In den 1980er Jahren war sie ein Vorbild für eine
ganze Generation junger Mädchen. Ein bisschen frech,
stolz und vor allem erfolgreich. Aber auch zart und
anmutig. Die Primaballerina aus dem
ZDF-Weihnachtsmehrteiler „Anna“: Silvia Seidel. Als
sie 2012 mit gerade mal 42 Jahren starb, war von dem
einstigen Ruhm wenig geblieben - die Rolle der Anna
war zum Fluch geworden, weil sie danach künstlerisch
festgelegt war. Sie starb einsam und verzweifelt.
Silvia Seidel wurde am
23. September 1969 in München
geboren. Sie besuchte das Gymnasium und ihre erste
kleine Filmrolle hatte sie als Fee im Film „Die
unendliche Geschichte“ im Jahr 1984. Dann fiel die
Ballettschülerin Silvia Seidel einer Castingagentur
beim Unterricht auf und ihr Leben änderte sich
schlagartig, als sie für die Hauptrolle des
geplanten ZDF-Weihnachts-Mehrteilers besetzt wurde.
Es war die Rolle ihres Lebens - die Titelrolle im
ZDF-Mehrteiler „Anna“, der zu Weihnachten 1987
ausgestrahlt wurde. Damals spielte sie neben einem
anderen Kinderstar, der als „Silas“ bereits im Jahr
1981 zu einem Mädchenschwarm geworden war - Patrick
Bach. Wie Silvia Seidel später erzählte, bekam sie
die Rolle wohl nicht wegen ihrer überragenden
Tanzleistungen, sondern wegen ihrer besonderen
Ausstrahlung.
Der Mehrteiler „Anna“ war mit 13 Millionen
Zuschauern pro Folge ein echter Straßenfeger. Und
Anna alias Silvia Seidel wurde über Nacht zum Star.
Ein Jahr später folgte der Kino-Film „Anna“. Seidel
verzauberte ein Millionenpublikum mit ihrer
Darstellung der starken Anna, die es schaffte, allen
Widerständen zum Trotz ihrem Stern zu folgen und
ihren Traum zu verwirklichen. Und auch Silvia Seidel
schien auf Erfolgskurs zu sein. Anna und Silvia
waren eins geworden. Alle Mädchen wollten sein wie
sie als Anna. Die Ballettschulen hatten riesigen
Zulauf. Und der frühe und plötzliche Ruhm brachte
der jungen Schauspielerin 1987 „die Goldene Kamera“,
1988 den „Bambi“ und den „Telestar“-Förderpreis ein.
Doch er brachte ihr langfristig gesehen kein Glück.
Seidel konnte an den unglaublichen
Überraschungserfolg nie wieder anknüpfen. Damit
teilte sie das Schicksal anderer Kinderstars, wie
Hendrik Martz alias "Patrick Pacard" oder Josef
Gröbmayr alias „Oliver Maass“.
Sie brauchte, nach eigenen Aussagen, rund 15 Jahre,
um den plötzlichen Ruhm zu verarbeiten. Sie konnte
nirgends mehr hingehen, ohne erkannt zu werden und
so war sie damit beschäftigt, „unberühmt“
zu werden, wie sie später berichtete. Doch beruflich
ließen geeignete Rollen auf sich warten, zu sehr
wurde sie auf die Anna festgelegt. 1990 spielte sie
in den USA im Film „Faith“ / „Ballerina“ noch einmal
eine Tänzerin - diesmal jedoch mit mäßigem Erfolg.
Sie kehrte nach Europa zurück und hatte Gastrollen
in diversen Fernsehserien, wie „Forsthaus Falkenau“
oder „Rosenheim Cops“, „Um Himmels Willen“ der „Soko
5113“. Und sie spielte Theater, vor allem in
Boulevardstücken.
Extrem belastend wurde der frühe Ruhm, als ihre
schwer depressive Mutter 1992 starb und die
Boulevardpresse Lügen und Halbwahrheiten über Silvia
Seidel verbreitete. Damals wäre sie fast daran
zerbrochen, da sie den Selbstmord der Mutter zu
verarbeiten hatte und sich gegen die Presse nicht
wehren konnte. 1993 ging sie noch einmal in die USA,
um in der US-Produktion „Quer durch die Galaxie und
dann links“ neben Lauren Hewett zu spielen. Weitere
Filme, wie 1995 „Ein unvergessliches Wochenende in
St. Moritz“ folgten.
Zuletzt berichtete die Boulevardpresse, dass Silvia
Seidel finanziell in Not geraten war, woran ihr
Vater nicht unbeteiligt gewesen sein soll. Am 4.
August 2012 wurde sie dann tot in der Küche ihrer
Münchner Wohnung im Glockenbachviertel gefunden. Sie
hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen, so dass
Fremdverschulden ausgeschlossen werden konnte.
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