Juliane Werding Lebenslauf
Die 1956 geborene Essenerin
machte schon als Vierzehnjährige in der TV-Sendung
"Talentschuppen" des Südwestfunks auf sich
aufmerksam. Das brachte ihr einen Plattenvertrag
ein, und 1972 stürmte sie die Top Ten mit "Am Tag,
als Conny Kramer starb". Der emotionale Umgang mit
dem hochbrisanten
Thema ließ kaum jemanden kalt, und
die bei The Band entlehnte Melodie passte dazu wie
angegossen.
Nach einer Ausbildung an der Handelsschule nahm
Gunter Gabriel sie unter seine Fittiche. Einige
Countryeinflüsse konnten da nicht ausbleiben, und
vor allem die direkten und oft frechen Texte
gefielen dem Publikum.
1978 begann Juliane Werding, selbst Lieder zu
schreiben, obwohl sie später oft mit Coverversionen
besonders erfolgreich war. Bis 1985 arbeitete sie in
der PR-Branche, worauf eine Ausbildung zur
Heilpraktikerin und die Eröffnung einer Praxis in
München folgten. Außerdem beteiligte sie sich an
Herbert Grönemeyers Projekt "Band für Afrika".
Für ihr musikalisch deutlich ausgereifteres Album
"Ohne Angst", von dem vor allem "Stimmen im Wind" in
Erinnerung blieb, bekam sie die Goldene Stimmgabel,
nachfolgende Platten wurden mit Gold und teilweise
auch Platin ausgezeichnet.
Nachdem sie einen Gesundheitsratgeber geschrieben
hatte, versuchte sie sich erfolgreich als
Musikproduzentin, ohne ihre eigene Karriere zu
vernachlässigen. Ihre Tourneen waren auch in den
späten Neunzigern gut besucht.
Nach einem Schauspielkurs übernahm sie eine
Bühnenrolle in Eve Enslers Vag ina-Monologen,
außerdem entwickelte sie Konzepte für zwei
Fernsehserien.
Seit ihrem zweiten Buch, das fiktive "Interviews"
mit Personen aus der Bibel präsentierte, widmet sie
sich wieder verstärkt der Musik.