Sandro Botticelli Lebenslauf
Der italienische Maler und Zeichner
Sandro Botticelli gehörte zu den
wichtigsten bildenden Künstlern der
Frührenaissance. Viele seiner Bilder
wurden in der ganzen Welt berühmt.
Etliche Botticellis Leben betreffende
Umstände blieben trotz intensiver
Forschungen von Historikern und
Kunsthistorikern ungeklärt. So blieb
auch das genaue Geburtsdatum des Malers
im Dunklen. Möglicherweise kam
Botticelli am 1. März 1445 in der
toskanischen Metropole Florenz in der
Via Nuova als jüngster von vier Brüdern
auf die Welt. Seine Familie lebte in
bescheidenen Verhältnissen. Vater
Mariano di Vanni Filipepi sorgte als
Gerber für den Lebensunterhalt der
Familie. Der Taufname des
späteren Malers war „Alessandro di
Mariano di Vanni Filipepi“. Bruder
Giovanni gab ihm den Spitznamen
„Botticelli“ („Fässchen“).
Botticelli ist fast sein ganzes Leben in
seiner Geburtsstadt beziehungsweise in
der Toskana geblieben. Zunächst ging er
bei einem Goldschmied in die Lehre,
entschied sich aber schließlich für die
Kunstmalerei. In der 20 km von Florenz
entfernt liegenden Stadt Prato wurde er
für drei Jahre Schüler des angesehenen
Malers Filippo Lippi.
1470 machte sich Botticelli, der mit
einigen frühen Madonnen-Bildern erste
Aufmerksamkeit erregt hatte, als Maler
selbständig. In der von dem
kunstsinnigen Adelsgeschlecht der
humanistischen Gedanken gegenüber
aufgeschlossenen Medici beherrschten
Stadt schaffte Botticelli 1470 seinen
Durchbruch als anerkannter Künstler mit
der Auftragsarbeit „Allegorie der
Tapferkeit“. Das Bild war für die
Ausschmückung eines Gerichtgebäudes
gedacht. Das Bild fiel dem faktischen
Herrn der formell als Republik
organisierten Stadt Florenz, Lorenzo
de´Medici, auf. Botticelli wurde wie
Michelangelo und andere Künstler ein
Protegé von Lorenzo de´Medici, „dem
Prächtigen“, der Florenz zum Zentrum der
Renaissance-Kunst machte.
Botticelli erhielt in Folge laufend
lukrative Staatsaufträge und gelangte zu
Wohlstand. Seine Porträts und
großformatigen allegorischen
Darstellungen trafen den Zeitgeist und
überdauerten die Jahrhunderte. Dabei
ragten die Werke „La Primavera“ („Der
Frühling“, 1. Hälfte der 1480er Jahre),
„Il Giudizio di Paride“ („Das Urteil des
Paris“, 1485-1488) und „La Nascita di
Venere“ („Die Geburt der Venus“, um
1485) aus seinem Schaffen besonders
heraus. Vorbild für die Gestalt der
Venus war die zu Lebzeiten als schönste
Frau der Toskana geltende Simonetta
Vespucci (wahrscheinlich 1453 bis 1476),
die von Botticelli mehrmals porträtiert
worden war. 1481/82 arbeitete Botticelli
im päpstlichen Auftrag, wie andere
Spitzen-Künstler vor und nach ihm, an
der Ausschmückung der Sixtinischen
Kapelle in Rom.
Nach dem Tod von Lorenzo dem Prächtigen
(1492) durchlitt Florenz eine Phase, oft
gewalttätig ausgetragener Machtkämpfe,
die 1494 in der Vertreibung des
Medici-Geschlechts und seiner Anhänger
gipfelte. Botticelli blieb in der Stadt.
Für die nächsten, mit der Person des
charismatischen Bußpredigers Girolamo
Savonarola (1498 hingerichtet)
verbundenen, politisch dramatischen
Jahre sind keine Gemälde Botticellis
überliefert. Vermutlich hatte er in den
Jahren von Savonarolas „Gottesstaat“
überhaupt nicht mehr gemalt. Allerdings
hatte Botticelli in dieser Zeit weiter
an der Illustration von Dante Alighieris
„Divina Commedia“ („Göttliche Komödie“)
gearbeitet. Von den seit 1480
entstandenen Botticelli-Abbildungen
konnten etwas mehr als 90
Federzeichnungen bis in die Gegenwart
gesichert werden.
In seinem letzten Lebensjahrzehnt soll
Botticelli krank und veramt gewesen
sein. Sein Malstil war nicht mehr
gefragt. Im 19. Jahrhundert wurde er von
den Prä-Raffaeliten als großes Vorbild
wiederentdeckt und erlebte seitdem eine
nachhaltende Wirkung, die Ende des 20.
Jahrhunderts mit dem Aufkommen des
Mediums „Poster“ verstärkt wurde.
Botticelli soll im Mai, möglicherweise
am 17., 1510 in Florenz gestorben sein.
Er wurde in der Familiengruft an der
Chiesa di Ognissanti in Florenz
bestattet.
Sandro Botticelli Seiten,
Steckbrief etc.
- die offizielle Sandro Botticelli Homepage