Doris Dörrie Lebenslauf

Doris Dörrie wurde am 26. Mai 1955 in Hannover geboren. Nach ihrem Abitur ging sie 1973 für zwei Jahre in die Vereinigten Staaten, um am Drama Department der Universität von Stockton/Kalifornien Schauspiel und Film zu studieren. Im Anschluss folgte ein Studium an der New Yorker New School of Social Research. Nach ihrer Rückkehr 1975 schrieb sie sich an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFFM) in München ein und begann nebenher, Filmkritiken zu schreiben.
Dörrie beschränkte sich seit ihren ersten Filmen nie auf ein einziges Genre. Bereits während ihres Studiums an der HFFM drehte sie zusammen mit Wolfgang Berndt den Dokumentarfilm „Ob’s stürmt oder schneit“ über eine Kinobesitzerin in Franken. Ihr Abschlussfilm an der HFFM, „Der erste Walzer“ erzählt die Geschichte zweier Jugendlicher und ihrer ersten Lebenserfahrungen.
Danach arbeitete Dörrie für verschiedene deutsche Fernsehsender, drehte einen Kinderfilm für das ZDF, Dokumentationen für den Bayerischen Rundfunk und ein Fernsehspiel für den WDR. Der Spielfilm „Mitten ins Herz“ entstand 1983 und wurde als deutscher Beitrag bei den Filmfestspielen in Venedig gezeigt.
1985 wurde Dörrie dann national und international schlagartig bekannt mit der Komödie „Männer“. Der Film war ein großer Publikumserfolg und brachte Dörrie sogar auf das „Spiegel“-Cover. Nach „Paradies“ (1986) ging Doris Dörrie eine Zusammenarbeit mit dem Produzenten Bernd Eichinger ein. Aus dieser Kooperation entstand zunächst die internationale Produktion „Ich und er“ nach einem Roman des italienischen Schriftstellers Alberto Moravia. Dieser und auch der nachfolgende Streifen „Geld“ wurde von der Kritik allerdings mehrheitlich zerrissen. Dörries Karriere bekam einen erheblichen Knick. Erst mit „Happy Birthday, Türke“ (1991) nach dem Erfolgsroman von Jakob Arjouni zeigte die Erfolgskurve wieder nach oben.
Zwischenzeitlich hatte Dörrie begonnen zu schreiben. Die ersten Kurzgeschichten und Erzählungen erschienen ab 1987. In einem Interview von 2011 äußerte Dörrie, dass sie den Wechsel zwischen der Schriftstellerei und dem Filmemachen genieße und auch brauche. Beides habe seine Vor- und Nachteile, aber das regelmäßige Pendeln zwischen beiden Kunstsparten fördere ihre Kreativität. Eine Anekdote am Rande: Beim Schreiben trägt Dörrie stets einen Hut, den sie vor Jahren in einem Second-Hand-Shop in Los Angeles erstand. Er stammt aus den 1930er Jahren und ist ein deutsches Fabrikat. Dörrie vermutet, dass er von einem Emigranten stammt, der vor den Nazis aus Deutschland floh und eventuell auch etwas mit dem Filmgeschäft zu tun hatte.
Nach dem Beginn ihrer Autorentätigkeit begann die Regisseurin damit, ihre eigenen Bücher zu verfilmen bzw. filmisch weiterzuführen, etwa „Keiner liebt mich“ (1993) oder „Bin ich schön?“ (1998). Bei den Dreharbeiten zum letztgenannten Film verstarb plötzlich ihr Ehemann, Helge Wendler, der auch für die Kamera zuständig war. Es folgte eine längere Pause im filmischen Schaffen.
2000 erschien „Erleuchtung garantiert“, 2002 „Nackt“, der am Wettbewerb in Venedig teilnahm. Seitdem veröffentlicht Dörrie wieder in steter Regelmäßigkeit Bücher - darunter viele Kinderbücher, z.B. die „Mimi“-Serie - und Filme - „Der Fischer und seine Frau“ (2005), „How to Cook Your Life“ (2007), „Kirschblüten – Hanami“ (2008), „Die Friseuse“ (2010), „Glück“ (2012).
Die Kritiken sind weiterhin einmal begeistert, einmal maßlos enttäuscht. Trotz allem gehört Doris Dörrie zu den bedeutendsten deutschen Autorinnen und Filmemacherinnen der Gegenwart.
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