Leben nach dem Tod

Der Tod gehört zum Leben, wie der Volksmund sagt. Dennoch spricht man nicht gerne über Ihn. Meist verbindet man den Tod mit Alter und Krankheit. Aber auch in jungen Jahren wird der Mensch indirekt mit dem Tod konfrontiert. Sei es durch die Medien, durch tödliche Unfälle einer bekannten Person, oder das Ableben eines Verwandten oder eines nahestehendem Menschen. Jeder Mensch geht mit dem Thema „Tod" anders um. Genauso verhält es sich mit dem „Leben nach dem Tod". Dennoch gibt es Völker, Glaubensgemeinschaften, Organisationen etc. die eine feste Vorstellung vom „Leben nach dem Tod" haben. Sie stützen ihre Thesen auf Überlieferungen, Nahtoderfahrungen oder aus Überzeugungen.


Das Christentum
Auch wenn die Thesen sich über Jahre geändert haben, und auch einzelne christliche Glaubensgemeinschaften sich nicht ganz einig sind wie die Auferstehung von Jesus Christus stattgefunden hat, so steht ihre Existenz dennoch Im Vordergrund. Überwiegend sind sich die Theologen darin einig, dass der Mensch zwar stirbt, aber die Seele weiterlebt. Danach kommt die Seele des Menschen entweder in den Himmel, oder in die Hölle. Über die Beurteilung von Gut und Böse und der Auswahl der Kriterien sowie den Ablauf sind sich die einzelnen christlichen Konfessionen nicht einig. Pauschal könnte man sagen, wer zu Lebzeiten gut und gläubig war kommt in den Himmel, wer schlecht war und gesündigt hat, kommt in die Hölle.

Der Islam
Auch die Muslime glauben an das Weiterleben nach dem Tod, und zwar mit dem Eintritt in die nächste Ebene der Existenz. Wie im Christentum gibt es die Hölle und den Himmel. Letzterer ist aber in mehrere Ebenen geteilt. Auch bei ihnen wird die Seele vom Körper getrennt, allerdings kommt die Seele nach eine Prüfung wieder in ihren Körper zurück. Nach dem Ableben wird die Seele von einem Engel in den Himmel gebracht. Die der guten Menschen in den 7. Himmel, die der schlechten Menschen in den 1. Himmel. Der erste Himmel gilt nur als Zwischenlager bis zum jüngsten Gericht. Im 7. Himmel findet einer Prüfung vor 2 Engeln statt. Diese stellen Fragen zu Gott (Allah) und zu anderen Glaubensfragen. Je nach Antwort wird der Seele das Paradies oder die Hölle in Aussicht gestellt. Danach folge eine lange Zeit des Wartens bis zum Tag des jüngsten Gericht. Dort angekommen weckt Allah alle Toten und fällt über jeden ein Urteil, dem sogenannten Endgericht. Die Engel haben, sofern von Allah gewollt, Mitspracherecht. Die guten Menschen kommen ins Paradies, in dem es alles gibt was das Menschenherz begehrt. Die schlechten, vor allem die Ungläubigen, erleiden fürchterliche Qualen im Feuer der Hölle. Nach Ansicht der Muslime dauern die Qualen aber nicht ewig. Nach der Vergeltung und nach der Zuwendung zu Allah werden sie durch ein Fegefeuer aus der Hölle befreit.
Das Judentum
Der Jude misst dem „Leben nach dem Tod" weniger Bedeutung bei, als andere Religionen. Für ihn steht das Leben im Vordergrund. Juden wehren sich regelrecht gegen das Sterben, da ein Leben nach dem Tod nicht erstrebenswert ist. Die Meinungen der Juden über das Lebe im Jenseits sind nicht einheitlich. Laut ihrem dreizehnten Glaubenssatz glauben sie einerseits an die Auferstehung der Toten, andererseits an die Unsterblichkeit der Seele. Auch in den jüdischen Schriften wie z.B. der Tora ist ein Leben nach dem Tod nicht genau definiert. Andere Schriften, wie der Talmud sagt wiederum aus, das derjenige der für sich die Auferstehung in der Tora nicht beweisen kann, auch nicht auferstehen wird.

Der Hinduismus
Die Hinduisten glauben grundsätzlich an die Wiedergeburt bzw. an die immer wiederkehrende Wiedergeburt bis zum Atman, der vollendeten Seele. Geboren werden die Hinduisten in sogenannten Kasten, z.B. ist ein Arbeiter in einer niederen Kaste und ein Beamter in einer höheren Kaste. Diese Kasten können sie zu Lebzeiten nicht verlassen. Erst nach dem Tod kann man, je nachdem wie man gelebt hat, in eine höhere oder niedrigere Kaste kommen. Die Kritikpunkte liegen nicht nur im guten Verhalten oder der guten Tat, sondern auch in der Weisheit und die absolute Verehrung Gottes.
Der Buddhismus
Die Vorstellung über das Leben nach dem Tod ist bei den Buddhisten ähnlich wie bei den Hinduisten. Allerdings beachten Sie das Kastensystem nicht, sondern glauben an einen steten Wandel und der Weiterentwicklung im System, welches durch das Karma (Taten, Denken etc.) bestimmt wird. Ein weiterer Unterschied ist, dass wenn man das Ziel erreicht hat, im Nirwana angekommen ist. Was nicht das ewige Leben bedeutet, sondern die Erlösung bzw. das Erlöschen des Seins.

Frühere Kulturen
Die Indianer dachten sie kommen in die „Glücklichen Jagdgründe". In diesen sollte es keinen Schmerz oder Kriege geben, und immer genügend Tiere zum jagen. Die Wikinger meinten, dass sie in den Himmel zu Odin kommen, tagsüber mit den Göttern jagen und abends Feste feiern. Die alten Griechen waren der Meinung dass alle Toten, ob gut oder böse in eine Unterwelt (Hades) kommen. Dazu müssten sie aber den Fluss Styx mit einer Fähre überqueren, die Geld kostete. Deshalb legten sie den Toten eine Goldmünze unter die Zunge. Wer kein Geld hatte, fand keine Seelenruhe. Sehr wenige Tote stiegen als Götter in den Olymp auf. Auch die alten Maya dachten, dass sie in eine Unterwelt kommen. Dort mussten sie viele Kriege und Prüfungen bestehen, ehe sie in den Himmel aufsteigen konnten.