Lebenslauf Felix Baumgartner Biografie

Mit seinem spektakulären Überschallsprung aus der Stratosphäre wurde er im wahrsten Sinne des Wortes zum „Himmelsstürmer“ und war mit seinem Rekord der Star in allen Nachrichtensendungen rund um den Globus. Dieses Ereignis war für ihn Höhepunkt und gleichzeitig Schlusspunkt seiner beeindruckenden Karriere als Extremsportler - Felix Baumgartner ist der Mann, der Rekorde in Serie brach, alle Höhenflüge heil überstand und heute als Rettungsflieger tätig ist.
Felix Baumgartner wurde am 20. April 1969 in Salzburg geboren. Bis er zum österreichischen Bundesheer kam, verlief das Leben des Salzburger erst einmal in völlig irdischen Bahnen: Er machte eine Lehre als Maschinenschlosser und nahm eine Stelle als Kfz-Mechaniker an. Mit 18 Jahren verpflichtete er sich dann für fünf Jahre beim österreichischen Militär. Dort ließ er sich erst als Panzerfahrer ausbilden, bevor er als Instrukteur und Fallschirmspringer nach Wien an die damalige Heeressport- und Nahkampfschule wechselte.
Allerdings hatte Baumgartner beim Militär seine Probleme mit der Rolle als „Befehlsempfänger“ und wurde - als ungeeignet eingestuft - aus dem Heer entlassen. Wieder in Zivil, wurde er Mitglied eines Wiener Boxvereins, für den er 1992 einen Profikampf gewann: Er schlug den Kroaten Dinko Porobija in der ersten Runde durch K.O. Danach hatte Baumgartner nur noch ein Ziel: Er wollte hoch hinaus.
Erste Station seines neuen Lebens: Er zog nach Bayern und machte eine Ausbildung bei Base-Guru Tracy Lee Walker. Basejumping - auch B.A.S.E. oder BASE jumping - bedeutet Objektspringen. Dabei handelt es sich um einen Sprung mit dem Fallschirm von einem festen Objekt, wie beispielsweise ein Gebäude, eine Brücke, ein Mast etc.
Seinen ersten Objektsprung absolvierte Felix Baumgartner anlässlich des Bridge Day 1996. Er sprang von der New River Gorge Bridge, eine Stahlbogenbrücke in West Virginia, USA und zweitlängste und zweithöchste Bogenbrücke der Welt (Stand 2013). Danach folgten in den nächsten 17 Jahren mehr als 2.600 Fallschirmsprünge - darunter auch weitere 130 Objektsprünge beziehungsweise Basejumps.
1997 startete Baumgartner seine professionelle Karriere als Basejumper - gesponsert von Energy-Hersteller Red Bull. Noch im gleichen Jahr gewann Baumgartner in West Virginia im Base Jumping den Gesamtweltcup, teilgenommen hatten 350 Teilnehmer. 1999 schaffte er mit seinem Sprung in Kuala Lumpur von den Petronas Towers einen neuen Weltrekord. Auf dem höchsten Objektsprung folgte im selben Jahr auch gleich der niedrigste Fallschirmabsprung - als Baumgartner in Rio de Janeiro vom rechten Arm der Christus Statue in die Tiefe startete.
Weitere Rekorde des Salzburgers folgten in Serie - unter anderem: 2003 bestieg er gemeinsam mit seinem Extremsport-Kollegen Günter Kamutsch den Sass Pordoi (2.950 Meter) in Italien und sprang mit dem Fallschirm von dessen Gipfel. Über dem Lake Powell in Utah gewann Baumgartner mit einem Carbon-Flügel das Wettfliegen gegen eine 368 kW starke Propellermaschine der Marke „Pilatus Porter“. Er erreichte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h und überquerte zudem im gleichen Jahr als erster Mensch den Ärmelkanal von Dover bis Calais im Gleitflug. Er öffnete seinen Fallschirm in 1.200 Metern Höhe nach einem freien Fall aus 9.800 Metern. Für die Überquerung des Kanals benötigte er sechs Minuten und 22 Sekunden. Sein damals experimenteller Carbonflügel „SkyRay“ (englisch für: Himmelsrochen) wurde übrigens später unter der Bezeichnung „Gryphon“ (englisch für: Greif) vom Militär weiterentwickelt.
2004 sprang Baumgartner von der höchsten Brücke der Welt, dem 343 Meter hohen Viaduc de Millau. Bei seinem Sprung von der Brücke „Puente de las Américas“ wurde er kurzzeitig in Panama inhaftiert. 2006 sprang der Österreicher in Schweden vom Turning Torso in Malmö, dem höchsten Gebäude in Schweden, auf dem er vorher per Ziellandung aus einem Helikopter auf dem Dach gelandet war. Und 2007 sprang er von der Beobachtungsplattform eines Wolkenkratzers in Taipeh in 390,2 Meter Höhe. Viele Sprünge in seiner Karriere waren illegal und wurden als Überraschungs-Coup heimlich vorbereitet und im Anschluss musste Baumgartner oft fluchtartig das Land verlassen.
Bei seinem größten Coup, dem Sprung aus der Stratosphäre am 14. Oktober 2012 war dagegen alles ganz „offiziell“. Auch diese Aktion war, wie all seine Sprünge, akribisch bis ins kleinste Detail vorbereitet: In New Mexico in der USA stieg er von der Walker Air Force Base bei Roswell mit einem Heliumballon in einer Druckkapsel auf, ausgerüstet mit Spezial-Schutzanzug und Fallschirm.
Nach seiner Rückkehr zur Erde wurden drei spektakuläre Rekord-Eckdaten bei der FAI (The International Air Sports Federation) eingereicht: Erstens: die Rekordhöhe für einen Fallschirmabsprung von 38.969,4 Meter (seit 1960 wurde dieser Rekord von Joseph Kittinger mit 31.333 Meter gehalten). Zweitens: der Rekord für den tiefsten freien Fall mit 36.402,6 Meter (Dieser Rekord wurde vorher von Jewgeni Andrejew mit 24.500 Meter gehalten). Drittens: der Rekord für die Höchstgeschwindigkeit im freien Fall mit 1.357,6 km/h (Der bisherige Rekord wurde von Baumgartner selbst im Juli 2012 aufgestellt).
Nach seinem absoluten Ausnahme-Rekordsprung kündigte Baumgartner umgehend seinen Rückzug aus dem Extremsport an. Baumgartner wollte künftig jeweils halbjährlich als Pilot eines Rettungshubschraubers in den Alpen und in Kalifornien arbeiten. Außerdem übernahm der ehemalige Kfz-Mechaniker 2013 die Rolle eines Markenbotschafters für Volkswagen Pkw. Und im März 2013 wurde Baumgartner in Rio de Janeiro mit dem Sport-Oscar, dem „Laureus World Sports Award“, als „Action-Sportler des Jahres 2012“ ausgezeichnet.
Die Erfahrungen seines Rekordsprungs hat Baumgartner in seinem Buch „Himmelsstürmer. Mein Leben im freien Fall“ (2013) niedergeschrieben. Dabei berichtete er unter anderem, dass die schlimmste Erfahrung während des Sprung die fehlende Bewegungsfreiheit in dem schweren Spezial-Druckanzug gewesen sei, was panische Angstattacken in ihm ausgelöst hätte. Baumgartner lebt derzeit (2013) mit Freundin Nicole Öttl in der Schweiz.
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