Heute vor 25 Jahren – 1991 – Die Ötzi-Entdeckung im
Mozartjahr
Das Jahr 1991 – das Mozartjahr – wurde in Salzburg mit
einem Konzert des Mozarteumorchesters eröffnet.
Auf jeden Fall blieb der Super-Sommer des Jahres 1991 in
guter Erinnerung. Die „Scorpions“ landeten mit „Wind of
Change“ einen Super-Hit, mit dem sie den Nerv der Zeit
trafen. Und ein Super-Fund füllte die Schlagzeilen – der
Ötzi. Diese Leiche eines Mannes, der vor rund 10.000 in
den Ötztaler Alpen zu Tode kam und dessen Körper durch
Gletschereis konserviert worden war, gab der
Wissenschaft zwar Rätsel auf, war aber dennoch ein Fund
von unschätzbarem wissenschaftlichem Wert. Die
Utensilien, die der Tote trug, gaben langfristig
Auskunft über seine Lebens- und Todesumstände.
International war es der Zusammenbruch der Sowjetunion,
der die Schlagzeilen anführte. Die Rote Armee hatte auch
mit Gewalt die Abspaltung des Baltikums nicht verhindern
können. An die Stelle der Sowjetunion gab es nun die
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), in der sich u.
a. Russland, die Ukraine, Weißrussland, Armenien
befanden. Boris Jelzin wurde in Russland der erste
gewählte Präsident. Die Kommunistische Partei wurde
verboten.
Mit der „Operation Wüstensturm“ hatte eine alliierte
Streitmacht unter Führung der USA den Irak aus dem
besetzten Kuwait vertrieben. Im März 1991 ging damit der
Golfkrieg zu Ende. Der irakische Diktator Saddam Hussein
hatte im August
1990 das Öl-Emirat Kuwait am Persischen
Golf überfallen und annektiert.
In Bangladesh waren die Menschen von einer schweren
Flutkatastrophe betroffen, bei der rund 100.000 Menschen
ums Leben kamen. Auf den Philippinen war es der Vulkan
Pinatubo auf der Insel Luzon, dessen Ascheausbrüche etwa
500 Menschen das Leben kosteten. Mindestens 400.000
Menschen wurden obdachlos. Die Clark Air Base, eine der
größten Militärbasen der Geschichte, musste zwangsläufig
evakuiert werden.
Es ging wüst zu in der Welt. Die Jugoslawische
Bundesarmee stand im Kampf gegen die Slowenen und
Kroaten, die sich von Belgrad losgesagt hatten und ihre
Unabhängigkeit von
Jugoslawien erklärten. In Südafrika
planten weiße Rassisten die Regierung de Klerk zu
stürzen und zwar wegen der Aufhebung der
Apartheidsgesetze. Das Ende eines Bürgerkrieges war aus
Äthiopien zu vernehmen. Dort hatten äthiopische Rebellen
gegen das Mengistu-Regime gesiegt.
Im noch jungen wiedervereinigten Deutschland zeichneten
sich weitere große Veränderungen ab: Der Bundestag hatte
für einen Umzug in die Hauptstadt Berlin gestimmt. Somit
sollten die meisten in Bonn ansässigen Ressorts nach
Berlin umziehen. Kein billiges Vergnügen, dass immer
wieder auf Widerstand stieß. Schlimmer war allerdings,
dass die Bundesrepublik mit einer Welle der Gewalt gegen
Ausländer in die Schlagzeilen geriet. In diesem
Zusammenhang galt das sächsische Hoyerswerda als Fanal
der Neonazis.
Europa befand sich in einem großen Prozess der
Veränderungen. Der Warschauer Pakt und der Rat für
gegenseitige Wirtschaftshilfe lösten sich auf. Die
deutsche Einheit zog vieles nach sich. Nichts blieb, wie
es war. Und der einstige Staats- und Parteichef Erich
Honecker flieht mit seiner Frau Margot vor der deutschen
Justiz. Er stellte sich keiner Verantwortung, war sich
wohl gar keiner Schuld bewusst und fand in der
Sowjetunion Asyl. In Deutschland ging es weiter steil
voran. Jedenfalls was die öffentliche Mobilität betraf,
die Bundesbahn brachte den ICE auf die Schienen und war
damit ins Hochgeschwindigkeits-Zeitalter eingetreten. Im
sächsischen Zwickau hingegen ging es bergab: Nach fast
25 Jahren mussten die Sachsenring-Werke ihre Produktion
des DDR-Autos Trabant einstellen.
Dessen ungeachtet war das Langstreckenflugzeug Airbus
A340 zu seinem Erstflug gestartet.
Aktuelle Videos
zum Thema
Weitere Infos