Lebenslauf Lance Armstrong
Biografie
Der US-Amerikaner Lance Armstrong war zunächst wegen
seiner Höchstleistungen als Radrenn-Profi als Held in
die Sportgeschichte eingegangen. Diesen Nimbus verlor er
2012. Damals führten, von Armstrong letztlich auch
öffentlich eingestandene, Doping-Vorwürfe zur Sperrung
des Radsportlers.
Lance Armstrong kam am
18. September 1971 als Lance
Edward Gunderson in der texanischen
250.000-Einwohner-Stadt Plano, einer Vorstadt von
Dallas, als Sohn der Büroangestellten Linda Gayle
Gunderson, geborene Mooneyham, auf die Welt. Vater Eddie
Gunderson, ein Presse-Angestellter, ließ sich 1973
scheiden und verließ Frau und Kind. Lances Mutter
heiratete wenig später den Verkäufer Terry Keith
Armstrong, der den kleinen Lance 1974 adoptierte. Lance
Armstrong, der in Plano die High School besuchte, hatte
ein problematisches Verhältnis zu dem neuen Mann an der
Seite seiner Mutter und nutzte die Betätigung beim
Sport, um seinem Stiefvater aus dem Weg zu gehen.
Der athletische Junge konzentrierte sich zunächst auf
den Schwimmsport und wechselte dann als Teen zum
Triathlon. 1986/87 war er der beste U-19-Triathlet der
USA. Als Triathlet begeisterte er sich bald besonders
für Radrennen und wurde 1991 Erster bei der
US-Amateur-Landesmeisterschaft. 1992 wurde er als Profi
in das US-amerikanische Motorola Cycling Team
aufgenommen, dem er bis zu seinem Wechsel zum
französischen Team Cofidis Ende 1996 angehörte.
Armstrong erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen,
wurde 1993 bei der Tour de France einmal Etappensieger
und stellte kurz danach als Bester bei den
Straßenweltmeisterschaften in Norwegen den Rekord auf,
mit 21 Jahren jüngster Straßenweltmeister bei den
Rad-Profis geworden zu sein. Mitte der 1990er Jahre
gehörte Armstrong zur Elite der Eintagesrennen-Fahrer.
Da er aber auf Bergstrecken zunächst wenig überzeugend
war, wurde er von Fachleuten damals noch nicht zu den
ganz Großen des Radsports gerechnet.
Im Oktober 1996 wurde bei dem 25-jährigen Sportler
Hodenkrebs im fortgeschrittenen Stadium festgestellt.
Operationen, die die Entfernung eines Hodens zur Folge
hatten, und eine langwierige Chemotherapie führten zur
erfolgreichen Abwehr der todgefährlichen Erkrankung.
Während dieser Krisen-Zeit lernte Armstrong seine
spätere Frau Kristin Richard kennen. Das Paar heiratete
im Mai 1998. 1999 bekamen die Armstrongs Sohn David
Luke, 2001 folgten die Zwillinge Grace Elisabeth und
Isabelle Rose. Wahrscheinlich hatte sich Kristin
Armstrong durch vor der Krebsbehandlung ihres Mannes
eingefrorene Spermien befruchten lassen.
Anfang 1998 hatte Armstrong sein, zunächst wenig
erfolgreiches, Comeback im Profi-Sport. Nun als Mitglied
des Teams von US Postal Service (ab 2005: Discovery
Channel). Nach einem halben Jahr konnte er aber zur
Weltspitze der Radsportler aufschließen: Dem Sieg bei
der Luxemburg-Rundfahrt folgte die die Fachwelt
überraschende gute Viertplatzierung bei der Vuelta a
España, dem nach Tour de France und Giro d´ Italia
bedeutendsten Etappen-Rennen. Im Jahr darauf gewann
Armstrong seine erste Tour de France, die er auch in den
folgenden sechs Jahren für sich entscheiden konnte Diese
sensationelle Serie machte den Texaner zum
Radfahrer-Gott der 2000er Jahre.
2003 ließ sich Armstong scheiden. In den Folgejahren
hatte er einige prominente und kurzzeitige Beziehungen.
Unter anderen zählten die Sängerin Sheryl Crow und die
Schauspielerin Kate Hudson dazu. 2005 war der sich aktiv
in Krebshilfe-Organisationen engagierende Armstrong
kurzfristig als republikanischer Kandidat für das
Gouverneursamt von Texas im Gespräch.
Obwohl er 2005 nach seinem siebten Tour-Sieg den
baldigen Abschied vom Profi-Sport angekündigt hatte,
trat Armstrong bei Profi-Rennen weiter an. 2009 stürzte
er schwer, brach sich das Schlüsselbein
und bestritt dennoch wenig später das Giro d´ Italia
(12. Platz). 2009 wurde er Dritte bei der Tour und 2010,
bei seiner letzen Tour de France, Zweiter. 2011 beendete
er seine Profi-Radler-Karriere, verabschiedete sich aber
nicht vom Hochleistungssport. Bei etlichen
Ironman-Wettbewerben belegte er 2011 und 2012 erste und
vordere Plätze.
2009 beziehungsweise 2010 wurde Armstrong zwei weitere
Male Vater: Freundin Anna Hansen brachte einen Sohn und
eine Tochter auf die Welt.
Spätestens ab 2004 wurden konkrete Hinweise publik, dass
die Ausnahmeerfolge von Armstrong durch Doping
ermöglicht worden waren. In den Folgejahren sah sich
Armstrong, der Doping stets geleugnet hatte, ständig mit
neuen Anschuldigungen und Enthüllungen konfrontiert, die
aber noch keinen endgültigen Beweis für ein
entsprechendes Fehlverhaltendes Radsport-Stars erbringen
konnten.
Durch einen abschließenden im Oktober 2012
veröffentlichten Bericht der US-amerikanischen
Doping-Agentur (USDA) wurden die Doping-Vorwürfe dann
tatsächlich bestätigt. Als Reaktion wurde Armstrong von
der Union Cycliste Internationale (UCI), dem
Welt-Radsportverband, auf Lebenszeit gesperrt.
Armstrongs ab 1998 als Profi erradelten Titel und
Platzierungen wurden annulliert. Die 2000 bei den
Olympischen Spielen errungene Bronzemedaille wurde ihm
2013 vom IOK ebenfalls aberkannt. Im Januar 2013 hatte
Armstrong die Vorwürfe gegen ihn in einer US-Talkshow
öffentlich zugegeben.
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