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Die Geschichte der Oper
Die Geschichte der Oper, wie wir sie heute kennen,
begann Anfang des 17. Jahrhunderts und führt nach
Florenz, in das Haus des Grafen Giovanni Bardi. Dort
verfolgten Dichter, Maler und Musiker das Ziel, die
antike Tragödie neu zu beleben. Im Jahre 1594
komponierte Jacopo Peri „Dafne“. Das Musikwerk
folgte dem dramatischen Stil der Griechen und gilt
als erste Oper der Musikgeschichte. Es existieren
jedoch eine Vielzahl musikalischer
Erscheinungsformen, welche als Wegbereiter der Oper
anzusehen sind und bis zu den frühmittelalterlichen
Singspielen zurückreichen.
Während die ersten Werke vornehmlich aus
Einzelgesängen bestanden, steigerte Claudio
Monteverdi in „Orfeo“ den Orchesteranteil und
leitete damit im Jahre 1607 eine neue Operngattung
ein. In den
venezianischen Opern wurde dies
aufgegriffen und stärker ausgebaut. Die Rolle des
Sängers trat in den Vordergrund. Die römischen
Opern, komponiert von Michelangelo Rossi oder
Stefano Landi, zeigten stark moralisierende und
geistliche Züge. Die Schüler von Alessandro
Scarlatti vervollkommneten die stark konzertant
geprägte neapolitanische Oper, welche zu Beginn des
18. Jahrhunderts die venezianische Oper ablöste.
Während die Opera seria mythologische Stoffe
bevorzugte, trug die Opera buffa heitere Züge. Als
erste italienische Opera buffa gilt Giovanni
Battistas „Die Magd als Herrin“ aus dem Jahre 1733.
Die Oper entnahm ihren Stoff dem Alltagsleben und
errang schnell die Gunst des Publikums. Die Opera
buffa gilt auch als Wegbereiter der komischen Oper
Frankreichs. Dort erschien im Jahre 1752 mit „Der
Dorfwahrsager“ von Jean-Jacques Rousseau die erste
Oper dieser Art. Es bildete sich die Opéra comique
heraus. Diese beinhaltete zwischen den einzelnen
Musiknummern auch gesprochene Dialoge.
Als in Deutschland im Jahre 1627 die mit einem
deutschen Titel versehene Oper „Dafne“ 1627 zur
Aufführung gebracht wurde, schien sich auch hier ein
eigener Opernstil abzuzeichnen. Doch an den
Fürstenhöfen setzte sich die italienische Oper
durch. Die deutsche Oper im eigentlichen Sinne wurde
von
den Singspielen Johann Adam Hillers begründet.
Dieser verlieh Albert Lortzing 1837 bei der
Komposition von „Zar und Zimmermann“ oder Friedrich
von Flotow zehn Jahre später bei der Entstehung von
„Martha“ wertvolle Impulse.
Als bedeutendster Opernkomponist des 18.
Jahrhunderts gilt Wolfgang Aamdeus Mozart.
Berühmtheit erlangten seine lebensnahen Charaktere
in „Don Giovanni“ oder „Figaros Hochzeit“. Mit „Die
Zauberflöte“ oder „Entführung aus dem Serail“ gelang
es ihm, die deutsche Oper neu zu beleben. Mit Carl
Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ wurde
Deutschland auch inhaltlich zum Opernschauplatz.
Richard Wagner knüpfte an die romantische Oper an
und komponierte 1843 mit „Der fliegende Holländer“
ein weiteres Werk, welches Natur und Romantik in den
Vordergrund stellt. Wagner war der erste Dichter und
Komponist in der Geschichte der Oper. Er schuf
dramatisch-musikalische Gesamtkunstwerke. „Der Ring
des Nibelungen“ oder „Parsifal“ prägten diese
Epoche.
Musikalisch trat Richard Strauss die würdige
Nachfolge Wagners an. In geistiger Sicht konnte er
jedoch nicht an ihn heranreichen. Strauss kehrte mit
„Salome“ im Jahre 1905 zur antiken Sagenwelt zurück
und schuf sechs Jahre später mit „Der Rosenkavalier“
eine der berühmtesten Musikkomödien.
Auch die italienische Oper erreichte im 19.
Jahrhundert ihren Höhepunkt. Giuseppe Verdi wuchs
besonders in seiner letzten Schaffensperiode mit
„Aida“ oder „Othello“ Ende des 19. Jahrhunderts über
sich hinaus. In Frankreich bildete sich Anfang des
19. Jahrhunderts die Grand Opéra heraus. Höhepunkte
waren „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer oder
„Die Jüdin“ von Jacques Fromental Halévy.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden weitere
Opernformen, welche zuweilen auch eine Rückkehr zum
Barock oder zu mittelalterlichen Singspielen
darstellten. Kurt Weill schuf im Jahre 1928 mit der
„Dreigroschenoper“ ein vom Volk allgemein
verständliches Werk. Carl Orff komponierte 1939 das
Märchenspiel „Der Mond“. Eine Oper aus jüngerer
Vergangenheit ist Hans Werner Henzes „Welcome to tue
river“ aus dem Jahre 1976.
Die Oper blieb bis heute ein lebendiger Bestandteil
der europäischen Kulturlandschaft. Auf zahlreichen
Festen und Aufführungen stehen die bekanntesten
Opernbühnen im Mittelpunkt des Interesses.
Ausverkaufte Häuser verbuchen die Veranstalter der
Salzburger Festspiele, die Initiatoren der
Opernfestspiele in München oder Heidenheim, sowie
die Betreiber der berühmten Arena von Verona. Eigens
für die Opern Richard Wagners sind die Bayreuther
Festspiele ein Kulturereignis, dass Besucher aus
aller Welt anzieht.