Jana Frey Lebenslauf
Schon früh wusste sie, dass sie
Schriftstellerin werden würde. Mit fünf Jahren begann
sie sich Geschichten auszudenken und diese
aufzuschreiben. Was sich in der Kindheit entwickelte,
überdauerte die Jugend und setzte sich bis ins
Erwachsenenalter durch. Ihre Kinder- und Jugendbücher
wurden in etliche Sprachen übersetzt. Jana Frey versteht
ihr Handwerk, kann sich besonders in ihren Jugendbüchern
hervorragend in diese schwierige Zeit des Heranwachsens
hineinversetzen, in der so viele Ängste, Kümmernisse und
Schwierigkeiten liegen.
Die Schriftstellerin kam am
17. April 1969 in Düsseldorf
zur Welt. Ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt achtzehn
Jahre alt und besuchte noch die Schule. Als Jana gerade
einmal sieben Monate alt war, kam ihr
Vater bei einem
schweren Verkehrsunfall ums Leben. Neben den deutschen
Wurzeln hat sie durch ihren zweiten Vater, einem
freischaffenden Schauspieler, auch schweizerische
Wurzeln.
Sie lernte bereits mit vier Jahren das Lesen und
Schreiben, besuchte die Montessori-Schule ihrer
Heimatstadt. Ihre Eltern und Lehrer unterstützten sie in
ihrem Talent, förderten die Freude daran. Im Alter von
fünfzehn Jahren veröffentlichte Frey ihre erste
Kurzgeschichte in einer Jugendzeitschrift, schrieb neben
Prosa auch Lyrik.
Das Interesse für die Literatur und am Schreibprozess
führte auch an der Uni in ähnliche Richtungen. Sie
beendete ihr Literaturstudium in Wiesbaden und machte
ein weiteres Kunst- und Geschichtsstudium in Frankfurt
am Main, in Auckland in Neuseeland und in San Francisco.
Hier konnte sie bereits etliche Anregungen für ihr
zukünftiges Werk sammeln, machte z. B. mit der
Jugendarbeit ihre eigenen Erfahrungen.
Ihr erstes Buch schrieb sie in ihrer Pubertät, in der
sie viel mit sich selbst zu kämpfen hatte. Eine
handschriftliche Version davon existiert noch, wie sie
alle Schreibversuche aufgehoben hat, um diese später für
ihre Werke zu nutzen. Die Geschichte drehte sich um
Pubertätsprobleme und die Liebe, hatte den Titel „Sekt
und Tränen“ und erschien später dann tatsächlich als
Veröffentlichung unter dem Titel „Ich nenne es Liebe“.
Gerade das Kind spricht das Kind an, der Jugendliche
weiß um die Probleme des Jugendlichen häufig
besser
Bescheid, als ein Erwachsener sich in diese einstige
Welt hineinversetzen kann. Die Verbindung zwischen dem
damaligen jugendlichen Blick auf die Welt und der
heutigen Ansicht führt in den Büchern der
Schriftstellerin zu einer lebensechten und glaubwürdigen
Perspektive. Zudem nimmt sich Frey gerne die Zeit, sich
mit Jugendlichen zu unterhalten, hat auch eine eigene
Familie gegründet und lebt mit ihrem Mann und ihren
Kindern in Mainz.
Reale und fiktive Hintergründe bestimmen die Atmosphäre
ihrer Literatur. Die heile Welt ihrer Kinderbücher
wechselt zu einer problematischen in ihren
Jugendbüchern. Für Frey existieren beide Welten
nebeneinander, daher schafft sie auch den Sprung von der
einen in die andere.
Der erste Roman erschien 1994. Frey hatte gerade eine
Tochter bekommen und schrieb zwischen Puppen und
Bauklötzen. Zusammen mit der Tochter und den
Spielkameraden wurde die Erzählung als kleines
Theaterstück geprobt und bewährte sich. Danach folgten
etliche weitere Werke, darunter Erstleselektüren,
Kinderbücher, Bilderbücher und Reihen wie „Das verrückte
Klassenzimmer“. Ihre Jugendromane ermöglichen
Hinterfragung und Nachdenklichkeit, sind tief bewegend,
schenken aber auch Hoffnung. Ob sie sich nun mit
Jugendkriminalität, dem Schulwesen, der
Ausländerhassproblematik, mit Drogensucht, der Liebe
oder der frühen Schwangerschaft von Teenagers befasst,
immer sind die Romane spannend und eröffnen Lösungswege.
Jana Frey
Seiten, Steckbrief etc.