Joachim Kroll Lebenslauf
Joachim Kroll war ein deutscher Serienmörder,
der am
17. April 1933 im oberschlesischen
Hindenburg geboren wurde.
Er ist als eines von neun Kindern in einer armen
Bergarbeiterfamilie aufgewachsen. Die Erziehung
seines dominanten Vaters fand mit harter Hand
statt. So wurden schon kleine Vergehen mit
harten Prügelstrafen geahndet. Seine Mutter war
bis zu ihrem Tod im Jahr 1955 die einzige Quelle
der Zuwendung für ihn. Ihr Tod wird auch als
Auslöser für Krolls späteren Serienmord
betrachtet. Beide Elternteile waren werktätig
und andere Erziehungspersonen waren nicht
vorhanden.
Die Unfähigkeit, sich verbal zu wehren, wurde
ihm weiterhin zum Verhängnis. So diente er
seinen Geschwistern häufig als Sündenbock, wenn
sie einer Prügelstrafe entgehen wollten. Durch
die extreme Situation entwickelte er schon in
frühem Kindesalter einen Hang zu Eigenbrötlerei,
Zurückgezogenheit und Lethargie.
Die Schulleistung fiel wegen starker
Schwierigkeiten, sich in Wort und Schrift zu
artikulieren, sehr schlecht aus und er kam auf
eine Hilfsschule. Hier sah er sich wegen seiner
schmächtigen Gestalt und seiner mangelnden
Intelligenz der Verspottung und Erniedrigung
zahlreicher Mitschüler ausgesetzt. Der weitere
Werdegang im NS-System, insbesondere der
Eintritt in die Hitlerjugend 1943 tat sein
weiteres, um seinen pervertierten Charakter zu
festigen.
Die Familie Kroll lies sich 1949 in Bottrop
nieder. Hier bekam Joachim Kroll zunächst eine
Anstellung als Knecht auf einem Bauernhof. Erste
Annäherungsversuche an weibliche
Mitarbeiterinnen scheiterten und Kroll
entwickelt im Schlachthaus des Bauernhofs die
ersten sodomistischen Fantasien.
1955 hatte Kroll das erste Mal körperlichen
Kontakt mit einer Frau, die er in einer Bar
kennenlernte. Er war sexuell stark gehemmt,
unerfahren und litt zudem unter vorzeitigen
Ejakulationen. Das Gespött der Frauen, die er
nicht annähernd sexuell befriedigen konnte,
trieb Kroll weiter in die Paraphilie. Zunächst
probierte er nun den Geschlechtsverkehr mit
Kühen des Bauernhofs, auf dem er als Knecht
tätig war.
Nach dem Tod seiner Mutter, ebenfalls im Jahr
1955, wurden seine verschrobenen Charakterzüge
pathologisch und er begann Frauen und Mädchen zu
vergewaltigen, zu erwürgen und zu zerschneiden.
Man geht von 11-30 Mordopfern aus.
Kannibalistische Fantasien entwickelte er erst
bei seinen letzten Opfern. Das tatsächliche
Verspeisen von Menschenfleisch gelang ihm nicht,
da er zuvor von der Polizei festgesetzt wurde.
Die eingebürgerte Bezeichnung „Der
Menschenfresser von Duisburg“ ist somit
irreführend.
Joachim Kroll wurde 1976 nach der Ermordung
eines vierjährigen Kindes von der Polizei
überführt. Ansässig in Laar, einem
rechtsrheinischen Vorort von Duisburg, konnte er
ohne
Probleme durch das Fenster seiner
Dachgeschosswohnung sein nächstes Opfer, ein
Kind auf dem Spielplatz seines Wohnblocks,
beobachten.
Anschließend lockte er das Mädchen unter einem
Vorwand in seine Wohnung und beging sexuelle
Handlungen an ihr. Danach ermordete er das Kind,
zerteilte es und kochte die Gliedmaßen in
Salzlake, um sie zu verzehren.
Bei der folgenden Vermisstenfahndung konnte das
Mädchen nicht aufgefunden werden, jedoch meldete
ein Hausbewohner und Nachbar Krolls der Polizei,
dass am Morgen in Krolls Wohnung die Toilette
verstopft war.
Bei einer Befragung Krolls gab dieser vorerst
an, dass es sich um Kaninchendärme handele, die
er die Toilette runterspülen wollte. Die genaue
Überprüfung der Gedärme ergab jedoch, dass es
sich um menschliche Innereien handeln musste.
Joachim Kroll gestand anschließend sofort die
Tat und zeigte den Polizisten die restlichen
Leichenteile des Mädchens im Gefrierfach seines
Kühlschranks.
Aufgrund des hohen Grades der Perversion, der
sich in Form von abgetrennten und gekochten
Armen und Beinen des Kindes darstellte, schöpfte
die Polizei den Verdacht, dass es sich um einen
Serientäter handeln müsse.
Weitere offene Fälle wurden nun mit Kroll in
Zusammenhang gebracht. Dieser zeigte sich
kooperativ und erläuterte an den Tatorten
bereitwillig den Tathergang.
Die Aufarbeitung der Taten von Joachim Kroll
stellen in der Kriminalgeschichte Deutschlands
ein Novum dar, da hier zum ersten Mal auch das
Interesse der Regenbogenpresse Beachtung fand
und man nicht davor zurückschreckte, vor
laufender Kamera den Tathergang mit Kroll und
einer Polizistin an den Tatorten nachzustellen.
Joachim Kroll verstarb am 1. Juli 1991 in seiner
Zelle in Rheinbach.