Biografie George Welles Lebenslauf
Erster Kontakt mit den Medien
George Orson Welles wurde am
6. Mai 1915 in Kenosha,
Wisconsin geboren. Sein Vater Richard Head Welles war
streng katholisch und ein wohlhabender Geschäftsmann.
Seine Mutter Beatrice Ives war Konzertpianistin und
Mitglied einer damaligen Frauenbewegung. Nachdem ein
Kinderarzt den kleinen George als Wunderkind
bezeichnete, brachten ihn seine Eltern früh
mit den
Werken von Shakespeare in Kontakt und organisierten
Klavier- und Violinenunterricht. Als seine Eltern nach
Chicago umzogen, entwickelt Orson eine Liebe für die
Oper und das Theater. Seine Mutter starb früh an
Gelbsucht und auch sein Vater schied aus dem Leben, als
George 15 Jahre alt war. Orson entwickelte sich zu einem
„Medien-Junky“. Er durchlebte alle Epochen der
gespielten Unterhaltung. In den
30-er Jahren inszenierte
er in New York erstmals eine eigene Interpretation von
Shakespeare.
Besonders wurde er für seine wunderlichen und
ungewohnten Einlagen in seinen Inszenierungen bewundert.
Seine Aufführung von „Julius Caesar“ band das Publikum
mit in das Stück ein und auch sein innovatives Werk „Voodoo-Macbeth“
wurde zu einem Kassenschlager. Nebenher sprach er
Hörbände, die sich national gut verkauften. Mit dem
Hörspiel „Krieg der Welten“ erlangte er weltweite
Aufmerksamkeit. Das Stück wurde im Radio gespielt und
der fiktive Angriff einer außerirdischen Macht löste
eine reale Massenpanik in der Bevölkerung aus. Hollywood
wurde auf ihn aufmerksam, woraufhin Welles seine
Hörspiel-Karriere und seine Tätigkeit als Radiomoderator
schleifen lies. Er schrieb das Drehbuch für einen
autobiografischen Film über William Randolph Hearst,
führte Regie und spielte die Hauptrolle darin. „Citizen
Kane“ gilt bis heute als einer der besten Filme aller
Zeiten. Damals blieb der kommerzielle Erfolg allerdings
aus. Der neue Ruhm reichte aber aus, um Welles eine
sorgenfreie Karriere beim Film zu bescheren.
Erste Misserfolge und das überraschende Aus
In den
50-er Jahren zog Orson nach Deutschland, wo er in
„Der dritte Mann“ mitspielte. In den
60-er und
70-er
Jahren blieben Erfolge immer häufiger aus und brachten
Welles in eine Sinneskrise. Die Filme „Herr Satan
persönlich“ und „Im Zeichen des Bösen“ wurden nicht
wirklich vom Publikum angenommen. Dies lag laut Welles
vornehmlich an den Vorstellungen seiner Arbeitgeber. Er
beschloss sich nicht weiter ins Handwerk reden zu lassen
und begann eigene Filme zu realisieren. Es entstanden „The
Deep“, „Der Kaufmann von Venedig“, „The Other Side of
the Wind“ und „Don Quichote“. Als das Fernsehen immer
populärer wurde begann Orson unter einem Synonym auch
Drehbücher für Fernsehserien zu schreiben. Zu beginn der
90-er Jahre litt Welles zunehmend an Fettleibigkeit und
hatte Probleme mit dem Blutdruck. Diese Umstände führten
am
10. Oktober 1985 zu einem tödlichen Herzinfarkt.
George Orson Welles wurde in der südandalusischen Stadt
Ronda beigesetzt und gilt bis heute als „das Wunderkind
des Films“. Kein Drehbuchschreiber, Regisseur und
Schauspieler nimmt soviel Einfluss auf die arbeiten
moderner Künstler.