Alanis Morissette Lebenslauf
Gott ist weiblich und hat Humor. In dieser Rolle
zeigte sich die eigenwillige Sängerin in dem Film
„Dogma“ und brachte auf den Punkt, was auch ihre
Musik ausdrückt. Sie ist einzigartig in ihrer Art,
Alanis Morissette hat ihren ganz eigenen Stil und
rockt mit ihren intelligenten Songs die Bühne. In
ihrer Musik verarbeitet sie Themen eigener
Erlebnisse, die von kritischen Betrachtungen bis hin
zum Liebeskummer reichen. Versprechen sind bei ihr
wie Nebel, gelächelt wird unter Schmerzen und mit
der Gottlosigkeit tagtäglich gekämpft. Der Mensch
bedarf des Lebenshüters, der verhindert, dass im
Chaos die Vernunft vorgetäuscht wird. Auch in Filmen
ist ihre Musik zu hören, so der Song „Univited“ in
„Stadt der Engel“,
einem etwas kitschigen Remake des
Wim Wender Films „Himmel über Berlin“.
Alanis Morissette wurde am
1. Juni 1974 in Ottawa geboren, einer
südlichen Provinz Kanadas. Sie ist nicht nur vom
Sternzeichen her ein Zwilling, sondern auch
tatsächlich. Ihr Zwillingsbruder Wade kam mit ihr
auf die Welt, außerdem hat Morissette noch einen
älteren Bruder. Ihr Vater ist ein Deutscher, ihre
Mutter ist Ungarin, beide Eltern unterrichteten in
Deutschland, im Schwarzwald, Kinder stationärer
Soldaten in einem kanadischen Militärstützpunkt.
Ein Auftritt mit den Eltern befreundeter Sänger
beeindruckte die junge Morissette. Sie setzte sich
hin und schrieb ihre ersten eigenen Songs, nahm sie
auf Kassette auf. Auch ihre ersten
Schauspielerfahrungen machte sie noch in sehr jungen
Jahren, spielte bei einer kanadischen Kindersendung
mit und investierte das verdiente Geld sofort in
ihre erste Single.
Castingshows nutzten viele bekannte Sänger und
Sängerinnen, um zu zeigen, was sie so drauf haben
und bekannter zu werden, so auch Morissette, wobei
sie nach der ersten Runde wieder ausschied.
Verwunderlich ist das nicht, denn ein tatsächlich
eigener Stil passt in keine Fernsehshow, die
hauptsächlich nach solchen Menschen sucht, die mit
Ohrwürmern und irgendwie doch immer gleichen Hits
die Charts stürmen sollen. Morissette ließ sich
nicht unterkriegen, brachte ihr eigenes Album heraus
und erlangte schnell Aufmerksamkeit. Ihre
eigenwillige Stimme, ihr Pathos in ihren Liedern
erreichte das Publikum. Düsterpoetische und direkte
Texte wurden rockig verpackt und drückten die
Gefühle einer ganzen MTV-Generation aus.
Als Morissette zwanzig Jahre alt war, brachte sie
das Album „Jagged Little Pill“ heraus, das
internationalen Erfolg verbuchen konnte.
Insbesondere der Song „Ironic“ wurde im Radio
weltweit hoch- und runtergespielt. Die Lieder
wirkten wie eine Seelenentblößung, wodurch sich
etliche junge Menschen angesprochen fühlten.
Lebensleid und Liebeskummer, Depression und
Weltenschmerz rangen mit dem Trotz. Weitere Alben
folgten, auch Soundtracks für verschiedene Filme.
Morissette erhielt etliche Preise für ihre Musik.
Protegiert wurde die Sängerin von Madonna. Betritt
Morissette eine Bühne, dann rennt sie von einer Ecke
zur anderen, verrenkt sich in Ekstase, springt und
schüttelt das Haar. Fast wirkt es, als stieße sie
ihre Lieder wütend ins Mikrophon, um zu
verdeutlichen, dass man die inneren Kämpfe und
Zweifel hinausspucken muss, um sich selbst zu
befreien. In manchen Konzerten verausgabte sie sich
so sehr, dass sie kaum noch Stimme hatte.
Auch privat blieb es nie still um sie. Eine längere
Beziehung hatte Morissette lange mit dem
Schauspieler Ryan Reynolds, die sie in ihren Songs
auch verarbeitete. Das Ja-Wort aber gab sie dem
Rapper Souleye, mit dem sie ein Kind bekam und sich
zunächst eine Weile aus der Musikwelt zurückzog.
2012 ging Morissette endlich wieder auf Tour und
auch ihr kleiner Sohn durfte bei den Tourneen nicht
fehlen. Für ihn singt sie „Guardian“ und zeigt, dass
sie immer seine Beschützerin und Wächterin bleiben
wird.