Februar 2013 –
Ein
trüber Wintermonat
Die kämpferische Hilfe Frankreichs im afrikanischen Mali
war immer wieder ein Medienthema, aber wohl noch mehr
für die Menschen des Landes, die die französischen
Hilfstruppen freudig begrüßten trotz anhaltender Kämpfe.
Kein Faschingsscherz, wenn auch am Rosenmontag der Welt
verkündet - der Rücktritt des Kirchenoberhauptes der
katholischen Kirche,
Papst Benedikt XVI., der damit –
wie nur zwei seiner Vorgänger im Laufe der Jahrhunderte
– einer der seltenen Päpste ist, die nicht im Amt
sterben. Gegen diesen Rücktritt verblasste glatt die
Amtsaufgabe der Bildungsministerin
Annette Schavan, die
die Konsequenz aus dem Plagiatsvorwurf zog. Auch
meteorologisch gesehen war der Februar trüb wie
seit 60
Jahren nicht mehr
Wichtige
Ereignisse Februar 2013
1. Januar
Die
Republik Irland, die seit 1973 der Europäischen Union angehört, übernahm mit
Jahresbeginn die Ratspräsidentschaft der EU.
1. Februar
In der bayerischen Landeshauptstadt
München begann die
49. Münchner Sicherheitskonferenz, bei der die aktuellen
Ereignisse in
Syrien und Mali den Schwerpunkt der
Gespräche bildeten. Etwa 400 Vertreter aus Politik und
Wirtschaft berieten aber auch über das umstrittene
Atomprogramm des
Iran. Die Konferenz dauerte bis zum 3.
Februar.
1. Februar
In Mexiko-Stadt waren bei einer Explosion in der
Zentrale des mexikanischen Ölkonzerns Pemex 32 Menschen
ums Leben gekommen. Es gab mehr als 120 Verletzte.
Außerdem war es zu verheerenden Schäden in dem
51-stöckigen Hochhauskomplex gekommen. Über die Ursache
der Detonation konnte vorerst nur spekuliert werden.
1. Februar
Der US-amerikanische Vizepräsident
Joe Biden (*1942) hob
bei seinem Gespräch mit der
Bundeskanzlerin Angela
Merkel (*
1954) die Bedeutung der Partnerschaft zwischen
beiden Ländern hervor. Die transatlantischen Beziehungen
seien eine Voraussetzung für ein starkes Europa.
2. Februar
Der französische Präsident
François Hollande (*1954)
traf zu einem Besuch in Mali ein. Die Bevölkerung der
von französischen Truppen befreiten Stadt Timbuktu
empfingen ihn jubelnd. Holland untermauerte mit seinem
Besuch die Unterstützung für das Volk Malis und
demonstrierte gleichermaßen Stärke.
2. Februar
Zu dem Selbstmordanschlag, der am Vortag auf die
US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt
Ankara verübt
worden war und bei dem außer dem Attentäter ein
Botschaftsmitarbeiter umgekommen war, bekannte sich eine
linksextremistische türkische Untergrundorganisation.
Der 30-jährige Attentäter war bereits wegen
terroristischer Vergehen inhaftiert gewesen.
2. Februar
Der US-Politiker der Demokratischen Partei, John Kerry
(*1943), wurde als neuer Außenminister der USA
vereidigt. Er trat die Nachfolge von
Hillary Clinton
(*1947) an, die bereits im März 2011 angekündigt, dass
sie im Falle einer Wiederwahl von
Barack Obama (*1961)
ihr Amt aufgeben werde.
2. Februar
Vorzeitig wurden die Sanierungsarbeiten am Hamburger
Elbtunnel beendet, der seit 2008 schrittweise saniert
worden war. Alle vier Röhren des „Nadelöhrs des Nordens“
wurden erstmals wieder für den Verkehr freigegeben.
2. Februar
In Berlin wurde in der Ullstein-Halle des Verlageshauses
Axel Springer AG zum 48. Mal die „Goldene Kamera“
verliehen. Für ihr Lebenswerk wurden dabei Joe Cocker,
Al Pacina und Dieter Hallervorden ausgezeichnet.
3. Februar
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (*1954)
warb für einen geplanten Einsatz der
Bundeswehr in Mali.
Er betonte außerdem in einem Bericht aus Berlin, dass
mit einer wachsenden Rolle Europas in der
Sicherheitspolitik zu rechnen sein und die USA Aufgaben
abgeben würden. Von einer europäischen Armee sei man
aber noch weit entfernt.
3. Februar
Die Austragung des Super Bowl in New Orleans
(US-Bundesstaat Louisiana), eines der größten
Sportereignisse über die Grenzen der USA hinaus, endete
mit einem Sieg der Baltimore Ravens gegen die Mannschaft
der San Francisco 49er, die ursprünglich als Favorit in
das Match ging. Es war die 43. Auflage des
Meisterschaftsendspiels zwischen der National Football
Conference (NFC) und der American Football Conference (AFC).
3. Februar
Auf dem Flughafen Rom-Fiumicino wurden 16 Menschen
verletzt, als eine Propellermaschine der Alitalia über
die Landebahn hinausschoss und bei einer Bruchlandung
schwer beschädigt wurde.
3. Februar
Die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) erhielt bei den
Landtagswahlen in
Liechtenstein mit 40% der Stimmen die
Mehrheit. Die 1918 gegründete FBP ist eine konservative
Partei.
3. Februar
Auf der philippinischen Insel Jolo kamen 30 Menschen bei
Gefechten ums Leben, die zwischen der Moro National
Liberation Front und der militanten muslimischen
Terrororganisation Abu Sayyaf ausgetragen wurden.
4. Februar
In der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh nahmen
Hunderttausende von Ex-König Norodom Sihanouk
(1922-2012) Abschied. Die Einäscherung stellte den
Höhepunkt der Trauerfeierlichkeiten dar. Der Monarch war
bereits am 15. Oktober im Alter von 89 Jahren gestorben.
4. Februar
In Schladming (Österreich) begann die 42. Alpine
Skiweltmeisterschaft.
4. Februar
Die Geiselnahme von Midland City im US-Bundesstaat
Alabama, bei der ein fünfjähriger Junge aus einem
Schulbus entführt wurde, fand ein blutiges Ende. Nachdem
der Entführer den Fahrer des Schulbusses ermordet hatte,
hatte er sich mit dem Jungen in einen Bunker verschanzt.
Angehörige des FBI befreiten die Geisel. Der
Geiselnehmer kam ums Leben.
4. Februar
In Belgien prüfte ein Gericht den Antrag auf vorzeitige
Haftentlassung des Kindesmörders Marc Dutroux, der u. a.
für den Tod von vier Mädchen verantwortlich ist. Eine
Entscheidung über seinen Antrag soll Mitte Februar
verkündet werden.
4. Februar
Die europäische Polizeibehörde Europol deckte einen
Wettskandal auf, der als der weltweit größter seiner Art
in die Fußball-Geschichte einging. Nach Polizeiangaben
handelte es sich zwischen
2008 und
2011 um etwa 680
Spiele, die manipuliert worden waren, rund 380 davon in
Europa. Die Türkei, Deutschland und die Schweiz waren am
stärksten in den Skandal involviert. Betroffen waren
auch EM- und WM-Spiele.
4. Februar
Nach 213 Jahren wurde das Verbot, dass Frauen in
Paris
keine Hosen tragen durften, aufgehoben. Die Französinnen
hatten es mit dem Verbot ohnehin nicht so genau
genommen. Die Verordnung aus dem Jahr
1800 sah vor, dass
Frauen das Tragen einer Hose bei der Polizeipräfektur
anzumelden haben. Da die Anordnung mit der heutigen
Verfassung unvereinbar sei, wurde das Verbot offiziell
als beendet erklärt.
5. Februar
Der Dieb, der als Krümelmonster Schlagzeilen machte
durch den Raub des goldenen Bahlsen-Kekses, hat das
Wahrzeichen an die Firma zurückgegeben.
5. Februar
Die Bundesländer
Hessen und
Bayern reichten im
Dauerstreit um den Länderfinanzausgleich Klage ein. Sie
gaben an, aus „Notwehr“ zu handeln, weil das
Ausgleichssystem ungerecht und leistungsfeindlich sei.
5. Februar
Zwei deutsche Rentner wurden in Kolumbien von Rebellen
entführt. In einer Erklärung der linksextremistischen
Guerilla-Gruppe ELN hieß es, dass die beiden Männer im
Grenzgebiet zu Venezuela gefangen genommen worden waren.
5. Februar
Der dänische Journalist und Islam-Kritiker Lars
Heedegaard (*1942) entging in Kopenhagen nur knapp einem
Anschlag. Der Schütze war geflohen, nachdem er
Heedegaard nicht getroffen hatte.
5. Februar
Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi (*1951) empfing
in Kairo das iranische Staatsoberhaupt Mahmud
Ahmadinedschad (*1956). Seit der islamischen Revolution
von 1976 war dies der erste Besuch eines
Staatsoberhauptes aus dem Iran. Ahmadinedschad nahm an
der Konferenz islamischer Staaten in der ägyptischen
Hauptstadt teil.
5. Februar
Archäologen bestätigten durch DNA-Analysen die Identität
des verschollenen Skeletts des englischen Königs Richard
III. (1452-1485). Die Gebeine waren auf einem Parkplatz
ausgegraben worden. Der Monarch, der nur zwei Jahre
regiert hatte, ist durch das Drama von
William
Shakespeare „Richard III.“ (1564-1616) in die Geschichte
eingegangen.
5. Februar
Der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der
Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität erkannte der
CDU-Politikerin und Bildungsministerin
Annette Schavan
(*1955) den Doktortitel ab. Die Ministerin kündigte an,
gegen das Urteil klagen zu wollen.
6. Februar
In
Tunesien hatte der Mord an dem führenden
oppositionellen Politiker und Kritiker der islamistischen Regierungspartei Chokri Belaïd
(1964-2013) neben dem Entsetzen der Bevölkerung auch
zahlreiche Protestaufmärsche ausgelöst. Belaïd war vor
seinem Haus erschossen worden.
6. Februar
Die
Alternative für Deutschland – kurz AfD –
gründete sich
6. Februar
Der Inselstaat der Salomonen im Südpazifik wurde durch
ein Seebeben der Stärke 8,0 erschüttert. Der
anschließende Tsunami hatte den Flughafen der Hauptstadt
Honiara überflutet. Vier Menschen kamen ums Leben.
6. Februar
Das Europa-Parlament in Straßburg (Frankreich)
befürwortete ein Verbot, in dem das Zurückkippens des
Beifanges in der europäischen Fischerei festgeschrieben
wurde.
7. Februar
Mehr als zehn Menschen kamen ums Leben, als in einem
Waffenlager der jemenitischen Armee eine Explosion
ausbrach.
7. Februar
In der belgischen Hauptstadt Brüssel begann ein
Sondergipfel der Europäischen Union, der die
Haushaltsberatungen von 2014 bis 2020 zum Inhalt hatte.
7. Februar
In Dublin wurde vom irischen Parlament die umgehende
Abwicklung Irish Bank Resolution Corporation, der
früheren Anglo Irish Bank, beschlossen.
7. Februar
In Berlin begannen die 63. Internationalen
Filmfestspiele. Sie dauerten bis zum 17. Februar und
gelten als eines der weltweit bedeutendsten Ereignisse
in der Filmbranche.
7. Februar
Die Ermordung des Oppositionellen Chokri Belaïd
(1964-2013) in Tunesien am 6. Februar hatte das Land in
eine Regierungskrise gestürzt. Bei anhaltenden
Demonstrationen und dem landesweiten Generalstreiks
wurde der Rücktritt der Regierung verlangt.
Ministerpräsident Hamadi Dschebali (*
1949) schlug
deshalb die Bildung eines Expertenkabinetts vor, was in
den eigenen Reihen auf Ablehnung stieß.
8. Februar
Mindestens 50 Menschen kamen bei einem Anschlag auf eine
Rüstungsfabrik in zentralsyrischen Provinz Hama ums
Leben. Radikale Islamisten wurden für den Anschlag
verantwortlich gemacht.
8. Februar
Bei einer erneuten Serie von Anschlägen im
Irak wurden
landesweit mindesten 36 Menschen getötet.
8. Februar
Bundespräsident
Joachim Gauck (*1940) gab den 22.
September 2013 als Termin für die Bundestagswahl
bekannt.
8. Februar
Auf dem Shia Markt in Bagdad (Irak) kamen 19 Menschen
bei zwei Bombenanschlägen ums Leben. Mehr als 35
Menschen wurden verletzt.
8. Februar
In Bangladesch ertranken 14 Menschen bei einem
Fährunglück auf dem Fluss Meghna in der Provinz
Munshiganj.
8. Februar
Das französische Unternehmen Findus, das von dem
Unternehmen Spanghero beliefert wurde, nahm in mehreren
europäischen Ländern Fertiggerichte aus dem Handel, nach
dem in tiefgefrorener Lasagne Pferdefleisch gefunden
worden war.
8. Februar
Im US-Bundesstaat Kalifornien begann eine Großfahndung
nach einem ehemaligen Polizisten wegen des Mordes an
drei Menschen.
9. Februar
Die CDU-Politikerin und Bundesministerin für Bildung und
Forschung,
Annette Schavan (*1955), der am 5. Februar
der Doktortitel vom Fakultätsrat der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf aberkannt worden
war, teilte offiziell ihren Rücktritt von ihrem Amt mit.
Die Nachfolge trat
Johanna Wanka (*1951) an, die bis dahin
niedersächsische Wissensministerin gewesen war. Sie
übernimmt ihr neues Amt am 14. Februar.
9. Februar
Wegen des Verdachtes einer eidesstattlichen, falschen
Versicherung hat die Hamburger Staatsanwaltschaft
Ermittlungen gegen den Fraktionschef der Linkspartei
Gregor Gysi (*1948) eingeleitet. Die
parlamentarische Immunität von Gysi wurde aufgehoben.
9. Februar
Durch den verheerenden Schneesturm „Nemo“ und einer
Masse an Neuschnee wurde die amerikanische Ostküste
lahmgelegt. Insgesamt zehn Menschen kamen ums Leben.
Mehr als 600.000 Haushalte waren ohne Strom.
9. Februar
In
Indien
wurde erneut ein Fall einer Gruppenvergewaltigung
bekannt. Eine 24-Jährige war von vier Männern
verschleppt und missbraucht worden. Polizisten befreiten
die Frau nach einer Verfolgungsjagd aus der Gewalt der
Täter.
weitere
Ereignisse Deutschland 2013 >>