Geschichte des Radrennsport


Radsport ist der Überbegriff für alle Sportarten, die man mit dem Fahrrad ausüben kann.
Dazu gehört nicht nur der Straßensport mit den Jedermann-Rennen, der Radtouristik, der Radmarathon und der Straßenrennsport, sondern auch die Hallensportarten Radpolo, Radball und Kunstradfahren. Ebenso zählen Mountainbike-Orienteering, BMX, Trial sowie der Cyclocross zum Radsport.
Bevor das heutige Niederrad entwickelt wurde, waren die frühen Typen des Fahrrads davon geprägt, dass sie als Spaß- oder Sportgerät genutzt wurden und weniger als Nutzgefährt dienten. Seit den 1870er Jahren galten Hochradfahrer als mutige Hasardeure und erregten jede Menge Aufmerksamkeit mit Abenteuertouren. Auf diese Art und Weise soll Thomas Stevens in den Jahren 1884 bis 1886 die erste Weltumradelung mit zwei Rädern geschafft haben.
Der erste Radsportclub in Deutschland wurde am 17. April 1869 mit dem Eimsbütteler Velocipeden-Club in Altona gegründet. Noch am 10. September des gleichen Jahres wurde während einer Industrieausstellung von Fahrradfans ein erstes Rennen ausgerufen, bei dem es auch Teilnehmer aus England, Dänemark und Frankreich gegeben hatte.
Das Interesse der Öffentlichkeit verlagerte sich bald von den eher Entdeckungsreisen gleichenden Abenteuerfahrten auf die Rekordfahrten. Hierbei mussten die einzelnen Radfahrer eine Strecke mit einer bestimmten Entfernung in der schnellstmöglichen Zeit absolvieren. So wurde die Überlegenheit des Fahrrads gegenüber jeglichen anderen individuellen Verkehrsmitteln den skeptischen Zeitgenossen demonstriert.
Das erste Eintages-Rennen weltweit wurde im Jahr 1867 am 8. Dezember in Paris ausgetragen. Damals fanden sich um die 100 Rennfahrer auf der Avenue des Champs-Élysées ein, um zum Schloss Versailles zu starten, das etwa 23 km entfernt war.
Am 1. November 1868 wurde in Bordeaux das erste Radrennen ausgetragen, an dem Frauen teilnahmen. Dieses fand zu jener Zeit im Parc Bordelais statt. Die Strecke war 500 Meter lang und wurde von vier Frauen bestritten.
Schon 1865 soll in Frankreich das erste Straßenrennen veranstaltet worden sein.
Doch vor allem seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts kehrte sich die Aufmerksamkeit immer mehr den Distanzrennen zu. Bei diesen mussten die Teilnehmer Entfernungen bezwingen, die in der Regel 500 km und mehr umfassten.
Die Tour de France wurde schließlich 1903 als erstes Etappenrennen ins Leben gerufen. Bei dieser ging es darum, ähnliche Entfernungen wie bei den Distanzrennen hinter sich zu bringen- allerdings in mehreren Tagen hintereinander. Damals mussten innerhalb von sechs Etappen 2428 km bezwungen werden.
Aber auch Radveranstaltungen wie zum Beispiel Steherrennen und Sechstagerennen waren neben den Straßenrennen schon in früher Zeit des Radsports sehr beliebt.
Eine wichtige Tatsache des Radsports ist außerdem, dass hier das erste systematische Sponsoring praktiziert wurde, das es im modernen Sport gegeben hat.
Generell schätzen Historiker den Radsport als die vielleicht beliebteste und bedeutendste Zuschauersportart von der Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg hin ein.
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