Chronik Post Geschichte
Franz I. von Taxis hatte um 1490 von Kaiser
Maximilian den Auftrag zum Aufbau eines allgemeinen
Postwesens erhalten. Die weitverzweigte Habsburger
Familiendynastie profitierte nachfolgend von einem
Kuriernetz, das bald ganz Westeuropa überspannte.
Die festen Poststationen entwickelten sich rasch zu
unverzichtbaren Handels- und Tauschplätzen,
Herbergen und Pferdeställen, zu besonders wichtigen,
zentralen Punkten für die Entwicklung von Städten
und Dörfern. Sie lagen jeweils eine Tagesreise
voneinander entfernt.
Etwa 150 Jahre später initiiere der preußische
Kurfürst Friedrich Wilhelm aus Anlass der
Verhandlungen zur Beendigung des 30-jährigen Kriegs
einen regelmäßigen Postdienst. Auch Kaufleute und
andere Privatpersonen konnten ihn nutzen. Damit
widersetzte sich der Kurfürst im Jahr 1646 einem
Post-Monopol, das der Kaiser dem Haus Thurn und
Taxis zugesprochen hatte.
1815 tritt Marie Mathias Nicolas Louis Danzas in das
bereits viele Jahrzehnte laufende Transportgeschäft
ein. Der ehemalige Leutnant der napoleonischen Armee
aktiviert die Weiterentwicklung der Eisenbahn und
der Dampfschifffahrt. Im Jahr 1854 wird er auf der
Strecke Zürich-Basel/St. Louis den internationalen
Postverkehr übernehmen. Zwischen der Schweiz und
England werden Lieferzeiten von 24 Stunden
garantiert.
Das Postwesen weitete sich immer mehr aus, im
Oktober 1878 gründeten 22 Nationen den
Weltpostverein. Dazu sind effektive
Verwaltungsstrukturen notwendig. Die Basis dafür
bildete in Deutschland die Vereinigung von
Reichspost und Telegrafenverwaltung zur "Reichspost
und Telegraphenverwaltung". Reichskanzler Bismarck
war überzeugt, dass Nachrichtenhoheit,
Kommunikationskontrolle und die umfassende,
flächendeckende Grundversorgung des Volkes wichtig
für die nationalstaatliche Souveränität sind.
1924 wird die Deutsche Reichspost als
selbstständiges Unternehmen dem
Reichspostministerium unterstellt.
Als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichspost wird
die Deutsche Bundespost nach Kriegsende alle
Aufgaben des eigentlichen Postdienstes übernehmen.
Dazu gehören das nationale und internationale Post-
und Fernmeldewesen und zahlreiche weitere Dienste
wie Postsparkassen- und Postscheckdienst,
Postzeitungsdienst, Postrentendienst und der
Rundfunk- und Reisedienst.
Zur Gründung von DHL kommt es 1969. In San Francisco
optimieren Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert
Lynn damit einen weltweit agierenden
Transportservice.
Das DHL-Netzwerk etablierte sich nach 1970 schnell
in aller Welt: Im Jahr 1979 erweitere DHL seine
Dienstleistungen um den wichtigen Bereich der
Paketzustellung. Bis dato wurden ausschließlich
Dokumente zugestellt. 1986 kommt es zu einem viel
beachteten Joint Venture mit China. DHL ist damit
das erste Expressunternehmen, das in der
Volksrepublik tätig ist.
1989 ist das Jahr des Poststrukturgesetzes in
Deutschland. Folge einer Umstrukturierung führt zur
Aufteilung in die Sektoren Deutsche Bundespost
Postdienst, Deutsche Bundespost, Postbank und
Deutsche Bundespost Telekom. Die sogenannte
Postreform I. verändert die bestehenden Leitungs-
und Organisationsstrukturen und löst das Monopol für
Telekommunikationsendgeräte auf.
Nachdem Exel als globales Logistikunternehmen in
Großbritannien gegründet worden war, wird das
Transport-, Umzugs- und Kontraktlogistikunternehmen
2005 ebenfalls Teil der Deutschen Post.
1990 wird
die Deutsche Post der DDR Teil der Bundespost.
Im Zuge der Postreform II zu Anfang 1995 werden die
drei Postunternehmen privatisiert, Anteilseigner ist
in erster Linie die Bundesrepublik Deutschland. Dazu
wird die Bundesanstalt für Post und
Telekommunikation gegründet, die die staatlichen
Interessen sowie Koordinierungs- und
Kontrollaufgaben in den neu etablierten
Aktiengesellschaften übernehmen.
Auf ihrem Weg zum profitablen Global Player
investiert die Post zunächst in
Modernisierungsprojekte zur Beschleunigung der
Paketzustellung. Auch international sichert sich die
Post breite Aufgabenbereiche. Ein neues Postgesetz
vom Dezember 1997 unterstützt die Vorreiterrolle des
Unternehmens in der Liberalisierung europäischer
Postmärkte.
Die Deutsche Post hat ein Jahr darauf 25 Prozent
Anteile am Express-Unternehmen DHL International
Ltd., mit neuen Briefzentren in den Ballungsräumen
wird die Briefzustellung wesentlich effektiver: 99
Prozent aller Briefe sind nach einem Tag beim
Kunden.
1998 übernimmt die Deutsche Post AG das
Logistikunternehmen Danzas sowie den größten
amerikanischen Dienstleister im Bereich
internationale Luftfracht, Air Express International
(AEI). Ende des gleichen Jahres verkauft der Bund
seine Postbankanteile an die Deutsche Post AG.
Zur Jahrtausendwende geht die Post an die Börse, die
erste Hauptversammlung der etwa 6 000 Anteilseigner
zieht positive Bilanz der Entwicklung des
Unternehmens zum Global Player Nummer eins. Die
effektiven und umfassenden Finanz- und
Logistikdienstleistungen für die weltweite
Kundschaft bilden dafür die Basis.
2002 erreicht die Deutsche Post eine deutliche
Mehrheitsbeteiligung an DHL Worldwide Express.
Die Postbank geht 2004 an die Börse, 2005 wird das
britische Logistikunternehmen Exel übernommen.
In den folgenden fünf Jahren wird u. a. ein neues
DHL Innovation Center in Troisdorf bei Bonn und ein
Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle in
Betrieb genommen. 2010 startet der E-Postbrief. 750
Millionen Euro investiert die Post allein in die
Modernisierung des bundesweiten Paketnetzwerks.
Die Eröffnung des größten asiatischen
Express-Drehkreuzes in Shanghai folgt im Jahr 2012.
Mit weiteren Großinvestments entwickelt sich DHL
Express zum Marktführer im asiatisch-pazifischen
Netzwerk. Die DHL-Divisionen Express, Global
Forwarding und Supply Chain will zeitnah 30 Prozent
der Erlöse in Asien erzielen. Weiter Engagements in
den USA, aber auch im Inland festigen die
Marktführerposition der Deutschen Post AG.
Das Unternehmen übernimmt gesellschaftliche
Verantwortung beispielsweise durch Unterstützung der
SOS-Kinderdörfer und des weltweiten
Bildungsnetzwerks Teach For All.
Im Jahr 2016 wird die britische UK Mail übernommen.
Zusätzliche Innovationsprogramme heißen "The Power
of Global Trade" sowie „Strategie 2020: Focus.
Connect. Grow." So soll der globale Führungsanspruch
untermauert werden.
Bis 2050 will die Deutsche Post DHL Group in der
Umsetzung ihrer anspruchsvollen Klimaschutzziele
alle logistikbezogenen Schadstoffemissionen
minimieren, u. a. durch den Einsatz von
Elektrofahrzeugen.
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