Geschichte der Prospekte und Kataloge
Die Geschichte des Versandkatalogs begann Mitte des
19. Jahrhunderts. Der aus Chicago stammende Unternehmer
Aaron Montgomery verschickte 1872 ein einseitiges
Prospekt mit Angeboten an seine Kunden. Der erste
deutschsprachige Katalog wurde vom sächsischen
Herrenausstatter Mey & Edlich 1886 versendet. Der
Katalogboom begann in der Zeit des Wirtschaftswunders.
Die Gesellschaft sehnte sich nach Frieden und Wohlstand
und förderte damit die Entwicklung der großen deutschen
Versandhauskonzerne Quelle, Otto und Neckermann.
Versandkataloge
Quelle-Katalog
1927 gründete Gustav Schickedanz im fränkischen Fürth
den Warenhauskonzern Quelle. Der erste Quellekatalog
erschien als Katalog 1928/1929 im Herbst 1928. Bereits 1938 wurden
Auflagen von zwei Millionen Stück gedruckt. Diese waren
noch eher Prospekte als Kataloge, wie man sie ab den
1960er kannte.
Nach Kriegsende 1945 erhielt der Konzern
von den Besatzungsmächten ein Berufsverbot, wodurch ab
1948 ein Neustart mit einer Auflage von 10000 Exemplaren
begann. Ab den 1950er-Jahren wurden wieder Millionen von
Kunden erreicht, womit Quelle zum größten Versandhaus
Europas heranwuchs und das Sortiment immer umfangreicher
wurde. So konnte man schon früh Fahrzeuge wie Mofas,
Mockicks oder Motorroller bestellen. Eine zeitlang sogar
Haustiere und
Fertighäuser. 1999 fusionierte der Konzern mit der
Karstadt AG (Arcandor-Gruppe), die 2009 Insolvenz
anmeldete. Seit 2012 ist das Unternehmen Teil der Otto
Group.
Otto-Kataloge
Der Hamburger Konzern Otto existiert seit 1949 und
gehört zu den zehn größten
Familienunternehmen
Deutschlands. Alles begann mit einem 14-seitigen
Katalog, in dem mit handbeklebten Bildern Schuhe
vermarktet wurden. Otto war der erste Versandkonzern,
der seinen Kunden die Möglichkeit bot, Waren auf
Rechnung zu bezahlen. Ab den 60er-Jahren expandierte das
Unternehmen: So wechselte der Standort von Hamburg-Hamm
in ein größeres Betriebsgebäude nach Hamburg-Bramfeld.
1968 wurde die Hanseatic Bank gegründet, die den Kunden
seitdem für die Finanzierung von Käufen dient. Der
Hermes Versand ist ein eigener Zustelldienst, der 1972
ins Leben gerufen wurde. In den 80er-Jahren warb das
Unternehmen für seine Mode mit Topmodels wie Heidi Klum
oder Claudia Schiffer. In den 2000er-Jahren übernahm das
Unternehmen die früheren Konkurrenten Quelle und
Neckermann. Die letzte Auflage des Otto-Katalogs wurde
im November 2018 gedruckt. Heute konzentriert sich der
Konzern auf das Onlinegeschäft mit weltweit über 400
Shops.
Neckermann-Kataloge
Josef Neckermann gründete das Versandhandelsunternehmen
1950 in Frankfurt am Main. Es bot neben Technikartikeln,
Spielzeug und Kleidung, Reisen, Fertighäuser und
Versicherungen. 2012 fusionierte Neckermann mit Otto.
Versandkataloge in der DDR
In der DDR existiere von 1961 bis 1976 der Katalog des Konsument
Versand, der aufgrund der
Mangelwirtschaft und damit verbundenen Lieferengpässen
eingestellt wurde. In den Fachbereichen wie der
Reisebranche, Möbelgeschäften oder Modehäusern ist der
Katalog immer noch ein wichtiges analoges Werbemittel.
Prospekte und Online-Prospekte
Prospekte wie wir sie heute kennen, kamen mit der
Entstehung der Supermärkte auf. Das
sogenannte
Wochenprospekt informiert die Kunden über aktuelle
Angebote. Gerade Discounter wie Aldi oder Lidl nutzen
diese Art der Werbeform. Diese Art des Werbeprospektes
wird in absehbarer Zeit zurückgehen, da man diese auch
bequem im Internet durchblättern kann, wie hier die
Kaufland Angebote. Mittlerweile nutzen viele
Versandhändler diese Prospektart obwohl die Angebote
bereits schon in den Online-Shops zu finden sind.
Meist sind die Angebotskataloge mit Schnäppchen oder
Neuheiten bestückt, nach denen die Kunden nicht
unbedingt im Shop suchen würden. Oft sind die Artikel
verlinkt mit weiteren Produktinformationen. Ein weiterer Vorteil
liegt in den Produktionskosten, welches mit einem
Bruchteil eines gedruckten Exemplars zu Buche schlägt.
Sammler entdecken alte Prospekte und Kataloge
Mittlerweile ist ein riesiger Markt an alten
Zeitungen und
Katalogen entstanden. So erreichen alte Quellekataloge
wie
hier bei ebay des Öfteren über 100 Euro.
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