Mai 2001 – Die letzten Spuren der RAF

Kalender Mai 2001
Spurensucher sicherten bei Untersuchungen eines Tatortes Speichelproben, die sie den RAF-Mitgliedern Daniela Klette und Ernst-August Staub zuordneten. Offiziell löste sich die Terrorvereinigung 1998 auf. Die Speichelreste an einem Tatort ließen Zweifel aufkommen, ob Kapitulation der RAF Glauben geschenkt werden könne. Die ehemalige RAF-Terroristen Andrea Klump erhielt eine Haftstrafe von 9 Jahren. Im Prozess gab sie zu im Jahre 1988 an einem Anschlag auf eine Diskothek mitgewirkt zu haben. Dieser schlug damals glücklicherweise fehl. Dem Schuldspruch entging die Angeklagte Klump trotzdem nicht. Zehn Jahre nach dem Mord an dem Treuhandchef Rohwedder wurde dieser dank der DNA-Analyse gelöst.
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Wichtige Ereignisse Mai 2001

1. Mai
Wie jedes Jahr trafen an diesem ersten Mai die Demonstranten rechter und linker Gruppen aufeinander. Speziell in Frankfurt erhitzten sich die Gemüter, während des Marsches. 31 Personen kamen in Gewahrsam. Steine und Holzlatten flogen. Fünf Polizisten erlitten teils schwere körperliche Schäden. 1. Mai
Ein Großbrand im Brühler Phantasialand richtete großen Schaden an. Das Feuer beschädigte drei Attraktionen des Vergnügungsparks. 70 Personen verletzten sich leicht.
2. Mai
Ein neuer Beschluss verfügte über die Erhebung von Dosenpfand. Ab dem ersten Januar des kommenden Jahres solle es nach dem Willen der regierenden Koalition ein Pfand auf Getränkedosen und Einwegflaschen geben.
2. Mai
Präsident Bush stellte sein Konzept für die künftige Raketenabwehr in den Vereinigten Staaten vor. Das System sollte sogenannte „Schurkenstaaten“ abschrecken und ihnen keine Chance auf Bedrohung oder Angriffe bieten. Sehr zum Ärger Russlands kündigte Bush deshalb das Abkommen des ABM-Vertrages auf. Die übrige Welt beobachtete das Agieren Amerikas ebenfalls mit Sorge.
3. Mai
Die Bundesparteien wagten sich langsam an das Internet heran. Eine Diskussion zum Thema „elektronisches Wahlverfahren“ bahnte sich seinen Weg.
3. Mai
Die Funktionäre der SPD-Fraktion stritten über die Erhöhung des Kindergeldes.
3. Mai
In der Spendengeldaffäre der CDU bot der CDU-Bundesgeschäftsführer Willi Hausmann seinen Rücktritt an. Er erklärte, dass es in seiner Verantwortung läge, dass die Parteispitze die Öffentlichkeit erst zu einem späten Zeitpunkt über die Herkunft des Millionenbetrages an Spendengeldern informiert hätte. Parteichefin Merkel lehnte sein Rücktrittsangebot ab.
4. Mai
Die FDP wählte Guido Westerwelle zum neuen Parteivorsitzenden. Er folgte auf Wolfgang Gerhardts.
4. Mai
Erstmalig streikte die Belegschaft der Lufthansa einen halben Tag lang. In der Folge kam es zu Flugverspätungen sowie Behinderungen und Ausfällen. Die Bediensteten forderten 35 % mehr Lohn.
5. Mai
Die FDP brachte den Vorschlag ins Gespräch, die Rechte von Betriebsräten zu beschneiden. Betriebliche Vorgaben der Chefs sollten die Regelungen eines Betriebsrates demnach übertreffen. Die Pläne der FDP entsprachen dem genauen Gegenteil der amtierenden rot- grünen Regierung, die Betriebsräten mehr Mitspracherecht einräumen wollten.
5. Mai
In der Affäre um Spendengelder sah sich die CDU neuen Vorwürfen ausgesetzt. Bezichtigungen um Verschleierungstaktiken und Falschaussagen machten die Runde.
6. Mai
Papst Johannes Paul II besuchte als erstes katholisches Oberhaupt der Geschichte eine Moschee.
7. Mai
Am Mittag des 7. Mai kehrte die 9-jährige Peggy nicht von der Schule zurück. Es folgte eine jahrelange Suche, bei der es zwischenzeitlich auch einen Verdächtigen gab. Das Gericht sprach einen damaligen Angeklagten zwischenzeitlich frei. Ein Pilzsammler fand die sterblichen Überreste des Kindes im Juli 2016 in einem Wald bei Thüringen.
8.Mai
Der Schreibwarenhersteller Herlitz wurde vor einer drohenden Insolvenz gerettet.
9. Mai
In Ghana brach im Verlauf eines Fußballspiels eine Massenpanik aus. 126 Menschen überlebten das Geschehen nicht.
10. Mai
Die Spitzen der Schwesterparteien CDU / CSU präsentierten ein Modell zur Einwanderungsbegrenzung. Es sah vor, die Zahl der Zuwanderer auf einem begrenzten Limit zu halten, da Deutschland kein klassisches Einwanderungsland sei, wie es in der Erklärung dazu hieß.
10. Mai
Die Europäische Zentralbank verringerte nach zwei Jahren erstmals die Zinsen. Der Leitzins fiel um 2,5 Punkte auf einen Wert von 4,5 %.
10. Mai
Frankreich begrüßte das “Taubira-Gesetz”, welches nach der Politikerin Christiane Taubira benannt wurde. Frankreich erkannte darin den Sklavenhandel als Verbrechen gegen die Menschlichkeit an.
11. Mai
Der deutsche Schauspieler Wolfgang Arps starb mit 75 Jahren.
11. Mai
Das Gesetz für die Rentenreform ging nach zähem Ringen durch den Bundestag.
12. Mai
Douglas Adams verstarb im jungen Alter von 49 Jahren an einem Herzinfarkt. Mit der Quadrologie um “Per Anhalter durch die Galaxis” erreichte er Weltruhm.
13. Mai
Rudolf Augstein, der Verleger des Magazins “der Spiegel”, erhielt den Ludwig-Börne-Preis für sein literarisches Lebenswerk.
13. Mai
Silvio Berlusconi konnte die Wahl in Italien für sich entscheiden. Mit seiner Mitte-Rechts-Allianz “Haus der Freiheit” erwarb er die absolute Mehrheit und löste den amtierenden Francesco Rutelli ab.
14. Mai
In den Verhandlungsgesprächen um Entschädigungszahlungen für die Hinterbliebenen trafen die beiden Parteien ein Übereinkommen. Die genaue Summe der Schmerzensgelder blieb geheim.
15. Mai
Das EU-Parlament beschloss eine schärfere Gesetzesregel gegen den Tabakkonzern. Neben klarer formulierten Warnhinweisen verboten neue Richtlinien die Bezeichnung “light”. Auch die Bestimmungen über Inhaltsmengen einer Zigarette aktualisierte das Parlament. Diese und anderen Änderungen kamen jedoch erst einige Jahre später zum Einsatz.
16. Mai
Die Begradigungsarbeiten des „Schiefen Turm von Pisa“ endeten. Insgesamt beanspruchte die Restaurierung zehn Jahre Zeit.
Im letzten Schritt richteten die Bauarbeiter das Gebäude mit Drahtseilen in eine aufrechte Position auf. Dieser letzte Akt kostete zwei Jahre Zeit. Die Haltegurte entfernten die Arbeiter nun und der Turm blieb auch ohne Stütze stehen.
16. Mai
Zehn Jahre nach dem Mord an dem Treuhandchef Rohwedder wurde dieser dank der DNA-Analyse gelöst. Durch die ein gefundenes Haar konnten die Gentechniker den inzwischen verstorbenen RAF-Terrorist Wolfgang Grams zumindest als Mittäter ausmachen.
17. Mai
In einem Berufungsverfahren entschied die Richterin der Sammelklagen gegen die deutsche Bank zugunsten der Kläger. Da die Auszahlungen der Entschädigung früher NS-Zwangsarbeiter nun problemlos erfolgen könne, warte man nun auf die Antwort der Bundesregierung, sagte der New Yorker Opfer-Anwalt Lawrence Kill.
18.Mai
Finanzminister Eichel und Finanzexperten der SPD einigten sich darauf, die Kosten für den Betreuungsplatz im Kindergarten steuerlich absetzbar zu machen.
18. Mai
Nachdem erneut ein Anschlag in der Krise zwischen Israel und Palästina passiert war, rief Präsident Bush zu Gesprächen auf. „Die Gewalt müsse aufhören“, insistierte er. Die europäische Seite drang ebenso auf baldige Friedensgespräche der verfeindeten Ländern.
19. Mai
Eine Rettungsaktion fand einen glücklichen Ausgang. Eine schweizerische Studentengruppe hatte während einer Wanderung eine Höhle betreten. Dort überraschte sie Hochwasser, sodass das Verlassen der Höhle nicht mehr möglich war. Erst am Tag vor der Bergung entdeckte man sie. Zuvor steckten sie schon seit dem 16. Mai fest.
20. Mai
Als Ergebnis der UNO-Konferenz verständigten sich die Partner auf einen Verzicht von Zöllen gegen die ärmsten Länder der Welt. Die Märkte der Industriestaaten versprachen, die Waren der dritte-Welt-Länder zoll- und quotenfrei zum Verkauf anzubieten.
21. Mai
Die grüne Fraktion erteilten dem Ruf nach mehr Geld für die Bundeswehr eine Absage. „Sinnvoller sei die Abschaffung der Wehrpflicht, die weniger Personal bedürfe“, lautete die entgegengesetzte Ansage.
21. Mai
Verfassungsschutz, Polizei und Bundesnachrichtendienst beabsichtigten den Informationsaustausch enger zu gestalten. Auf diese Weise sollte die Arbeit zielgenauer, schneller und effektiver von der Hand gehen.
22. Mai
Die Innenminister der MEPA-Staaten unterschrieben gemeinschaftlich eine neue Abmachung. Es ging um Änderungsmaßnahmen und Umbau innerhalb der mitteleuropäischen Polizeiakademie.
22. Mai
Die Taliban befahl, dass Nicht-Muslime fortan mit einem Kennzeichen umhergehen müssten, dass ihre Nichtzugehörigkeit zum Islam zeigen sollte. Die von der Taliban kontrollierte Religionspolizei kündigte die Maßnahme an. Die westliche Welt missbilligte das Agieren scharf.
22. Mai
Die POP Konvention fügte ihrer schwarzen Liste neue Stoffe zu, die ab diesem Zeitraum nicht mehr verkauft werden durften. Sie sollten Krebs und Missbildungen hervorrufen. Insgesamt umfasste das Verbot 12 Stoffe, wie z. B. Chlordan. Den Vertrag signierten 122 Länder.
23. Mai
Als erster Mensch fuhr der Franzose Marco Siffredi mit einem Snowboard den Mount Everest hinunter.
24. Mai
Der Absturz eines Kleinflugzeuges forderte zwei Menschenleben. Die Cessna befand sich im Landeanflug, als sie vermutlich wegen Motorproblemen zu trudeln begann. Sie prallte in einem Wohnhausgebiet gegen eine Hauswand. Die Bewohner entkamen unverletzt.
24. Mai
Nach dem Hochwasser mussten sich die Menschen in Ostsibirien umgehend dem nächsten Problem stellen. Der Rückgang des Pegels zeigte, dass die Katastrophe Ölcontainer zerstört hatte. Das Öl floss ungehindert ins Trinkwasser.
25. Mai
Der einstige Bundesinnenminister Manfred Kanther bekam wegen der Finanzaffäre der hessischen CDU eine Vorladung vom Gericht. Die Anklagepunkte beruhten auf Untreue. Außer ihm standen der ehemalige Schatzmeister der Landespartei, Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein sowie frühere ehemalige CDU-Berater Horst Weyrauch vor Gericht.
25. Mai
Eine Hochzeitsfeier in Israel endete in einer Tragödie. Während der Feier brach das Gebäude in sich zusammen. Neben der Zerstörung des “Versaille-Saals” kamen 23 der Hochzeitsgäste um. Viele weitere erlitten Verletzungen.
26. Mai
Die Eiskunstläuferin und Olympionikin Katharina Witt stellte eine Unterlassungsklage gegen die Gauck-Behörde. Sie forderte, von der Publikation ihrer Stasi-Akte an die Presse Abstand zu nehmen.
27. Mai
Die Finanzaffäre der Berliner Banken zwang das Parlament zu einer Neuverschuldung in der Höhe von 6. Mrd. DM.
28. Mai
Der Hamburger Innensenator trat nach der unaufhörlichen Beanstandung seiner Arbeitsweise zurück.
29. Mai
Chile schaffte die Todesstrafe ab.
29. Mai
In einem Verfahren auf amerikanischen Boden befand ein Gericht vier Angeklagte schuldig. Ihnen vorgeworfen wurde die Mitwirkung bei einem Anschlag auf zwei amerikanische Botschaften in Tansania und Kenia. Bei dem Attentat kamen 224 Personen um. Weitere Prozesse für die anderen Angeklagten folgten später. Größtenteils fahndete die Polizei zu diesem Zeitpunkt noch nach den Terroristen. Einer von ihnen war Osama Bin Laden.
30. Mai
Die Mitglieder der EU konnten sich auf einen Mittelweg für Öffnung der EU-Arbeitsmärkte verständigen. Es ging um die Übergangsfristen für die Öffnung nach der Osterweiterung, die Polen, Tschechien und Ungarn betraf.
30. Mai
Die Zwangsarbeiter des Zweiten Weltkrieges bekamen durch das Zutun der Bundesregierung ihre Entschädigungszahlungen. Für die Auszahlung standen zehn Milliarden Mark zur Verfügung, die unter den überlebenden Opfern des NS-Regimes aufgeteilt wurden.
31. Mai
Familien der Opfer des Zugunglücks von Eschede forderten Schmerzensgeld von der Deutschen Bahn. Dem Unglück fielen 101 Bahngäste zum Opfer.
31. Mai
Nichtraucher sollten, nach dem Willen von Bundestagsabgeordneten, mehr Schutz am Arbeitsplatz erfahren.

Mai 2010 Deutschland in den Nachrichten

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