Die Norton Geschichte
Norton Motorcycles ltd. Eine Karriere durch den
Motorsport:
Norton Motorcycles Ltd. mischte in seiner
Blütezeit den Motorsport auf wie kein anderer. Doch
das einstige Prestige wurde immer wieder durch
wirtschaftliche Rückschläge gefährdet und brachte
die Firma an den Rand ihrer Existenz. Die Geburt
eines Champions Ende des 19. Jahrhundert gründete
James Landsdowne Norton die gleichnamige Firma
Norton im englischen Birmingham. Der Gründervater,
der von vielen Leuten "pa" (Vati) genannt wurde,
produzierte in

Norton Manx 500cc 1951
erster Linie
mechanische Teile für den Bau von Motorrädern.
Wenige Jahre später sollte sich dies ändern: Mit
ersten Motoren, anfangs noch aus französischer und
schwedischer Produktion, stieg Norton auf dem Markt
für Motorräder ein. Nur 5 Jahre danach geschah
etwas, was die Ausgangsbasis für den zukünftigen
Bekanntheitsgrad von Norton darstellen sollte. Rem
Fowler gewann 1907 die Isle of Man Tourist Trophy -
ein Rennen im kleinen unabhängigen Isle of Man auf
britischer See. Das Zeitrennen auf öffentlicher
Straße zeichnete sich durch abwechslungsreiche und
schwer einzuschätzende Kurven aus. Unaufhaltsam
gewann er auch zahlreiche andere Motorradwettrennen
in Europa. Das Motorrad des Gewinners: ein Norton.
Der Aufschwung des Nortons beflügelte auch die
Bauabteilung, die bereits ein Jahr darauf die erste
komplette Eigenproduktion schuf. Firmengründer James
Landsdowne Norton verstarb jedoch 1925 im Alter von
nur 56 Jahren. Den Erfolg von Norton wurde durch den
Verlust des Urvaters nicht vermindert. Eine
beispiellose Siegesserie bei der Isle of Man TT und
anderen renommierten Rennen verschaffte der Marke
den Ruf eines potenten Kraftpakets, das im Verkehr
und auf der Rennpiste das Maß aller Dinge zu sein
schien. Zu Nachkriegszeiten blieb die Rolle des
dominanten Platzhirsches dank Neuentwicklungen, wie
dem leichten und stabilen Federbettrahmen, Norton
erhalten. Modelle wie Dominator, Manx und Café Racer
steigerten die Vielfalt des Angebots und die
begehrten Zweiräder haben heutzutage einen hohen
Sammlerwert. Nortons letzter großer Wurf war das
Modell "Commando" Anfang der 1960er Jahre.
Fusioniert mit anderen Herstellern unter dem Dach
der ACM (Associated Motor Cycles)wurde die
Produktion nach London verlagert. Ein geteiltes
Schicksal Bitter und eine Ironie der Geschichte: Mit
dem Ende eines der größten Marketingstützen aus dem
Motorsport, dem Isle of Man TT, fing auch Nortons
wirtschaftlicher Stern an zu sinken. Das Inselrennen
auf schwierigem Terrain war in die Kritik geraten
und wurde auch zum Synonym für den Aufstieg und
Niedergang Nortons. Insgesamt 248 Menschenleben
waren zu beklagen, die auch aufgrund fehlender
Schutzmaßnahmen bei der Ausübung des Motorsports
starben. Ein Boykott vieler prominenter Sportler
folgte umgehend. Internationale Konkurrenz, vor
allem auch aus Japan, setzten dem britischen
Motorradbauer schwer zu. Im Jahr 1974, geschrumpft
auf eine kleine Genossenschaft, hielte sich die
inzwischen Norton Ltd. genannte Firma mit
fachmännischer Handarbeit und dem "Commando" über
Wasser. Erneuten Aufwind sollte das Unternehmen
durch die Modelle Interpol erhalten, die für den
Polizeieinsatz entworfen worden waren. In den 1990er
Jahren verliehen Steve Spray, Steve Hislop und Ian
Simpson der Marke Norton mit Siegen im Rennsport
erneut kurzfristigen Glanz. Danach wurde es ruhig um
den Motorradbauer. Wirtschaftlich ins Abseits
geraten, kaufte Millionär Stuart Garne die Patente
und Vertriebsrechte Nortons und gründet alsbald
Norton Motorcycles Ltd. Bis heute aktiv präsentiert
das wiedergeborene Unternehmen die Marken Commando
961f, Commando 961 Sport und Commando Café Racer.(US)