Januar 2001 – Präsident Clinton und die
Lewinsky-Affäre
Am 19. Januar 2001, ein Tag vor dem Ende seiner Amtszeit gab
US-Präsident Clinton zu, dass er in der
Lewinsky-Affäre nicht die volle Wahrheit gesagt
hatte. Die Justiz wollte im Gegenzug gegen
Clinton keine Anklage mehr erheben. Er verlor
aber für fünf Jahre seine Anwaltslizenz in
seinem Heimatstaat Arkansas und musste 25 000
US-Dollar Strafe zahlen. Wenige Stunden bevor er
aus dem Amt schied, begnadigte Clinton mehr als
170 verurteilte Bürger, darunter seine frühere
Geschäftspartnerin Susan McDougal, eine der
Schlüsselfiguren in der Whitewater-Affäre um
dubiose Immobiliengeschäfte, und sein wegen
Drogenvergehen verhaftetet Bruder Roger.
Weitere Ereignisse Januar
2001
20. Januar
USA 2001 – Zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt wurde George
W. Bush.
20. Januar
Philippinen 2001 – Staatspräsidenten der Philippinen wurde Gloria Macapagal
Arroyo.
21. Januar
Rallye Dakar 2001 – Die Rallye Dakar wurde erstmals von einer Frau gewonnen. Es
war Jutta Kleinschmidt aus Köln.
22. Januar
Der Limburger Bischof Franz Kamphaus konnte
trotz seines Konflikts mit dem
Vatikan seinen
liberalen Kurs in der
Schwangeren-Konfliktberatung fortsetzen und
weiter die für eine straffere Abtreibung
benötigten Scheine ausstellen. Kamphaus gab an,
dass die in seinem Bistum gemachten Erfahrungen
und die der anderen deutschen Bistümer Ende 2001
vom Vatikan ausgewertet und in die dann
anstehenden Entscheidungen einbezogen würden.
23. Januar
Das Unwort des Jahres 2000 war der
rechtsextremistische Begriff „national befreite
Zone“. Mit diesem Begriff wurden zynischerweise
Gebiete bezeichnet, aus denen Ausländer durch
terroristische Übergriffe vertrieben worden
waren.
23. Januar
Die bayerische Sozialministerin Barbara Stamm
(CSU) trat zurück. Sie zog damit die
Konsequenzen aus Vorwürfen in der BSE-Krise und
im Schweinemast-Skandal. Ihr Ministerium war
nach Angaben von Tierärzten seit Jahren über
illegalen Medikamentenhandel informiert gewesen.
Ihre Nachfolgerin wurde am 30. Januar die
bisherige Umwelt-Sekretärin Christa Stewens.
Neuer Minister für Gesundheit, Ernährung und
Verbraucherschutz wurde der unterfränkische
Abgeordnete Eberhard Sinner (beide CSU).
24. Januar
Laut eines Gerichtsurteils über die Klage des
privaten Nachrichtensenders n-tv blieben
Fernsehübertragungen aus Gerichtssälen in
Deutschland verboten. Die Klage wurde mit fünf
gegen drei Stimmen abgewiesen. Die Richter
rechtfertigten das Verbot mit dem
Personenschutz, einem fairen Verfahren und der
Rechtsfindung.
24. Januar
Ein Werbemotiv der
CDU wurde nach heftigen
Protesten auch aus eigenen Reihen zurückgezogen.
Das Werbemotiv zeigte
Bundeskanzler Gerhard
Schröder (SPD) ähnlich wie bei Verbrecherfotos
von vorn und von beiden Seiten, ein Aktenzeichen
am unteren Bildrand und einen Text, der Schröder
der Renten-Lüge bezichtigt. CDU-Generalsekretär
Laurenz Mayer räumte ein, dass man nicht bedacht
habe, wie das Plakat allgemein aufgenommen
wurde.
25. Januar
Europarat 2001 – Neue Mitglieder im Europarat wurden Armenien und Aserbaidschan.
26. Januar
Indien 2001 – In Gujarat in
Indien kamen bei einem Erdbeben der Stärke 7,7 etwa
20.000 Menschen ums Leben.
26. Januar
Kongo 2001 – Staatspräsident der
Demokratischen Republik Kongo wurde Joseph Kabila.
27. Januar
Boxen 2001 – In der Rudi-Sedlmayer-Halle in München gewann Vitali Klitschko
seinen Boxkampf durch K. o. gegen Orlin Norris.
28. Januar
Im Operettenhaus in Hamburg fand die letzte
Vorstellung des Erfolgsmusical „Cats“ statt. Die
deutsche Uraufführung des Musicals von
Lloyd-Webber im April 1986 war der Beginn eines
Musical-Booms in Deutschland.
28. Januar
Die beiden deutschen Bischöfe Karl Lehmann aus
Mainz und Johannes Joachim Degenhardt aus
Paderborn wurden von Papst Johannes Paul II.
Überraschend zu Kardinälen ernannt. Weiterhin
wurden drei Erzbischöfe aus der Ukraine,
Südafrika und Bolivien nachträglich ins
Kardinalskollegium berufen. Lehmann, der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
hatte sich wegen seines entschiedenen Eintretens
für Schwangeren-Konfliktberatung, die Kritik des
Vatikans zugezogen.
29. Januar
Die Ermittlungen gegen Bundesfinanzminister Hans
Eichel (SPD) wegen der sog. Flugaffäre wurden
von der Staatsanwaltschaft Berlin eingestellt.
Laut eines Justizsprechers gäbe es keine
Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat.
Bei der Staatsanwaltschaft waren mehrere
Anzeigen von Privatleuten gegen Eichel
eingereicht worden
29. Januar
Der 85-jährige Ex-Diktator August Pinochet wurde
in Santiago de Chile wegen Mord und Entführungen
in der Zeit seiner Militärherrschaft von 1973
bis 1990 angeklagt. Er wurde unter Hausarrest
gestellt. Die Anklage lautete auf Anstiftung und
Beihilfe zu Mord in 57 Fällen und zu Entführung
in 18 Fällen durch die „Karawane des Todes“ im
Jahr 1973.
30. Januar
Als erstes Verfassungsorgan beantragte die
Bundesregierung beim Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe ein Verbot der rechtsextremistischen
NPD.
31. Januar
Die Bundesregierung beschloss nach langem
Zögern, sich doch an dem umstrittenen
Vernichtungsprogramm der EU für Rinder zu
beteiligen. Schätzungsweise sollten 400 000
Rinder in den kommenden Monaten in Deutschland
getötet und anschließend verbrannt werden. Die
Kosten wurden auf rund 370 Millionen DM
geschätzt. Dabei entnommene Proben sollten auf
die Rinderkrankheit BSE getestet werden. Durch
einen Fall von Rinderwahnsinn im Bundesland
Brandenburg stieg die Zahl der registrierten BSE
Fälle in Deutschland auf 25.
31. Januar
Trotz der Finanzaffäre konnte die CDU zunächst
41 Millionen DM staatlicher Zuschüsse behalten.
Die vom Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse
(SPD) verhängte Sanktion sei rechtswidrig, weil
im Parteiengesetz nicht vorgesehen, entschied
das Berliner Verwaltungsgericht und hob die
Strafe auf. Thierse hatte der Bundes-CDU im
Februar 2000 nur Zuwendungen von 35 Millionen DM
zugestanden, weil im Rechenschaftsbericht für
1998 rund 18 Millionen DM des Landesverbandes
Hessen aus „schwarzen Kassen“ in der Schweiz
fehlten.
Januar 2001 Deutschland in den Nachrichten
Verlässliche Grundschule
in Öpfingen
Schwäbische
... war damals schon dabei, als am 9. Januar 2001 die „Verlässliche
Grundschule“ zum ersten Mal Kinder vor und nach den Unterrichtszeiten
betreute.
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