Jeanne d’Arc Lebenslauf

Jeanne d’Arc, die als Retterin Frankreichs verehrte Jungfrau von Orléans und Heilige der Katholischen Kirche, wurde vermutlich am 6. Januar 1411 im Dorf Domrémy an der oberen Maas in Lothringen geboren. Die Tochter wohlhabender Bauern wuchs gemeinsam mit drei Brüdern auf und machte sich im Haushalt und in der elterlichen Landwirtschaft nützlich.
Nach eigener Aussage wurde Jeanne d’Arc im Alter von 13 Jahren von Visionen und Heiligenerscheinungen heimgesucht. Fortan fühlte das Mädchen sich von Gott berufen, Frankreich von den Engländern zu befreien und den französischen Thronfolger Karl zum König zu machen. Nachdem ihr wiederholt die heilige Katharina, die heilige Margaretha und der Erzengel Michael erschienen waren, verließ Jeanne D’Arc am 25. Dezember 1428 ihr Elternhaus.
Im Februar 1429 wurde Jeanne d’Arc in Chinon vom Thronerben Karl empfangen. Angeblich überzeugte sie ihn von ihrer Mission, indem sie ihn an ihren Visionen teilhaben ließ. Karl ließ ihr eine Rüstung anfertigen und machte sie zur Heerführerin eines Proviantzuges nach Orléans. Unter der Führung Jeanne d’Arcs wurde die Stadt am 8. Mai 1429 von den Engländern befreit. Dieser Umstand bewirkte eine Wende zugunsten Frankreichs im Hundertjährigen Krieg.
Am 17. Juni 1429 wurde Karl VII. in der Kathedrale von Reims unter Anwesenheit Jeanne d’Arc zum König gekrönt. Am 23. Mai des Folgejahres wurde Jeanne d’ Arc bei Lompiegen durch die Burgunder gefangen genommen und für eine hohe Geldsumme an die Engländer ausgeliefert und nach Rouen gebracht. Dies geschah ohne Eingreifen von Karl VII., der sich mittlerweile von ihr abgewandt und Teile der Armee entlassen hatte, um Frieden zu schließen.
Zwischen Januar und Mai 1431 wurde Jeanne d’Arc in Rouen der Prozess gemacht. Der Bischof von Beauvais leitete den Prozess. Die Anklage lautete auf Ketzerei und Hexerei. Jeanne d’Arc wurde in 12 von 67 Anklagepunkten für schuldig befunden und am 19. Mai 1431 zum Tode verurteilt. Am 24. Mai schwor sie angesichts des Scheiterhaufens ab, widerrief den Schwur jedoch zwei Tage später. Somit wurde die Begnadigung zu lebenslanger Haft in einem kirchlichen Gefängnis umgehend wieder aufgehoben. Am 28. Mai 1431 wurde Jeanne d’Arc zur Verbrennung auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Zwei Tage später wurde der Richtspruch auf dem Alten Markt von Rouen vollzogen. Die Asche wurde in der Seine verstreut. Jahre nach ihrem Tod behaupteten mehrere Frauen, Jeanne d’Arc zu sein. Darunter befand sich Jeanne des Armoises, die behauptete, dem Scheiterhaufen entkommen zu sein.
In einem von der Mutter Jeanne d’Arc auf den Weg gebrachten Revisionsprozess wurde das Urteil 1456 aufgehoben. Papst Pius X. sprach Jeanne d’Arc 1909 heilig. Die Seligsprechung vollzog Papst Benedikt XV. im Jahre 1920. Jeanne d’Arc gilt als französische Nationalheilige und ist Schutzpatronin von Frankreich, Rouen und Orléans. Das Geburtshaus Jeanne d’Arc blieb erhalten. In einem Nebengebäude entstand ein Museum. In Rouen erinnert ein Denkmal an die Jungfrau von Orléans. Im Jahre 1979 wurde eine Kirche Jeanne d’Arc geweiht.
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n.n.v.