Adam Ries Lebenslauf
Adam Ries, ein Mann des Spätmittelalters, ist bis in die
heutige Zeit für jeden Menschen, der mit Zahlen zu tun,
hat ein Begriff. „… das macht nach Adam Riese …“ zeigt
als geflügelter Ausdruck
die
unbestreitbare Richtigkeit einer Rechnung an. Das
kommt nicht von Ungefähr, denn Adam Ries war ein
Mathematiker, der sich um die Reformierung des Umgangs
mit Zahlen verdient gemacht hat. Er kann durchaus als
der Gutenberg der Rechenkünste verstanden werden.
Als Sohn des Müllers Contz Ries wurde er um 1493
geboren. Genau ist das Geburtsjahr nicht bekannt. Auch
die Schreibung des Familiennamens variiert, was mit den
mittelalterlichen Zeiten zu begründen ist, in denen er
lebte. Schrift war der lateinkundigen Schicht
vorbehalten, Namen wurden überwiegend mündlich genutzt.
Hier liegt auch sein Hauptverdienst um das Rechenwesen
begründet. Die vorwiegend römische Schreibweise von
Zahlen hat er als unpraktisch erkannt, stattdessen die
heute gebräuchlichen arabischen Zahlzeichen publiziert.
1518 erklärte er Kindern mit der Schrift „Rechnung auff
der linihen“ den Umgang mit der seinerzeit
gebräuchlichen Methode des Rechenbretts.
1520 belehrte er mit „Rechnung nach der lenge auff der
Linihen und Feder“ Lehrlinge aus Handel und
Handwerk.
Kurz als „Practica“ bezeichnet ist dies sein
Erfolg-begründender Bestseller, wurde bislang in 120
Auflagen herausgegeben und erklärt quasi selbstredend
die Bedeutung des bekannten Zitats.
Mit „Coß“ schuf er 1524 ein Lehrbuch für den Umgang mit
Variablen, erklärte also Algebra.
Als „Annaberger Brotordnung“ wurde die von ihm in den
1530er Jahren erarbeitete Tabelle bekannt. Sie
beschäftigt sich mit den damals unzähligen
unterschiedlichen Maßen, Gewichten und Einheitsgrößen
und half den Menschen sich vor Wucher zu schützen. Der
Name „Ein Gerechent Büchlein auff den Schöffel Eimer vnd
Pfundtgewicht“ bringt das präzise zum Ausdruck.
Mit seiner Frau Anna hatte er mindestens acht Kinder.
Nach der Leitung von Rechenschulen qualifizierte er sich
in heimischen Erzgruben vom Rezessschreiber bis zum
Zehntner, seinerzeit hoch angesehene Berufe der
Buchführung.
Adam Ries verstarb 1559.
Adam Ries
Seiten, Steckbrief etc.
n.n.v.