Hans Zippert Lebenslauf
Hans Zippert - Journalist und
Satiriker
Der deutsche Publizist Hans Zippert, der auch Kolumnist
und vor allem Satiriker ist, wurde am
16. März 1957 in
Bielefeld geboren. Er ist ein Einzelkind. Der Vater hat
die Familie verlassen, als Zippert noch ein Kind war.
Seine Mutter arbeitete als Krankenschwester, hatte sehr
oft Nachtdienst und der Junge war dann in der Obhut der
Großmutter. Das Schreiben, dem schon immer eine
satirische Note inne wohnte, lag Zippert schon in der
Schulzeit im Blut, besser gesagt in der Feder, denn er
gab damals bereits, kurz vor dem Abitur, mit drei
Freunden zusammen ein Satiremagazin heraus, gab ihm den
Titel „Dreck“ und verkaufte es auch. Abnehmer fand er u.
a. in Gaststätten. Die höchste Auflage hatte das Magazin
des
Schülers mit einer Auflagenhöhe von 4.000 Stück,
laut seinen eigenen Angaben.
Die Schule beendete Zippert mit dem Abitur, das er am
Ratsgymnasium in Bielefeld ablegte und zu jener Zeit
immerhin schon ein „Zeitungsmacher“ war. Seine
Schulbildung war gründlich, denn manche Klasse
absolvierte er zweimal. Nach einer Einschreibung an der
Uni, entschloss er sich nach einer Woche, darauf zu
verzichten, denn durch die besonders lange Schulzeit,
war ihm die Lust zum Studieren vergangen. Tatsächlich
war er dreimal sitzengeblieben, was jedoch keinesfalls
auf einen Mangel an Intelligenz zurückzuführen war.
Sein Werdegang führte Zippert über sein eigenes
Satiremagazin 1987 letztendlich zur Frankfurter
Satirezeitschrift „Titanic“, bei der er zunächst als
Redakteur arbeitete, schließlich ihr Chefredakteur wurde
und bis 1995 in dieser Position blieb. Die besten
Satiren aus diesen Jahren gab Zippert 1995 als Buch
heraus, das den Titel trug „Genschmann war Engholms
Lutscher bei Gottschalk“. Auch der illustrierte
Kinderbuchklassiker „Ein Bier geht um die Welt“ kam 1995
heraus. Dieses Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem
Karikaturistenduo Achim Greser (geb. 1961) und Heribert
Lenz (geb. 1958), deren Zeichnungen regelmäßig in der
„Titanic“, in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und
im „Stern“ veröffentlicht werden. Mit dem Maler und
Comiczeichner Bernd Pfarr (1958-2004), der ebenfalls u.
a. für die „Titanic“ zeichnete, gab Zippert 2003 den
Bildband „Wenn Tiere verreisen“ heraus.
In größeren Abständen veröffentlichte Zippert immer
wieder satirische Werke, während er ansonsten seit 1996
zwei Jahre für das Magazin der „Frankfurter Allgemeine
Zeitung“ arbeitete und auch für zahlreiche andere
Zeitschriften journalistisch tätig war. Die Kolumne
„Zippert zappt“ ist täglich in der „Welt“ zu
lesen, auch
online. Reportagen von Zippert erscheinen auch im
„Spiegel“.
Für die Glossen in „Welt“ wurde Zippert 2007 mit dem
Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet, der in verschiedenen
journalistischen Bereichen für Bestleistungen vergeben
wird. Zippert erhielt ihn in der Kategorie Humor. Der
Preis, der vom Verlagshaus Gruner & Jahr gestiftet
wurde, ist nicht nur als Andenken an den „Stern“-Gründer
und langjährigen Herausgeber und Chefredakteur Henri
Nannen (1913-1996) gedacht, sondern auch als Würdigung
besonderer Leistungen des Journalismus. Es gibt diesen
Medienpreis seit 2005. Zippert durfte ein zweites Mal im
Hamburger Deutschen Schauspielhaus vorstellig werden, um
2011 erneut den Preis entgegenzunehmen. Wieder war es
eine Kolumne in „Welt“, die er ihn für die Auszeichnung
favorisierte. Er hatte die Glosse nach seinem
Schlaganfall 2010 geschrieben. Sie war nicht nur voller
satirischem Gehalt, sondern enthielt auch eine große
Portion Selbstironie. Auch für den zweiten
Henri-Nannen-Preis war es die Kategorie Humor, in der
Zippert etwas Herausragendes geleistet hatte.
Zippert lebt in Oberursel im Taunus. Er ist als
freischaffender Autor tätig, die Kolumne für „Welt“
erscheint täglich. Und weil ihm eine unmittelbare seiner
Leser wichtig ist, kann man den Satiriker auch auf
Lesungen live erleben.
Er ist in langjähriger Ehe verheiratet und hat zwei
erwachsene Kinder, eine Tochter und einen Sohn.