Juni 2006 – Königliche Feierlichkeiten und ein
Rückzug
In Thailand stand das 60-jährige Thronjubiläum von
König Bhumibol Adulyadej (Rama IX) an. Fünf Tage
lang dauerten die Feierlichkeiten und zig-tausende
Menschen nahmen daran teil. Allein zu einer Audienz
in der Hauptstadt Bangkok hatten sich mehr als
500.000 Menschen eingefunden. Der 78-jährige Monarch
war bis dato der König mit der weltweit längsten
Amtszeit. Wahrlich ein Grund zu feiern. Auch in
Großbritannien gab es royale Feierlichkeiten. Dort
hatte Königin Elisabeth II. anlässlich ihres 80.
Geburtstages die Militärparade abgenommen und das
bei strahlendem Sonnenschein. Der eigentliche
Geburtstag der Königin war allerdings bereits am 21.
April gewesen. Doch das Wetter im April in England
war selten sonnig und schön. So hatte die
Verschiebung in den Sommermonat Juni schon
jahrelange Tradition bei Hofe. In den Vereinigten
Staaten gab es zwar keinen königlichen Geburtstag zu
feiern, dafür machte ein sensationeller Rücktritt
Schlagzeilen. Der Gründer des Softwarekonzerns
Microsoft, Bill Gates, hatte seinen Rückzug aus dem
Tagesgeschäft bis zum Juli 2008 angekündigt. Lohn
und Brot waren ohnehin längst nicht mehr der Grund
dafür, dass er arbeitete. Jedenfalls wollte er sich
in Zukunft um die weltweite Arbeit in der Bill &
Melinda Gates Foundation kümmern. Bei der
Entwicklung wichtiger Projekte wollte er allerdings
dennoch eine beratende Tätigkeit übernehmen.
Wichtige Ereignisse im
Juni 2006
1. Juni
BRD 2006 – Der Bundestag hatte mit den Stimmen von
393 Abgeordneten gegen 150 Stimmen bei 14
Enthaltungen Verschärfungen bei der
Arbeitsmarktreform Hartz IV beschlossen. Dadurch
sollte die Kostenexplosion beim Arbeitslosengeld II
gestoppt werden. Noch 2006 sollten die Korrekturen
zur Einsparung von rund 500 Millionen Euro führen.
1. Juni
BRD 2006 – Der Bundestag hatte gegen das Votum von
FDP und Linkspartei den Einsatz der
Bundeswehr zur
Absicherung der Wahlen in der Demokratischen
Republik Kongo beschlossen. Rund 780 der insgesamt
rund 2000 Soldaten sollten von der Bundeswehr
gestellt werden.
1. Juni
Afghanistan/BRD 2006 – Die Bundeswehr hatte
viereinhalb Jahre nach Beginn des Einsatzes in
Afghanistan ihren Schwerpunkt von der Hauptstadt
Kabul in den Norden des Landes verlegt. In der Stadt
Masar-e Scharif hatte die Bundeswehr ihr größtes
Feldlager außerhalb Deutschlands aufgebaut.
1. Juni
UNO/Deutschland 2006 – Im Streit um das iranische
Atomprogramm hatte sich die Vetomächte des
UN-Sicherheitsrates und Deutschland auf eine
gemeinsame Linie verständigt. Falls der Iran die
Uran-Anreicherung stoppte, sei man bereit zur
Streichung des Themas von der Agenda des
Sicherheitsrates und zum Verzicht auf Sanktionen.
1. Juni
BRD/Justiz 2006 – In Frankfurt an der Oder war die
Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenherd
(Brandenburg) wegen achtfachen Totschlags zur
Höchststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt worden.
Eine Tat war bereits verjährt. Bundesweit hatte der
Fall für Aufsehen gesorgt, als im Sommer 2005 die
Skelette der Babys zufällig in Blumenkübeln und
Plastikbehältern gefunden worden waren.
1. Juni
International 2006 – Die New York Stock Exchange und
die europäische Vierländer-Börse Euronext wollten
zur größten Börse der Welt fusionieren. Euronext
hatte zugleich die Fusionsgespräche mit der
Deutschen Börse beendet.
1. Juni
Berlin 2006 – In der deutschen Hauptstadt hatten die
ersten Stadtlinienbusse der Berliner
Verkehrsbetriebe ihren Fahrbetrieb mit Wasserstoff
aufgenommen.
2. Juni
BRD 2006 – Innerhalb der Bundesregierung hatte es
Streit über das Reformtempo gegeben.
Bundesarbeitsminister und Vizekanzler Franz
Müntefering hatte in Richtung der
CDU/CSU-Ministerpräsidenten gemahnt, wenn etwas im
Regierungsbündnis vereinbart worden sein, könne es
nicht „auf dem Obergefreitenweg“ wieder in Frage
gestellt werden. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla
hatte daraufhin von der SPD einen „respektvolleren“
Umgang verlangt.
2. Juni
BRD 2006 – In der Schule und bei der Suche nach
einem Ausbildungsplatz hatten Kinder mit
Migrationshintergrund in Deutschland – einem ersten
deutschen Bildungsbericht der
Kultusministerkonferenz (KMK) und des
Bundesbildungsministeriums zufolge – deutlich
schlechtere Chancen.
2. Juni
UNO 2006 – Die Aids-Konferenz der Vereinten Nationen
in New York war ohne feste Finanzzusagen zu Ende
gegangen. In der Abschlusserklärung des dreitägigen
Treffens hatte es nur geheißen, dass im Kampf gegen
die Immunschwächekrankheit bis zum Jahr 2010
jährlich bis zu 18 Milliarden Euro benötigt werden
würden.
2. Juni
Kanada 2006 – Mindestens 17 Verdächtige waren bei
einem Anti-Terror-Einsatz festgenommen worden. An
den Razzien im Raum Toronto waren laut
Presseberichten 400 Polizisten und Mitarbeiter des
Geheimdienstes beteiligt gewesen.
2. Juni
BRD 2006 – Bundeskanzlerin
Angela Merkel hatte die
ständige Ausstellung des Deutschen Historischen
Museums in Berlin eröffnet. Die Ausstellung
präsentierte die deutsche Geschichte von der
Römerzeit bis nach dem Mauerfall anhand von rund
8.000 Exponaten.
2. Juni
Fußball 2006 – Die deutsche Fußball-Nationalelf
hatte eine Woche vor dem WM-Eröffnungsspiel gegen
Costa Rica 3:0 gegen Kolumbien gewonnen.
3. Juni
Tschechische Republik 2006 – Bei der Parlamentswahl
war die konservative Demokratische Bürgerpartei
(ODS) mit 81 Sitzen (35,4 Prozent) stärkste Partei
geworden. Die Partei von Mirek Topolanek hatte
allerdings auch mit ihren beiden Bündnispartnern,
den Christdemokraten (13 Sitze) und den Grünen (6
Sitze), nur über die Hälfte der 200 Sitze im
Parlament verfügt. Die bisher regierende
Sozialdemokratische Partei von Ministerpräsident
Jirí Paroubek war mit 32,3 Prozent der Stimmen auf
74 Abgeordnete gekommen. Die Kommunisten errangen 26
Sitze.
3. Juni
Montenegro 2006 – Das Parlament der ehemaligen
jugoslawischen Teilrepublik hatte die
Unabhängigkeitserklärung des Kleinstaates an der
Adria verabschiedet, nachdem bei einem Referendum
die Mehrheit der Bürger für die Auflösung des
Staatenbundes mit Serbien gestimmt hatte.
3. Juni
Irak 2006 – Auf einem belebten Markt im
südirakischen Basra waren bei einem
Selbstmordanschlag mindestens 27 Menschen ums Leben
gekommen.
3. Juni
Bolivien 2006 – Mit der Übergabe von 20.000 km²
staatlichen Landes an arme Indios hatte der
linksgerichtete Präsident Evo Morales den
Startschuss für eine Bodenreform gegeben. Bis 2011
sollten rund 200.000 km² Land im Rahmen der
sogenannten Agrarrevolution verteilt werden.
4. Juni
Iran 2006 – Das geistliche Oberhaupt des Landes,
Ayatollah Ali Chamenei, hatte im Streit um das
iranische Atomprogramm dem Westen für den Fall eines
Angriffs auf den Iran mit einer weltweiten
Energiekrise gedroht. Der Iran war der viertgrößte
Ölexporteur weltweit.
4. Juni
Peru 2006 – Die Stichwahl um das Präsidentenamt
hatte der frühere Präsident Alan García gewonnen.
Damit trat er die Nachfolge von Alejandro Toledo an.
Der Sozialdemokrat García hatte 55,5 Prozent der
Stimmen erreicht, während der Linksnationalist
Ollanta Humala 44,5 Prozent errang. García war
bereits zwischen 1985 und 1990 Staatschef von Peru
war. Jedoch war seine Amtszeit von Korruption,
Gewalt und wirtschaftlichem Chaos geprägt gewesen.
4. Juni
Feldhockey 2006 – Die Stuttgarter Kickers hatten zum
ersten Mal und als 15. deutscher Verein insgesamt
den Feldhockey-Europapokal (EuroHockey Club
Champions Cup) gewonnen.
5. Juni
Somalia 2006 – Die „Miliz der Islamischen Gerichte“
hatte nach wochenlangen Gefechten die Hauptstadt
Mogadischu unter ihre Kontrolle gebracht. Die Miliz
galt als bewaffneter Arm islamischer Geistlicher.
Sie kämpfte gegen eine von den USA unterstützte
Allianz verschiedener Clans um die Macht im Land.
5. Juni
Chile 2006 – Landesweit waren mehr als 600.000
Schüler bei den größten Schülerprotesten in Chile
seit Jahrzehnten auf die Straßen gegangen. Bei
Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei
waren etwa 100 Menschen verletzt worden. Die Schüler
hatten gefordert, dass ein größerer Teil der
Staatseinnahmen aus der Kupferindustrie in die
Bildung investiert werden sollte.
5. Juni
International/Russland 2006 – Der Weltverband der
Zeitungen hatte auf seinem Jahreskongress massive
Kritik an den russischen Medien geübt. Vorgeworfen
wurde Russland die zunehmende Kontrolle über die
Medien.
5. Juni
Serbien/Montenegro 2006 – Serbien hatte formell
seine Souveränität und sein Ausscheiden aus dem
Staatenbund Serbien und Montenegro erklärt. Schon am
3. Juni hatte Montenegro den Staatenbund verlassen.
6. Juni
Europa/Iran 2006 – Der EU-Außenbeauftragte Javier
Solana hatte der iranischen Regierung den
Kompromissvorschlag der fünf Veto-Mächte und
Deutschland zum Atomstreit vorgestellt. Darin war
dem Iran Hilfe bei der Nutzung der Atomkraft zur
Energiegewinnung zugesagt worden. Der Iran sollte im
Gegenzug auf die auch militärisch nutzbare
Anreicherung von Uran verzichten.
6. Juni
BRD/Frankreich/Iran 2006 – Bundeskanzlerin
Angela
Merkel und Frankreichs Staatschef Jacques Chirac
hatten an die iranische Führung appelliert, im
Streit um das iranische Atomprogramm auf das
internationale Angebot einzugehen. Ein weiteres
Thema des informellen Treffens in Rheinsberg
(Brandenburg) war die EU-Verfassung. Diese sollte
nach dem Willen von Merkel und Chirac nach einer
Reflexionsphase bald wieder auf die Tagesordnung
kommen.
6. Juni
Palästinensergebiete 2006 – Palästinenserpräsident
Mahmud Abbas wollte das Volk über seine Pläne
entscheiden lassen, nach dem seine Verhandlungen mit
der regierenden radikalen Hamas gescheitert waren.
Es sollte über ein sogenanntes Zwei-Staaten-Modell
abgestimmt werden. Dies würde eine Anerkennung
Israels bedeuten.
6. Juni
Brasilien 2006 – In der Hauptstadt Brasília hatten
hunderte landlose Bauern das Parlament gestürmt und
waren bis zum Plenarsaal vorgedrungen. Die Aktion
war von der Bewegung zur Befreiung der landlosen
Bauern (MLST) initiiert worden. Sie verlangte mehr
Mittel für die Agrarreform und die Enteignung von
Landgütern.
6. Juni
BRD 2006 – Bundespräsident Horst Köhler hatte in
Marbach am Neckar (Baden-Württemberg), der
Geburtsstadt des Dichters Friedrich Schiller, das
Literaturmuseum der Moderne eröffnet. Präsentiert
werden Exponate zur Literatur des 20. und 21.
Jahrhunderts. Den rund 12 Millionen teuren
Museumsbau hatte der britische Architekt David
Chipperfield entworfen.
6. Juni
Basketball 2006 – Das Team von RheinEnergie Köln war
durch ein 3:1 in den Play-Off-Spielen gegen Alba
Berlin zum ersten Mal deutscher Basketball-Meister
geworden.
7. Juni
BRD 2006 – Der Zentralrat der Juden in Deutschland
hatte mit Charlotte Knobloch erstmals eine Frau als
Präsidentin an seine Spitze gewählt. Knobloch trat
die Nachfolge des am 30. April in Düsseldorf
verstorbenen Paul Spiegel an.
7. Juni
Europa 2006 – Der Sonderermittler des Europarates,
der Schweizer Dick Marty, hatte 14 europäische
Regierungen, darunter auch Deutschland, bei der
Verschleppung von Terrorverdächtigen mit dem
US-Geheimdienst CIA zusammengearbeitet oder dessen
Aktivitäten geduldet zu haben.
7. Juni
Irak 2006 – Der meistgesuchte Terrorist im Irak, der
in Jordanien geborene Abu Musab az-Zarqawi, war bei
einem Luftschlag zweier von einer US-Spezialeinheit
angeforderten Mehrzweckkampfflugzeugen vom Typ F-16
in Baquba getötet worden. Sieben seiner Anhänger
waren dabei ebenfalls ums Leben gekommen.
7. Juni
BRD/Fußball 2006 – Ab der Saison 2006/07 agierte die
Deutsche Telekom als Hauptsponsor der
Fußball-Bundesliga. Die Telekom hatte dem
Kabelnetzbetreiber Arena dafür die
Live-Übertragungsrechte der Spiele über Kabel und
Satellit überlassen. Live-Fußball wollte die Telekom
ausschließlich über ihr noch im Aufbau befindliches
CDSL-Glasfasernetz im Internet-Fernsehen zeigen.
7. Juni
BRD 2006 – Die Fans hatten sich bei großen WM-Partys
in Berlin und Hannover auf die
Fußball-Weltmeisterschaft eingestimmt.
8. Juni
NATO 2006 – In Brüssel (Belgien) hatten die
Verteidigungsminister der 26 NATO-Staaten eine neue
Strategie beschlossen. Diese sollte den
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser
gerecht werden. Die NATO sollte künftig parallel
zwei größere Einsätze mit jeweils bis zu 60.000
Soldaten und bis zu sechs kleinere Missionen mit je
30.000 Mann führen können. Der Einsatz in
Afghanistan sollte in den Süden und Osten des Landes
ausgeweitet werden, da diese Regionen als besonders
gefährlich galten.
8. Juni
Tunesien 2006 – Vier Jahre nach dem
Selbstmordanschlag auf die Synagoge der tunesischen
Insel Djerba hatte ein tunesisches Gericht den Onkel
des Attentäters als Mittäter zu 20 Jahren Haft
verurteilt. Bei dem Attentat waren auch 14 deutsche
Touristen getötet worden.
8. Juni
Europa 2006 – Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte zum dritten Mal innerhalb eines halben Jahres
die Zinsen im Euro-Raum erhöht. Der wichtigste
Leitzins zur Versorgung der Kreditwirtschaft war von
2,50 auf 2,75 Prozent angehoben worden.
9. Juni
Gazastreifen 2006 – Palästinensischen Angaben
zufolge waren bei Angriffen der israelischen
Streitkräfte im
Gazastreifen mindestens elf
Palästinenser getötet worden. Für den Tod einer
siebenköpfigen Familie am Strand von Gaza hatte die
israelische Armee die Verantwortung abgelehnt.
9. Juni
Thailand 2006 – Anlässlich des 60-jährigen
Thronjubiläums von König Bhumibol Adulyadej (Rama
IX) hatten in
Thailand die fünftägigen
Feierlichkeiten begonnen. An einer Audienz in der
Hauptstadt Bangkok hatten mehr als 500.000 Menschen
teilgenommen. Der 78-Jährige war bis dato der König
mit der weltweit längsten Amtszeit.
9. Juni
Fußball 2006 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte die 18. Fußball-Weltmeisterschaft mit
dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Costa Rica
begonnen. Das Spiel ging 4:2 für die gastgebende
deutsche Mannschaft zu Ende.
10. Juni
Kuba/USA 2006 – Drei Häftlinge hatten im
US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba in ihren
Zellen Selbstmord begangen. Die Männer stammten aus
Saudi-Arabien und dem Jemen. Der Suizid war für die
Vereinten Nationen und die EU Anlass zur erneuten
Forderung nach der Schließung des Gefangenenlagers.
10. Juni
BRD 2006 – In Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen)
hatten etwa 5.000 Menschen gegen Rechtsextremismus
und Fremdenhass protestiert. Anlass dafür war ein
Aufmarsch von knapp 200 Anhängern der rechtsextremen
NPD gewesen.
10. Juni
Russland/BRD 2006 – Deutschland und Russland hatten
sich auf die vorzeitige Rückzahlung eines Teils
russischer Altschulden geeinigt. Deutschland hatte
eingewilligt, dass Russland zunächst 1,3 Milliarden
Euro ohne Zinsausgleich zurückzahlte. Noch
verhandelt wurde über die Konditionen für eine
rasche Tilgung weiterer 6,4 Milliarden Euro.
10. Juni
Spanien 2006 – Rund 200.000 Menschen hatten in der
Hauptstadt Madrid gegen die Pläne der
sozialistischen Regierung zu Friedensgesprächen mit
der baskischen Untergrundorganisation ETA
demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten
die rechtsgerichtete Opposition und andere
konservative Gruppen.
11. Juni
Fußball 2006 – In der Nürnberger Innenstadt hatte
rund 1.200 Menschen gegen die israelfeindliche
Politik der Regierung in Teheran (Iran) vor dem
Fußball-WM-Spiel Iran gegen Mexiko protestiert.
11. Juni
Italien 2006 – Auf der süditalienischen Insel
Lampedusa war ein Boot mit rund 400
Armutsflüchtlingen aus Afrika gelandet.
11. Juni
Afrika 2006 – Vertreter der 53 Mitgliedsstaaten der
Afrikanischen Union (AU) hatten sich in der Republik
Kongo auf eine Charta zur Stärkung der Demokratie
auf ihrem Kontinent geeinigt. Bei dem Treffen in der
Hauptstadt Brazzaville war ein Passus nicht
verabschiedet worden, mit dem Verfassungsänderungen
zugunsten verlängerter Amtszeiten von Präsidenten
verhindert werden sollten.
11. Juni
Tennis 2006 – Bei den French Open in Paris hatte der
spanische Tennisprofi
Rafael Nadal seinen Titel
durch einen Erfolg in vier Sätzen gegen den
Weltranglisten-Ersten, Rogerer Federer (
Schweiz)
verteidigt. Bei den Damen hatte bereits zum dritten
Mal die Belgierin Justine Henin-Hardenne über die
Russin Swetlana Kusnezowa durch einen Zweisatzerfolg
triumphiert.
12. Juni
Palästinensische Autonomiegebiete 2006 – In Ramallah
hatten hunderte Angehörige der
Fatah-Sicherheitskräfte das Regierungsgebäude
gestürmt und in Brand gesetzt. Die Anhänger von
Präsident Mahmud Abbas hatten damit auf eine von
Hamas-Kämpfern ausgelöste Schießerei im Gazastreifen
reagiert, bei der zwei Menschen getötet und 14
weitere Menschen verletzt worden waren.
12. Juni
Israel 2006 – Bei einem Zugunglück in
Israel waren
fünf Menschen ums Leben gekommen. Der Reisezug war
mit 200 Fahrgästen besetzt gewesen. Er hatte sich
auf dem Weg von Tel Aviv in die nördliche Hafenstadt
Haifa befunden, als er in der Nähe von Netanja mit
einem auf den Gleisen liegengebliebenen Lastwagen
kollidiert war.
12. Juni
Europäische Union 2006 – Die Außenminister der
Europäischen Union (EU) hatten ihre
Beitrittsgespräche mit der Türkei aufgenommen. Zuvor
konnte der Vertreter Zyperns überredet werden,
keinen Gebrauch von seinem angedrohten Veto zu
machen. Zypern hatte von der Regierung in der
türkischen Hauptstadt Ankara die Anerkennung des
griechisch-zypriotischen Staates gefordert.
12. Juni
EU 2006 – Die EU-Außenminister hatten grünes Licht
für den Militäreinsatz im Kongo gegeben. Der Einsatz
der rund 1.500 Mann starken Truppe wurde von Potsdam
(Brandenburg) aus geleitet. Frankreich hatte das
Kommando vor Ort in der kongolesischen Hauptstadt
Kinshasa.
13. Juni
Irak/USA 2006 – US-Präsident
George W. Bush war
zweieinhalb Jahre nach seinem ersten Besuch im Irak
zu einem fünfstündigen Aufenthalt eingetroffen. Bush
hatte in der US-Botschaft in Bagdad mit dem neuen
Regierungschef Nuri al-Maliki gesprochen.
13. Juni
Gazastreifen 2006 – Bei einem Luftangriff auf
palästinensische Kämpfer im nördlichen Gazastreifen
waren vom israelischen Militär elf Menschen getötet
worden.
13. Juni
Afghanistan 2006 – Zwei Soldaten der Bundeswehr
waren bei zwei Anschlägen im nordafghanischen Kundus
und in Faisabad verletzt worden. Es waren zu jenem
Zeitpunkt 2850 deutsche Soldaten im Rahmen der
NATO-geführten Truppe ISAF in Afghanistan
eingesetzt.
13. Juni
BRD/EU 2006 – Verbraucherschutz-Minister Horst
Seehofer hatte angesichts einer drohenden Niederlage
im Rechtsstreit vor dem Europäischen Gerichtshof in
Luxemburg angekündigt, dass er die EU-Vorgaben
unverzüglich in nationales Recht umsetzen und die
Werbung für Tabak in den Medien verbieten wollte.
14. Juni
BRD 2006 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart war Ministerpräsident
Günther Oettinger im Amt bestätigt worden. Er hatte
bei seiner Wiederwahl 85 Stimmen erhalten und damit
auch mindestens eine Stimme der Opposition.
Oettinger hatte eine Koalition aus
CDU und FDP
geführt.
14. Juni
Italien/Irak 2006 – Nach dem Wahlsieg von Romano
Prodi hatte Italien mit dem Truppenabzug aus dem
Irak begonnen.
14. Juni
Afghanistan 2006 – Die US-geführten
Koalitionstruppen hatten wegen der zunehmenden
Gewalt im Süden Afghanistans eine Offensive gegen
muslimische Taliban-Kämpfer eröffnet. Der Einsatz
unter der Bezeichnung „Mountain Trust“
(Gebirgsvorstoß) hatte sich gegen Stützpunkte der
Islamisten in insgesamt vier Provinzen gerichtet.
Etwa 11.000 US-amerikanische, britische, kanadische
und afghanische Soldaten waren an der Offensive
beteiligt.
14. Juni
Gazastreifen 2006 – Im innerpalästinensischen
Machtkampf zwischen der regierenden Hamas und der
Fatha von Präsident Mahmud Abbas hatten sich beide
Seiten um eine Entspannung bemüht. Abbas hatte einen
möglichen Verzicht auf die von der Hamas abgelehnte
Volksabstimmung über eine Zwei-Staaten-Lösung im
Nahost-Konflikt angedeutet. Die Hamas hatte sich
dafür zur Integration ihrer Miliz in die reguläre
Polizei bereit erklärt.
14. Juni
Indonesien 2006 – Der islamische Prediger Abu Bakar
Bashir war von den indonesischen Behörden aus dem
Gefängnis entlassen worden. Der radikale Geistliche
war ein mutmaßlicher Anführer der Terrorgruppe „Jemaah
Islamiyah“ und hatte als einer der Drahtzieher des
Anschlages auf der indonesischen Ferieninsel Bali im
Jahr 2002 eine 26-monatige Haftstrafe verbüßt.
14. Juni
Frankreich 2006 – Durch die angekündigte Verzögerung
bei der Auslieferung des Großraumflugzeugs Airbus
A380 war der Aktienkurs des deutsch-französischen
Mutterkonzerns EADS um ein Drittel auf zeitweise
unter 17 Euro eingebrochen und hatte den Börsenwert
um fast 7 Milliarden Euro geschmälert. Der Konzern
hatte eingeräumt, dass sich der Zeitplan für erste
Auslieferungen des Riesenjets um weitere sechs bis
sieben Monate verschieben werde.
14. Juni
Fußball 2006 – Bei der Fußball-WM hatte die deutsche
Nationalmannschaft auch ihr zweites Spiel gewonnen.
In der Nachspielzeit war das 1:0 gegen Polen durch
Oliver Neuville gefallen.
15. Juni
Sri Lanka 2006 – In Kabithigollewa im Bezirk
Anuradhapura rund 200 km nordöstlich der Hauptstadt
Colombo waren bei einem Anschlag mit einer Landmine
auf einen Bus mindestens 64 Menschen umgekommen.
Nach dem Attentat hatte die srilankische Luftwaffe
die Stadt Mullaittivu, eine Hochburg der militanten
Tamilenorganisation LTTE im Nordosten der Insel,
bombardiert.
15. Juni
UNO 2006 – Der Deutsche Achim Steiner hatte Klaus
Töpfer als Direktor des Umweltprogramms der
Vereinten Nationen (UNEP) abgelöst. Steiner hatte in
seiner Antrittsrede dazu aufgefordert, mit dem
„Mythos“, dass Umweltschutz wirtschaftliches
Wachstum behindern würde, endlich Schluss zu machen.
15. Juni
Europa 2006 – Das EU-Parlament hatte mehrheitlich
für die Forschungsförderung bei embryonalen
Stammzellen gestimmt.
15. Juni
Balearen 2006 – Eine vier Meter hohe Flutwelle hatte
auf der Insel Menorca den Hafen von Ciutadella
überschwemmt und schwere Sachschäden angerichtet.
15. Juni
USA 2006 – Der Gründer des Softwarekonzerns
Microsoft, Bill Gates, hatte seinen Rückzug aus dem
Tagesgeschäft bis Juli 2008 angekündigt. In Zukunft
wollte er sich um die weltweite Arbeit in der Bill &
Melinda Gates Foundation kümmern. Gates wollte aber
bei der Entwicklung wichtiger Projekte eine
beratende Tätigkeit übernehmen.
16. Juni
BRD 2006 – Vier Wochen nach dem Bundestag hatte auch
der Bundesrat dem Haushaltsbegleitgesetz und damit
der größten Steuererhöhung in der Geschichte der
Bundesrepublik zugestimmt. Somit war die Erhöhung
der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent zum 1.
Januar 2007 abgeschlossen.
16. Juni
Europäische Union 2006 – In Brüssel (Belgien) war
der zweitägige EU-Gipfel ohne Einigung im Streit um
die europäische Verfassung zu Ende gegangen. Erst im
zweiten Halbjahr 2008 sollte es Entscheidungen über
den weiteren Umgang mit dem bei Volksabstimmungen in
Frankreich und den Niederlanden gescheiterten
Vertragswerk geben.
16. Juni
EU/Slowenien/Litauen 2006 – Die Staats- und
Regierungschefs der EU hatten den Beitritt von
Slowenien zur Eurozone zum 1. Januar 2007 bestätigt.
EU-Mitglied war Slowenien seit dem 1. Mai 2004.
Wegen einer zu hohen Inflationsrate war das
Aufnahmegesuch Litauens abgelehnt worden.
16. Juni
Russland/Tschetschenien 2006 – Angaben des
tschetschenischen Regierungschefs Ramzan Kadyrow war
der selbsternannte tschetschenische Präsident
Abdul-Khamid Saidulajew bei einem Sondereinsatz
östlich der Hauptstadt Grosny getötet worden. Im
März 2005 war Saidulajew Nachfolger des vom
russischen Geheimdienst getöteten Rebellenführers
Aslan Maschadow geworden.
16. Juni
Nepal 2006 – Premierminister Girija Prasad Koirala
und Maoistenchef Prachanda hatten vereinbart, dass
nach Ausarbeitung einer vorläufigen Verfassung eine
Übergangsregierung unter Beteiligung der Rebellen
gebildet werden sollte. Das Treffen war als
historisch bewertet worden.
16. Juni
BRD 2006 – Die Tarifgemeinschaft der Länder und die
Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatten sich im
Tarifkonflikt der Ärzte an den Universitätskliniken
und Landeskrankenhäusern auf einen besonderen
Tarifvertrag für Ärzte geeinigt. Danach sollten die
Löhne für die rund 22.000 Ärzte an mehr als 30
Kliniken um durchschnittlich 16 bis 20 Prozent
steigen. Zugleich hatte sich die Arbeitszeit auf 42
Stunden erhöht.
17. Juni
USA/International 2006 – Das sogenannte
Nahost-Quartett, dem neben den USA und der EU auch
die Vereinten Nationen und Russland angehörten,
hatte einen Hilfsplan für die Not leidenden
Palästinenser vereinbart. Danach sollte ein
Hilfsfonds eingerichtet werden. Dessen Gelder
sollten direkt der palästinensischen Bevölkerung
zugutekommen, ohne dabei die radikal-islamische
Hamas-Regierung zu finanzieren.
17. Juni
Slowakei 2006 – Die linkspopulistische Partei Smer
von Robert Fico war bei den vorgezogenen
Parlamentswahlen mit 29,1 Prozent der Stimmen und 50
von 150 Sitzen stärkste Partei vor der liberalen
Demokratischen und Christliche Union (SDKU) von
Ministerpräsident Mikulás Dzurinda geworden. Die
SDKU erreichte 18,4 Prozent der Stimmen und 31
Mandate.
17. Juni
Sri Lanka 2006 – Bei einem Seegefecht zwischen der
Marine Sri Lankas und Schiffen tamilischer Rebellen
waren 41 Menschen ums Leben gekommen. Vor der
nordwestlichen Insel Mannar hatten die Tamilen mit
mehr als zehn Booten Kriegsschiffe der regulären
Streitkräfte angegriffen.
17. Juni
Großbritannien 2006 – Die britische Königin
Elisabeth II. hatte bei strahlendem Sonnenschein die
Militärparade aus Anlass ihres 80. Geburtstages
abgenommen.
18. Juni
Spanien 2006 – Bei einer Volksabstimmung in der
nordspanischen Region Katalonien war ein
Autonomiestatur mit 73,9 Prozent der abgegebenen
Stimmen gebilligt worden. Es hatten sich 49,4
Prozent der Wahlberechtigten an dem Referendum
beteiligt. Unter anderem sah das Statut vor, dass
die Region mehr Steuereinnahmen als bisher selbst
einbehalten durfte.
18. Juni
USA 2006 – Reverend Katharine Jefferts Schori war
zur leitenden Bischöfin der Episcopal Church in the
USA gewählt worden.
18. Juni
International 2006 – Bei der Jahrestag der
Internationalen Walfang-Kommission im Karibikstaat
St. Kitts und Nevis hatten die Walfanggegner eine
empfindliche Niederlage erlitten. Die
Teilnehmerländer hatten mit 33 zu 32 Stimmen eine
Resolution angenommen, in der das Verbot des
kommerziellen Walfangs als „nicht mehr erforderlich“
bezeichnet wurde. Um das seit 1986 geltende
Moratorium zu kippen, hatte dies allerdings nicht
ausgereicht. Zu den entschiedensten Befürwortern des
Walfangs zählte neben
Norwegen und Island auch
Japan.
18. Juni
Radrennsport 2006 – Durch einen Sieg im
abschließenden Zeitfahren hatte T-Mobile-Radprofi
Jan Ullrich zum zweiten Mal in seiner Karriere die
Tour de Suisse gewonnen.
18. Juni
Autorennsport 2006 – Das Audio Sport Team Frank
Biela/Emanuele Pirro/Marco Werner hatte das
24-Stunden-Rennen von Le Mans auf Audi R10 TDI LMP1
gewonnen.
18. Juni
Autorennsport 2006 – Auf dem Nürburgring gab es
einen Doppelsieg bei den 24 Stunden für das
Manthey-Racing-Team mit Lucas Luhe (Monaco), Timo
Bernhard (Diettweiler), Mike Rockenfeller (Neuwied)
und Marcel Tiermann (Monaco) im Porsche 911 GT3. Den
zweiten Platz belegte das Alzen Team auch auf
Porsche 911 GT3 mit Jürgen Alzen, Uwe Alzen
(Betzdorf), Klaus Ludwig (Bornheim) sowie Christian
Abt (Kempten, Allgäu).
19. Juni
UNO 2006 – UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte die
erste Sitzungsperiode des neuen Menschenrechtsrates
der Vereinten Nationen mit einem eindringlichen
Appell zur Verteidigung der Menschenrechte eröffnet.
Dem Menschenrechtsrat gehörten 47 von der
UN-Vollversammlung gewählte Mitglieder an.
19. Juni
Irak 2006 – Die Staatsanwaltschaft hatte im Prozess
gegen den früheren irakischen Machthaber
Saddam
Hussein die
Todesstrafe gefordert. Es war in dem
Verfahren um die Tötung von 148 Schiiten in dem Dorf
Dudschail (Massaker von Dudschail) gegangen, die
nach einem gescheiterten Attentat auf Hussein von
Regierungstruppen verschleppt und ermordet worden
waren.
19. Juni
USA 2006 – Die Regierung des US-Bundesstaates
Louisiana hatte angesichts der andauernden Gewalt in
dem vom Hurrikan „Katrina“ stark zerstörten New
Orleans erneut Nationalgardisten in die Stadt
geschickt.
19. Juni
BRD 2006 – Der Elektronik-Konzern Siemens hatte
einen Teil seiner kriselnden Kommunikationssparte
mit der Netzwerksparte des finnischen Konkurrenten
Nokia zusammengelegt. Beide Konzerne wollten an dem
Joint Venture unter der Bezeichnung „Nokia Siemens
Networks“ 50 Prozent halten. Geplant war in dieser
Sparte bis 2010 ein Abbau von bis zu 9.000
Arbeitsplätzen, viele davon in Deutschland.
19. Juni
USA 2006 – Mit 135 Millionen US-Dollar (106,7
Millionen Euro) hatte ein Porträt des
österreichischen Malers Gustav Klimt (1862-1918) den
höchsten bis dato je für ein Gemälde gezahlten Preis
erzielt. Das 1907 entstandene Werk mit dem Titel
„Adele Bloch-Bauer“ war an ein New Yorker Museum
gegangen.
20. Juni
BRD 2006 – Im Zusammenhang mit den abschließenden
Beratungen über den Bundeshaushalt 2006 hatte
Bundeskanzlerin Angela Merkel Deutschland als einen
„Sanierungsfall“ bezeichnet.
20. Juni
BRD/Justiz 2006 – Das Bundesverfassungsgericht hatte
bestätigt, dass auch für Kinder streng religiöser
Eltern eine Schulpflicht bestand. Bei
Nichteinhaltung der Schulpflicht durften
strafrechtliche Sanktionierung erfolgen.
20. Juni
Justiz/International 2006 – Der als Kriegsverbrecher
angeklagte frühere Staatschef von Liberia, Charles
Taylor, war in die Niederlande überstellt worden. Er
musste sich in Den Haag wegen der Unterstützung von
Rebellen in Sierra Leone verantworten. Diesen wurden
schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit
vorgeworfen.
20. Juni
Japan/Irak 2006 – Die japanische Regierung hatte den
Abzug ihrer Truppen aus dem Irak beschlossen. Seit
Anfang 2004 war der 600 Mann starke japanische
Verband dort stationiert gewesen.
20. Juni
Indonesien 2006 – In der Region Sinjai im Süden der
Insel Sulawesi hatten Erdrutsche und
Überschwemmungen nach heftigen Unwettern mehr als
330 Menschen in den Tod gerissen.
20. Juni
BRD/Justiz 2006 – Der Energieversorger E.on Ruhrgas
durfte – einer Entscheidung des Oberlandesgerichts
Düsseldorf zufolge – nicht mehr über viele Jahre
hinweg die Stadtwerke exklusiv an sich binden. Mit
diesem Urteil hatte das Gericht ein Votum des
Bundeskartellamtes bestätigt.
20. Juni
BRD 2006 – Die Deutsche Bank hatte für 680,5
Millionen Euro die Berliner Bank erworben. Von der
hatte sich die Bankgesellschaft Berlin wegen
Sanierungsauflagen der EU trennen müssen.
20. Juni
Fußball 2006 – Auch im dritten Vorrundenspiel der
Fußball-WM war die deutsche Nationalelf mit einem
3:0 über Ecuador ungeschlagen geblieben und hatte
sich als Gruppensieger für das Achtelfinale
qualifiziert.
20. Juni
Basketball 2006 – Als zweiter deutscher
Basketballspieler überhaupt hatte Dirk Nowitzki mit
den Dallas Mavericks in den NBA Finals gestanden.
Hier verloren sie gegen Miami Heat mit 2:4.
21. Juni
International 2006 – Beim europäisch-amerikanischen
Gipfeltreffen in der österreichischen Hauptstadt
Wien hatte US-Präsident George W. Bush seine
grundsätzliche Absicht, das Gefangenenlager
Guantanamo auf Kuba zu schließen, bekundet.
21. Juni
Irak 2006 – Ein dritter Verteidiger des früheren
irakischen Machthabers Saddam Hussein war Opfer
eines Mordanschlags geworden. Der Leichnam von
Khmais al-Obeidi war kurz nach dessen Entführung
aufgefunden worden.
22. Juni
BRD/Justiz 2006 – Der Deutsch-Libanese Khaled el
Masri hatte vor dem Untersuchungsausschuss des
Bundestages zu den Aktivitäten des
Bundesnachrichtendienstes während des Irak-Krieges
ausgesagt. Nach eigenen Angaben war er im Dezember
2003 vom US-Geheimdienst CIA in Mazedonien entführt
und nach Afghanistan verbracht worden. Von den
Vertretern der deutschen Ermittlungsbehörden war
zuvor die Schilderung el Masris über seine
Entführung für glaubwürdig erklärt worden.
22. Juni
International 2006 – Die internationale
Rot-Kreuz-Bewegung hatte die Aufnahme der
Partnerorganisationen aus Israel und den
Palästinensergebieten beschlossen. Damit verbunden
war die Aufnahme eines neuen Emblems neben dem Roten
Kreuz und dem Roten Halbmond. Das neue Symbol war
eine rote Raute auf weißen Grund.
22. Juni
Vatikan 2006 – Papst Benedikt XVI. hatte seinen
engen Vertrauten Kardinal Tarcisio Bertone zum neuen
Kardinalstaatssekretär berufen. Der derzeitig noch
als Erzbischof von Genu arbeitende sollte am 15.
September die Nachfolge von Angelo Sodano antreten.
22. Juni
Österreich 2006 – Das Landgericht Innsbruck hatte
den angeklagten Hubschrauberpiloten wegen grober
Fahrlässigkeit im Prozess um das Seilbahn-Unglück in
Sölden zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten
verurteilt. Der Pilot hatte im September 2005 beim
Transport eines Betonkübels den Absturz einer
Seilbahnkabine verursacht. Dabei waren neun deutsche
Touristen ums Leben gekommen.
22. Juni
BRD 2006 – Deutschlands größter Versicherungskonzern
Allianz hatte trotz florierender Geschäfte die
Streichung von rund 7.500 Stellen bei ihren
Versicherungen in Deutschland und der Tochter
Dresdner Bank angekündigt.
22. Juni
BRD/Justiz 2006 – In einem Musterprozess gegen den
viertgrößten Mobilfunk-Netzbetreiber O2 hatte das
Oberlandesgericht München den Verfall von
sogenannten Prepaid-Guthaben für Handys untersagt.
23. Juni
BRD 2006 – Der Deutsche Bundestag hatte nach
viertägigen Beratungen den Haushalt für 2006
beschlossen. Bei Gesamtausgaben von 261,6 Milliarden
Euro sah er eine Neuverschuldung in Höhe von 38
Milliarden Euro vor. Das war die höchste
Nettokreditaufnahme, die jemals in einem
Haushaltsplan vorgesehen worden waren. Zugleich
hatte Deutschland zum fünften Mal in Folge gegen die
EU-Defizitgrenze und auch gegen die
Verfassungsvorgabe verstoßen. Nach dieser hätte die
Neuverschuldung nicht höher als die Summe der
Investitionen (23,2 Milliarden Euro) sein dürfen.
23. Juni
UNO 2006 – Die UN-Kommission für Friedensbildung in
Nachkriegszeiten hatte ihre Arbeit aufgenommen. Es
war Aufgabe der neu geschaffenen Kommission, Staaten
nach bewaffneten Auseinandersetzungen in der
Übergangsphase von Krieg zu Frieden zu unterstützen.
23. Juni
USA 2006 – Die Vereinigten Staaten werteten mit
einem vom US-Geheimdienst CIA entwickelten Programm
seit 2001 systematisch Daten internationaler
Finanztransfers aus, die per Swift-Code abgewickelt
wurden. Dies war durch Pressemeldungen bekannt
geworden. Dem Netzwerk Swift (Society for Worldwide
Interbank Financial Telecommunication) in mehr als
200 Ländern angeschlossen waren rund 7.800
Kreditinstitute.
23. Juni
Australien 2006 – Die Galápagos-Riesenschildkröte
Harriet, die etwa 1830 geboren wurde und als eines
der ältesten bekannten Tiere der Welt galt, war im
Australia Zoo in Queensland gestorben.
23. Juni
Frankreich 2006 – Als nationales französisches
Museum für nichteuropäische Kunst war das Musée du
quai Branly in der Hauptstadt Paris eröffnet worden.
24. Juni
Philippinen 2006 – Die Präsidentin des Landes,
Gloria Macapagal Arroyo hatte einen Tag vor ihrem
Besuch im Vatikan ein Gesetz zur Abschaffung der
Todesstrafe unterzeichnet. Der Kongress hatte die
Abschaffung zuvor gebilligt, jedoch gegen den
Protest der Angehörigen von Gewaltopfern.
24. Juni
Fußball 2006 – Die deutsche Nationalelf war mit
einem 2:0 über Schweden in das Viertelfinale der
Fußball-Weltmeisterschaft eingezogen.
25. Juni
Irak 2006 – Der irakische Ministerpräsident Nuri
al-Maliki hatte dem Parlament einen nationalen
Versöhnungsplan vorgelegt. Das Papier umfasste 24
Punkte. Darin war u. a. ein Zeitplan für die
Übernahme aller Sicherheitsaufgaben durch irakische
Truppen gefordert worden. Zudem sah es eine
Generalamnestie für Täter vor, die nicht an
Terroraktivitäten beteiligt waren.
25. Juni
Israel 2006 – Militante Palästinenser hatten zum
ersten Mal seit dem israelischen Abzug aus dem
Gazastreifen im August 2005 zwei Soldaten bei einem
Angriff auf Israel Grenzgebiet getötet. Ein dritter
Soldat war in das palästinensische Autonomiegebiet
verschleppt worden.
25. Juni
Indien/Luxemburg 2006 – Der luxemburgische
Stahlkonzern Arcelor hatte nach monatelangem Zögern
das Übernahmeangebot seines indischen Konkurrenten
Mittal Steel Company akzeptiert. Damit war der mit
Abstand größte Stahlproduzent der Welt entstanden.
25. Juni
USA 2006 – Der US-Investor Warren Buffett, der als
zweitreichster Mann der Welt galt, hatte die
Verteilung von 85 Prozent seiner Investmentfirma
Berkshire Hathaway an fünf Stiftungen
bekanntgegeben. Der größte Teil sollte an die Bill
und Melinda Gates-Stiftung gehen.
26. Juni
Italien 2006 – Eine Verfassungsänderung, die von der
mittlerweile abgewählten Mitte-Rechts-Koalition des
damaligen Ministerpräsidenten
Silvio Berlusconi
initiiert worden war, scheiterte in einer
zweitägigen Volksabstimmung. Das Vorhaben war von
61,7 Prozent der Wähler abgelehnt worden. Die
Verfassungsänderung sollte unter anderem die Macht
des Ministerpräsidenten erweitern und den Einfluss
der Regionen zu Lasten der Zentralregierung in Rom
stärken.
26. Juni
BRD 2006 – Nach dem Ende des dreimonatigen
Arbeitskampfes der Ärzte an den Universitätskliniken
waren nun die Mediziner an den kommunalen Kliniken
in den Ausstand getreten. Für die etwa 70.000 Ärzte
hatte die Interessenvertretung Marburger Bund unter
anderem einen eigenen Tarifvertrag, mehr Gehalt und
bessere Arbeitsbedingungen gefordert.
26. Juni
Bayern 2006 – Jäger hatten auf einer Alm im
Spitzingsee-Gebiet in den bayerischen Alpen den
sogenannten „Problembären“ erschossen. Nachdem
wochenlang vergeblich versucht wurde, das als
„Bruno“ bekannt gewordene Tier lebend zu fangen, war
er zum Abschuss freigegeben worden.
27. Juni
UNO 2006 – Als 192. Mitglied war Montenegro, das
durch eine Volksabstimmung von Serbien unabhängig
gewordene Land, in die UNO aufgenommen worden.
27. Juni
BRD 2006 – Der langjährige Grünen-Spitzenpolitiker
Joschka Fischer hatte sein Bundestagsmandat
aufgegeben. Ab September wollte er an der
amerikanischen Elite-Universität Princeton eine
Gastprofessur übernehmen, zunächst für die Dauer von
einem Jahr.
27. Juni
Afghanistan 2006 – Nah der Stadt Kundus waren bei
einem Selbstmordattentat auf einen Bundeswehrkonvoi
zwei Zivilisten umgekommen.
27. Juni
Gazastreifen 2006 – Die palästinensische
Regierungspartei Hamas und die Fatah von Präsident
Mahmud Abbas hatten sich nach wochenlangen
Verhandlungen auf ein Abkommen zur nationalen
Einigung verständigt. Im Rahmen einer
„Zwei-Staaten-Lösung“ war mit diesem Papier auch der
Staat Israel indirekt anerkannt worden.
27. Juni
Vietnam 2006 – Das Parlament hatte den 63-jährigen
Politiker Nguyen Minh Triet mit 494 Stimmen (94,12
Prozent) zum Staatspräsidenten des Landes gewählt.
Anschließend hatte der ohne Gegenkandidat
angetretene Triet den bisherigen stellvertretenden
Ministerpräsidenten Nguyen Tan Dung für das Amt des
Regierungschefs nominiert. Die bisherige
vietnamesische Staatsspitze hatte am 24. Juni mit
ihrem geschlossenen Rücktritt einen
Generationswechsel herbeigeführt.
28. Juni
Baden-Württember 2006 – Im Bereich
Trossingen/Villingen-Schwenningen war bei einem
heftigen Unwetter mit bis zu 10 cm großen
Hagelkörnern ein Mensch ums Leben gekommen. Zudem
war ein Sachschaden in dreistelliger Millionenhöhe
entstanden.
28. Juni
Afghanistan 2006 – Drei Soldaten der Bundeswehr
waren bei einem nächtlichen Anschlag im
nordafghanischen Kundus durch Beschuss mit
Panzerfäusten und automatischen Waffen leicht
verletzt worden.
28. Juni
Gazastreifen 2006 – Die israelische Armee war mit
Panzern und Bodentruppen in den Gazastreifen
vorgerückt. Offizielles Ziel des Einsatzes war die
Befreiung eines am 25. Juni verschleppten Soldaten
gewesen.
28. Juni
Belgien 2006 – Neben einem Bahndamm waren 19 Tage
nach ihrem Verschwinden die Leichen von zwei sieben
und zehn Jahre alten Stiefschwestern aus Lüttich
gefunden worden.
28. Juni
BRD 2006 – Das Bundeskabinett hatte sich auf den
weiteren Handel mit Emissionszertifikaten geeinigt.
Erlaubt sein sollte demnach der Industrie künftig
pro Jahr der Ausstoß von 482 Millionen t
Kohlendioxid. Die nötigen Emissionszertifikate
erhielten die Unternehmen und die Stromkonzerne
kostenlos.
28. Juni
BRD 2006 – Als fünftes Bundesland hatte Hamburg
Studiengebühren eingeführt. Die Bürgerschaft hatte
mit den Stimmen der regierenden CDU die Erhebung
einer Gebühr von 500 Euro je Semester von Mitte 2007
an beschlossen. In Hamburg und auch in Wiesbaden war
es zu Student-Demonstrationen gegen die
Studiengebühren gekommen.
29. Juni
BRD 2006 – In seiner zweitlängsten Marathonsitzung
seit 1949 waren vom Deutschen Bundestag ein
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AAG), ein
Verbraucherinformationsgesetz für Lebensmittel und
Bedarfsgegenstände sowie ein Steueränderungsgesetz
(Einführung einer Reichensteuer, Begrenzung der
Pendlererstattungskosten bei der
Entfernungspauschale) und die Einführung eines
europäischen Haftbefehls beschlossen worden.
29. Juni
Niederlande 2006 – Die niederländische
Mitte-Rechts-Regierungskoalition des
Ministerpräsidenten Jan Peter Balkenende war infolge
des Streits um die Einbürgerung der Frauenrechtlerin
und Islamkritikerin Hirsi Ali zerbrochen. Die kleine
Koalitionspartei D66 hatte der Regierung ihre
Unterstützung entzogen, nachdem ein von ihr
unterstütztes Misstrauensvotum gegen die
Einwanderungsministerin Rita Verdonk gescheitert
war.
29. Juni
USA 2006 – Der Oberste Gerichtshof der USA (US
Supreme Court) hatte die von US-Präsident George W.
Bush einberufenen Militärtribunale in Guantanamo
(
Kuba) wegen Verstoßes gegen das US-Militärgesetz
und die Genfer Konvention für illegal erklärt.
29. Juni
Westjordanland 2006 – In Ramallah israelische
Truppen zahlreiche hochrangige Hamas-Mitglieder
festgenommen. Unter ihnen hatten sich etliche
Abgeordnete und acht Minister befunden. Am selben
Tag war ein im Westjordanland verschleppter
jüdischer Siedler tot aufgefunden worden.
29. Juni
Kuwait 2006 – Die Islamisten hatten bei der
Parlamentswahl einen klaren Sieg errungen. Die
weiblichen Kandidaten, die in dem Golfemirat zum
ersten Mal wählen und kandidieren durften, hatten
den Einzug ins Parlament verpasst.
30. Juni
Tour de France 2006 – Die Favoriten Jan Ullrich
(BRD) und Ivan Basso (Italien) waren einen Tag vor
Beginn der Tour de France 2006 neben vielen weiteren
Akteuren von ihren Teams aus dem Aufgebot genommen
worden. Sie waren wahrscheinlich in die spanische
Doping-Affäre um den Arzt Fuentes verstrickt.
30. Juni
BRD 2006 – Der Bundestag hatte mit der
Zwei-Drittel-Mehrheit von Union und SPD den Weg für
die Reform des Föderalismus freigemacht. Durch die
Reform würden die Länder mehr Befugnisse erhalten.
Mit dieser Reform könnten mehr als 20 Artikel des
Grundgesetzes geändert werden.
30. Juni
International 2006 – Das UN-Kriegsverbrechertribunal
in Den Haag hatte den ehemaligen Kommandeur der
bosnischen Milizen in Srebrenica, Naser Oric, nach
Verurteilung zu einer kurzen Freiheitsstrafe auf
freien Fuß gesetzt. Die gegen ihn erhobene Anklage
wegen Mordes, grausamer Behandlung und Zerstörung
hatten die Richter nur zu einem geringen Teil als
bewiesen angesehen.
30. Juni
Fußball 2006 – Die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft war durch ein 1:1 nach
Verlängerung und 4:2 im Elfmeterschießen gegen
Argentinien in das Halbfinale der Weltmeisterschaft
eingezogen.
Juni 2006 Deutschland in den Nachrichten
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