Lebenslauf Claudia Pechstein
Biografie
Claudia Pechstein ist eine deutsche
Hochleistungssportlerin, deren Karriere von
außergewöhnlichen Höhepunkten, aber auch Tiefschlägen
und Auseinandersetzungen mit Verbänden, Gerichten und
Gutachtern über eine Dopingsperre geprägt wurde.
Sie wurde am
22. Februar 1972 im damals zur DDR
gehörenden, östlichen Teil von Berlin geboren. Sie wuchs
gemeinsam mit drei Geschwistern auf und kam schon im
Alter von vier Jahren zum Eislaufsport.
Neben Ehrgeiz und Durchhaltevermögen zeigte sie eine
zunehmende Begeisterung für Tempo, so dass sie 1982 vom
Eiskunstlauf zu den Eisschnellläufern wechselte.
Schon 1985 feierte Claudia Pechstein bei der Kinder- und
Jugendspartakiade in der DDR ihren ersten
Wettkampferfolg über die Distanz von 1.500 m.
Es sollten noch viele Siege hinzukommen. Claudia
Pechstein nahm zwischen 1992 und 2006 fünflMal an den
Olympischen Winterspielen teil und gewann dabei 5
Goldmedaillen, 2 Silbermedaillen und 2 Bronzemedaillen.
Sie gilt damit als erfolgreichste deutsche
Olympiateilnehmerin überhaupt.
Claudia Pechstein wurde darüber hinaus jeweils zweimal
Weltmeisterin über die Langstreckendistanzen 3000 m und
5000 m und errang weitere Weltmeistertitel über 1.500 m
sowie im Mehrkampf.
Sie wurde in den Jahren 2003, 2004 und 2005 jeweils
Gesamtweltcupsiegerin.
Im Mehrkampf konnte sie drei Europameister-Titel
erringen.
Als Grundlage für ihre Erfolge fiel eine große
Beständigkeit auf. Sie arbeitete 16 Jahre hintereinander
mit demselben Trainer zusammen.
Im Jahr 2009 nahm die glänzende sportliche Karriere der
Claudia Pechstein eine Wende. Nach den
Mehrkampf-Weltmeisterschaften in Hamar geriet die
Sportlerin durch von der Norm abweichende Blutwerte in
Doping-Verdacht. Erstmals konnte dies geschehen, ohne,
dass ihr das Zuführen unzulässiger Substanzen
nachgewiesen wurde. Eine neu eingeführte
Indizien-Bewertung mit Hilfe eines „biologischen Passes“
machte dies möglich. Trotz ihrer wiederholten
Unschuldsbeteuerungen und Offenlegungen ihrer
Blutwerte
konnte Claudia Pechstein auch durch Anrufung der
zuständigen Gerichte den Ausspruch einer 2-jährigen
Sperre durch die Internationale Eislauf-Union (ISU)
nicht verhindern.
Claudia Pechstein hat den Kampf gegen die Dopingvorwürfe
niemals aufgegeben. Sie hat alle Rechtswege
ausgeschöpft, bis ein medizinischer Sachverständiger bei
ihr eine ererbte Blutanomalie feststellte. Obwohl nun
feststand, dass die anomalen Blutwerte durch diese
genetische Vorbestimmung verursacht worden waren, wurde
die Sperre nicht aufgehoben.
Nach Ablauf der Sperrzeit meldete sich Claudia Pechstein
unmittelbar im Leistungssport zurück. Sie zeigte sich in
der Lage, an ihre früheren Leistungen anzuknüpfen. Bei
ihrem Comeback am 12.02.2011 erreichte sie die Norm für
die Weltcupteilnahme, qualifizierte sich später für das
Weltcupfinale in Heerenveen. Bei der
Einzelstrecken-Weltmeisterschaft in Inzell konnte sie
sich über eine Bronzemedaille und über einen 3. Rang im
Teamwettkampf freuen.
Claudia Pechstein, gelernte Industriekauffrau, ist bei
der Bundespolizei tätig.
Neben dem Eisschnelllaufen beschäftigt sie sich gerne
mit anderen, schnellen Sportarten. Sie hat einen
deutschen Marathonrekord auf Inlineskatern aufgestellt
und ist auch als Bahnradrennfahrerin unterwegs.
Autogramm Claudia Pechstein
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