Biografie Millard Fillmore
Er war der dreizehnte Präsident der Vereinigten
Staaten mit einer Amtsperiode von gerade einmal 969
Tagen, zu einer kritischen Zeit, als der Konflikt
zwischen den Nord- und Südstaaten einen ersten
Höhepunkt erreichte. Dennoch konnte Millard Fillmore
als Präsident keine maßgeblichen Erneuerungen
bewirken, weshalb er heute auch eher eine
nebensächliche Rolle in der amerikanischen
Geschichte spielt. Die Befreiung der Sklaven war
eine wichtige Auseinandersetzung der damaligen Zeit
und Fillmore erließ u. a. das Gesetz, das
Nordstaaten dazu verpflichtete, entlaufene Sklaven
wieder an ihre Besitzer im Süden auszuliefern, was
ihn die Sympathien der Nordstaatler kostete und
heftige Kontroversen auslöste. Dagegen galt er als
äußerst konservativer, bescheidener Mann mit einem
liebenswürdigen und zuvorkommenden Charakter. Als
ihm die Ehrenwürde der Universität Oxford angeboten
wurde, lehnte er diese ab.
Millard Fillmore wurde am
7. Januar 1800 in einer
von Armut geplagten Familie in New York geboren. Er
wuchs mit seinen acht Geschwistern auf einer Farm in Cayuga Country auf, arbeitete schon in sehr jungen
Jahren in einem Bekleidungsgeschäft und konnte daher
nur sporadisch die Schule besuchen. Das meiste
Wissen eignete er sich autodidaktisch an, studierte
dann Rechtswissenschaften in Buffalo. Nach dem
Studium arbeitete er als Jurist und eröffnete eine
eigene Anwaltskanzlei.
Seine politische Karriere begann er im Alter von 25
Jahren. Er heiratete Abigail Powers, mit der er eine
Tochter bekam, und wurde 1828 zum Abgeordneten der
New York State Assembly gewählt, schließlich 1833 in
den Kongress. Er kandierte dann 1844 als Gouverneur
und verlor den Wahlkampf ganz knapp gegen Silas
Wight, einem Demokraten.
Nach dem unerwarteten Tod des Präsidenten Zachary
Taylor, der zwar selbst Sklaven hielt, sich jedoch
gegen die Ausdehnung der Sklaverei aussprach und am
9. Juli 1850 starb, übernahm Fillmore das Amt für
die verbleibende Dauer der Amtsperiode, nachdem er
zuvor zum amerikanischen Vizepräsident gewählt
worden war. Unter Fillmores Präsidentschaft wurde
das komplette Kabinett neu besetzt, die meisten
Minister, die unter Taylor ihre Ämter bekleideten,
traten zurück.
Insbesondere der Kompromiss von 1850 war ein
einschneidendes Ereignis unter der Präsidentschaft
Fillmores. Dabei ging es um Gesetze, die eine
Einigung zwischen den Nord- und Südstaaten bewirken
sollten. Im Süden war die Sklaverei immer noch
erlaubt, im Norden wurde die Sklaverei nach dem Sieg
im Krieg gegen Mexiko verboten. Landgewinn durch den
Krieg in südlichen Breitengraden bewirkte
allerdings, dass der Süden sich vergrößerte, daher
wurde Kalifornien als Kompromiss zum sklavenfreien
Staat erklärt. Das wiederum bewirkte, dass die
freien Staaten im Senat überwogen, dennoch führte
der Kompromiss letztendlich zum Bürgerkrieg, obwohl
durch Fillmores Gesetzgebung um zehn Jahre
verzögert.
Als die nächste Präsidentschaftswahl anstand, lehnte
Fillmore zunächst die Kandidatur ab, ließ sich dann
jedoch aufstellen, wobei ihm die Antipathien der
Nordstaatler den Sieg kosteten, stattdessen Winfield
Scott mehr Stimmen erhielt, der dann wiederum gegen
Millard Fillmore verlor, der Fillmore am 4. März 1853
als Präsident ablöste.
Nach dem Tod seiner Frau, die am 30. März 1853 an
Lungenentzündung starb, und seiner Tochter reiste
Fillmore nach Europa, ließ sich danach ein weiteres
Mal zur Präsidentschaftswahl aufstellen, die er
bereits zu Beginn verlor. Seine politischen
Ansichten und die Kritik an Abraham Lincoln
bewirkten, dass nach dessen Ermordung aufgebrachte
Anhänger Lincolns das Haus Fillmores als Protest
schwarz anstrichen. Fillmore starb am 8. März 1874
an einem Schlaganfall.
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