Hüte 1900 bis 1999

Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Kastorhut, der als Vorgänger des Zylinders gilt, sowohl von Männern als auch von Frauen getragen. Ebenfalls gleichermaßen von Männern und Frauen wurde und wird (zum Beispiel von Indiana Jones) er Feodora getragen: Ein weicher Filzhut, manchmal auch aus Stoff oder Stroh, der längst seiner Krone nach unten geformt und vorne beidseitig eingekniffen wird. Zwischen 1910 und 1920 erfunden, wird er teilweise am Hutband mit kleinen Federn verziert. Und nach wie vor einer der absoluten Klassiker aller Hüte ist die Melone. Ein steifer, runder und nach seinem Erfinder Thomas William Bowler benannter Hut aus schwarzem Filz, der auch als „Coke“, „Glocke“, „Derby“ oder „Koks“ bezeichnet wird. Die Melone war in England die typische Kopfbedeckung Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein weiterer Name lautet „Bibi“ und bezeichnet die im Kölner Karneval getragene Melone. Heutzutage wird die Melone außerhalb Englands fast nur noch vom Publikum beim Pferderennen und von Dressurreitern getragen. Der berühmteste Repräsentant der Melone ist heutzutage vermutlich der Brite Pete Doherty. In früheren Zeiten zählten zu den Melonen-Liebhabern Charlie Chaplin, Winston Churchill, Pan Tau, Laurel & Hardy, Dr. Watson und John Steed (Mit Schirm, Charme und Melone).

Anfang des 20. Jahrhundert wäre es undenkbar gewesen, dass eine Dame ohne Kopfbedeckung das Haus verlässt. Zumindest, wenn sie als gut gekleidet gelten wollte. In den 50er Jahren lockerte sich diese Form der Etikette nicht nur, sondern der Hut verschwand fast in der Versenkung. Erst Ende der 60er Jahre kamen Dank der Hippies Leder-, Stroh- und Schlapphüte wieder wie selbstverständlich in das alltägliche Leben zurück. Heutzutage werden Hüte wieder mehr, allerdings gern und freiwillig getragen. Wenn die Kleiderkombination jedoch passend bis vornehm wirken soll, unterliegt der Hut heute noch einem gewissen Dress-Code: Bei den Herren orientiert sich die Farbe des Hutes an der Farbe der Schuhe. Die Damen sollten den Hut passend zur Handtasche oder den Schuhen wählen. Also: Immer schön auf der Hut sein!

Hutmode des 20. Jahrhunderts

 

Das 20. Jahrhundert