bestnoten in Weltcup-Springen und seine fünf Folge-Siege
beim Tournee-Springen mittlerweile zur „Springerlegende“
geworden war, dass er künftig den Profi-Ski-Sport
aufgeben wolle.
Doch der Sport und der damit einhergehende
„Adrenalin-Kick“ ließen ihn nicht wirklich los. Als es
ihm körperlich wieder besser ging, entdeckte Sven
Hannawald eine neue Leidenschaft: 2005 wandte er sich
dem Motorsport zu und bestritt sein erstes Autorennen:
Auf dem Hockenheimring hatte er beim Saisonfinale in
einem „Seat Leon Supercopa“ einen Gaststart. In der
nächsten Saison fuhr er im Schnabl-Team erstmals bei
einigen „ADAC GT Masters-Rennen“ mit, diesmal in einem
„Porsche 997 GT3 Cup“. 2009 startete er für das
„Buchbinder Racing-Team“.
2010 startete Hannawald erstmals in einem festen Cockpit
im „ADAC GT Masters“. Zusammen mit seinem Kollegen
Thomas Jäger vom „Team Callaway Competition“ fuhr in
einer „Corvette Z06.R GT3“. Dabei konnte er im Rennen
auf dem Sachsenring mit einem zweiten Platz seine erste
Podiumsplatzierung sowie seine ersten Mannschaftspunkte
erzielen. Seit 2012 ging es Sven Hannawald wieder etwas
ruhiger an und nahm nur an einigen wenigen Rennen.
Sven Hannawald hat einen Sohn und wohnt heute in
München. Seine Lebensgefährtin ist Alena Gerber. Als
Ausgleich für den Profi-Sport spielt er Fußball - er ist
Stürmer beim TSV Neuried/München. In Sachen Ski-Sport
ist er nach wie vor Mitglied des Ski-Clubs Hinterzarten.
Steckbrief Sven Hannawald
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