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Rückblick 2013


Das erste Halbjahr 2013 hatte sich bereits mit Ereignissen präsentiert, die einschneidend waren und geschichtsträchtigen Charakter aufwiesen. Da war zum Einen der Beginn der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten Barack Obama, da war der afrikanische Kriegsschauplatz Mali, der immer wieder die Schlagzeilen mit Schreckensmeldungen füllte und da war der überraschende Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt XVI., dessen gesundheitlicher Zustand ihn zwang, sein Amt niederzulegen, was seit Jahrhunderten kein Kirchenoberhaupt getan hatte. Eine ebenso große Überraschung war dann die Wahl des neuen Pontifex. Der Amtsantritt eines aus Argentinien stammenden neuen Papstes begann mit einer sehr schlichten, sehr volksnahen und auch sehr fulminanten Rede, die wie auch der Name, den sich der argentinische Kleriker gegeben hatte – Papst Franziskus – als ein gutes Zeichen gewertet wurde. Das hatte in dem trüben Winter für viel neue Hoffnung gesorgt, nicht nur in Sachen lang erwarteter Frühling.
Weltweit hatte sich Nordkorea mit politischen Kapriolen in den Vordergrund gedrängt, denn der Machtinhaber Kim Jong-un, der nicht nur durch seinen verwerflichen Atomtest für Aufsehen gesorgt hatte, bedrohte nun auch noch mit Kriegsdrohungen seinen unmittelbaren Nachbarn Südkorea.
Ein terroristisches Ereignis, das die Bevölkerung weltweit in Empörung versetzte: Der traditionell-älteste Marathonlauf, der Boston-Marathon, dessen friedlicher Zieleinlauf zu einem Erlebnis des Grauens wurde, als zwei Bombenexplosionen zahlreiche Menschenverletzte, körperlich und seelisch. Dass einer der mutmaßliche Attentäter wenige Tage später bei einer Schießerei ums Leben kam, ist wohl kein großer Trost gewesen. Inzwischen hatte sich der Bürgerkrieg in Syrien in ein anhaltendes Massaker ausgeweitet und Pakistan wurde von den Taliban schikaniert. Gute Nachrichten gab es auch: Das One World Trade Center gewann an Höhe und würde bald die Katastrophe von 2001 vergessen machen, jedenfalls äußerlich. Der ersehnte Sommer meinte es zu gut, aber die Kicker des FC Bayern München ließen sich nicht vom Wetter beeindrucken. Sie wurden zur deutschen Rekord-Mannschaft als sie einen Triple zuwege brachten. Die Fußball-Frauen hatten ebenfalls Größe gezeigt – sie gewannen zum achten Mal die Europameisterschaft. Die Tagespolitik wurde immer wieder vom Wahlkampfgeschehen dominiert. Die Bundestagswahlen, die am 22. September stattfanden, gingen für die CDU siegreich aus, wenngleich es nicht für eine absolute Regierungsmehrheit gereicht hatte. Koalitionsverhandlungen mit der SPD führten schließlich dazu, dass Deutschland ab dem 17. Dezember von einer Großen Koalition regiert wurde. Einen klaren Sieg gab es für Deutschland auf sportlicher Ebene in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Zum vierten Mal hintereinander gewann Sebastian Vettel den Titel. Die Europameisterschaft im Truck-Racing gewann ebenfalls ein deutscher Rennfahrer. Jochen Hahn aus Altensteig im Schwarzwald konnte zum dritten Mal in Folge als Europameister nach Hause zurückkehren. Der November brachte eine Schreckensmeldung von den Philippinen. Dort hatte der Supertaifun „Haiyan“ für schwere Verwüstungen gesorgt. Mehr als 5.000 Menschen waren ums Leben gekommen. Etwa vier Millionen Menschen verloren ihr Obdach. In Deutschland hatte der Orkan „Xaver“, der in den Medien im Vorfeld für Schlagzeilen und amtliche Warnungen gesorgt hatte, glücklicherweise weniger Unheil anrichtete als erwartet worden war. Eine ganz andere, nicht zu schließende Lücke entstand im Bereich des Kabaretts. Deutschland musste einen seiner bedeutendsten Kabarettisten in der Geschichte des Landes betrauern. Dieter Hildebrandt, der am 23. Mai 1927 im niederschlesischen Bunzlau geboren worden war, starb am 20. November 2013 in München. Als Mitbegründer der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ und durch das Fernsehformat „Scheibenwischer“ hatte Hildebrandt immer wieder für kontroverse Diskussionen gesorgt und Einfluss auf demokratisches Verhalten ausgeübt. Das Jahr 2013 war auch für Nelson Mandela das letzte Lebensjahr. Der am 18. Juli 1918 geborene südafrikanische Anti-Apartheid-Kämpfer, der nach einem langjährigen Gefängnisaufenthalt schließlich der erste schwarze Präsident seines Landes wurde und das Amt von 1994 bis 1999 ausgeübt hat, starb am 5. Dezember 2013 in Johannesburg. Die internationale Anteilnahme war enorm, die schwarze südafrikanische Bevölkerung hatte ihren „Vater“ verloren.
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