Juni 2006 – Königliche Feierlichkeiten und ein Rückzug

Kalender Juni 2006
In Thailand stand das 60-jährige Thronjubiläum von König Bhumibol Adulyadej (Rama IX) an. Fünf Tage lang dauerten die Feierlichkeiten und zig-tausende Menschen nahmen daran teil. Allein zu einer Audienz in der Hauptstadt Bangkok hatten sich mehr als 500.000 Menschen eingefunden. Der 78-jährige Monarch war bis dato der König mit der weltweit längsten Amtszeit. Wahrlich ein Grund zu feiern. Auch in Großbritannien gab es royale Feierlichkeiten. Dort hatte Königin Elisabeth II. anlässlich ihres 80. Geburtstages die Militärparade abgenommen und das bei strahlendem Sonnenschein. Der eigentliche Geburtstag der Königin war allerdings bereits am 21. April gewesen. Doch das Wetter im April in England war selten sonnig und schön. So hatte die Verschiebung in den Sommermonat Juni schon jahrelange Tradition bei Hofe. In den Vereinigten Staaten gab es zwar keinen königlichen Geburtstag zu feiern, dafür machte ein sensationeller Rücktritt Schlagzeilen. Der Gründer des Softwarekonzerns Microsoft, Bill Gates, hatte seinen Rückzug aus dem Tagesgeschäft bis zum Juli 2008 angekündigt. Lohn und Brot waren ohnehin längst nicht mehr der Grund dafür, dass er arbeitete. Jedenfalls wollte er sich in Zukunft um die weltweite Arbeit in der Bill & Melinda Gates Foundation kümmern. Bei der Entwicklung wichtiger Projekte wollte er allerdings dennoch eine beratende Tätigkeit übernehmen.
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Wichtige Ereignisse im Juni 2006

1. Juni
BRD 2006 – Der Bundestag hatte mit den Stimmen von 393 Abgeordneten gegen 150 Stimmen bei 14 Enthaltungen Verschärfungen bei der Arbeitsmarktreform Hartz IV beschlossen. Dadurch sollte die Kostenexplosion beim Arbeitslosengeld II gestoppt werden. Noch 2006 sollten die Korrekturen zur Einsparung von rund 500 Millionen Euro führen.
1. Juni
BRD 2006 – Der Bundestag hatte gegen das Votum von FDP und Linkspartei den Einsatz der Bundeswehr zur Absicherung der Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo beschlossen. Rund 780 der insgesamt rund 2000 Soldaten sollten von der Bundeswehr gestellt werden.
1. Juni
Afghanistan/BRD 2006 – Die Bundeswehr hatte viereinhalb Jahre nach Beginn des Einsatzes in Afghanistan ihren Schwerpunkt von der Hauptstadt Kabul in den Norden des Landes verlegt. In der Stadt Masar-e Scharif hatte die Bundeswehr ihr größtes Feldlager außerhalb Deutschlands aufgebaut.
1. Juni
UNO/Deutschland 2006 – Im Streit um das iranische Atomprogramm hatte sich die Vetomächte des UN-Sicherheitsrates und Deutschland auf eine gemeinsame Linie verständigt. Falls der Iran die Uran-Anreicherung stoppte, sei man bereit zur Streichung des Themas von der Agenda des Sicherheitsrates und zum Verzicht auf Sanktionen.
1. Juni
BRD/Justiz 2006 – In Frankfurt an der Oder war die Mutter der neun toten Babys von Brieskow-Finkenherd (Brandenburg) wegen achtfachen Totschlags zur Höchststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt worden. Eine Tat war bereits verjährt. Bundesweit hatte der Fall für Aufsehen gesorgt, als im Sommer 2005 die Skelette der Babys zufällig in Blumenkübeln und Plastikbehältern gefunden worden waren.
1. Juni
International 2006 – Die New York Stock Exchange und die europäische Vierländer-Börse Euronext wollten zur größten Börse der Welt fusionieren. Euronext hatte zugleich die Fusionsgespräche mit der Deutschen Börse beendet.
1. Juni
Berlin 2006 – In der deutschen Hauptstadt hatten die ersten Stadtlinienbusse der Berliner Verkehrsbetriebe ihren Fahrbetrieb mit Wasserstoff aufgenommen.
2. Juni
BRD 2006 – Innerhalb der Bundesregierung hatte es Streit über das Reformtempo gegeben. Bundesarbeitsminister und Vizekanzler Franz Müntefering hatte in Richtung der CDU/CSU-Ministerpräsidenten gemahnt, wenn etwas im Regierungsbündnis vereinbart worden sein, könne es nicht „auf dem Obergefreitenweg“ wieder in Frage gestellt werden. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hatte daraufhin von der SPD einen „respektvolleren“ Umgang verlangt.
2. Juni
BRD 2006 – In der Schule und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hatten Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland – einem ersten deutschen Bildungsbericht der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesbildungsministeriums zufolge – deutlich schlechtere Chancen.
2. Juni
UNO 2006 – Die Aids-Konferenz der Vereinten Nationen in New York war ohne feste Finanzzusagen zu Ende gegangen. In der Abschlusserklärung des dreitägigen Treffens hatte es nur geheißen, dass im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit bis zum Jahr 2010 jährlich bis zu 18 Milliarden Euro benötigt werden würden.
2. Juni
Kanada 2006 – Mindestens 17 Verdächtige waren bei einem Anti-Terror-Einsatz festgenommen worden. An den Razzien im Raum Toronto waren laut Presseberichten 400 Polizisten und Mitarbeiter des Geheimdienstes beteiligt gewesen.
2. Juni
BRD 2006 – Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die ständige Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin eröffnet. Die Ausstellung präsentierte die deutsche Geschichte von der Römerzeit bis nach dem Mauerfall anhand von rund 8.000 Exponaten.
2. Juni
Fußball 2006 – Die deutsche Fußball-Nationalelf hatte eine Woche vor dem WM-Eröffnungsspiel gegen Costa Rica 3:0 gegen Kolumbien gewonnen.
3. Juni
Tschechische Republik 2006 – Bei der Parlamentswahl war die konservative Demokratische Bürgerpartei (ODS) mit 81 Sitzen (35,4 Prozent) stärkste Partei geworden. Die Partei von Mirek Topolanek hatte allerdings auch mit ihren beiden Bündnispartnern, den Christdemokraten (13 Sitze) und den Grünen (6 Sitze), nur über die Hälfte der 200 Sitze im Parlament verfügt. Die bisher regierende Sozialdemokratische Partei von Ministerpräsident Jirí Paroubek war mit 32,3 Prozent der Stimmen auf 74 Abgeordnete gekommen. Die Kommunisten errangen 26 Sitze.
3. Juni
Montenegro 2006 – Das Parlament der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik hatte die Unabhängigkeitserklärung des Kleinstaates an der Adria verabschiedet, nachdem bei einem Referendum die Mehrheit der Bürger für die Auflösung des Staatenbundes mit Serbien gestimmt hatte.
3. Juni
Irak 2006 – Auf einem belebten Markt im südirakischen Basra waren bei einem Selbstmordanschlag mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen.
3. Juni
Bolivien 2006 – Mit der Übergabe von 20.000 km² staatlichen Landes an arme Indios hatte der linksgerichtete Präsident Evo Morales den Startschuss für eine Bodenreform gegeben. Bis 2011 sollten rund 200.000 km² Land im Rahmen der sogenannten Agrarrevolution verteilt werden.
4. Juni
Iran 2006 – Das geistliche Oberhaupt des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, hatte im Streit um das iranische Atomprogramm dem Westen für den Fall eines Angriffs auf den Iran mit einer weltweiten Energiekrise gedroht. Der Iran war der viertgrößte Ölexporteur weltweit.
4. Juni
Peru 2006 – Die Stichwahl um das Präsidentenamt hatte der frühere Präsident Alan García gewonnen. Damit trat er die Nachfolge von Alejandro Toledo an. Der Sozialdemokrat García hatte 55,5 Prozent der Stimmen erreicht, während der Linksnationalist Ollanta Humala 44,5 Prozent errang. García war bereits zwischen 1985 und 1990 Staatschef von Peru war. Jedoch war seine Amtszeit von Korruption, Gewalt und wirtschaftlichem Chaos geprägt gewesen.
4. Juni
Feldhockey 2006 – Die Stuttgarter Kickers hatten zum ersten Mal und als 15. deutscher Verein insgesamt den Feldhockey-Europapokal (EuroHockey Club Champions Cup) gewonnen.
5. Juni
Somalia 2006 – Die „Miliz der Islamischen Gerichte“ hatte nach wochenlangen Gefechten die Hauptstadt Mogadischu unter ihre Kontrolle gebracht. Die Miliz galt als bewaffneter Arm islamischer Geistlicher. Sie kämpfte gegen eine von den USA unterstützte Allianz verschiedener Clans um die Macht im Land.
5. Juni
Chile 2006 – Landesweit waren mehr als 600.000 Schüler bei den größten Schülerprotesten in Chile seit Jahrzehnten auf die Straßen gegangen. Bei Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei waren etwa 100 Menschen verletzt worden. Die Schüler hatten gefordert, dass ein größerer Teil der Staatseinnahmen aus der Kupferindustrie in die Bildung investiert werden sollte.
5. Juni
International/Russland 2006 – Der Weltverband der Zeitungen hatte auf seinem Jahreskongress massive Kritik an den russischen Medien geübt. Vorgeworfen wurde Russland die zunehmende Kontrolle über die Medien.
5. Juni
Serbien/Montenegro 2006 – Serbien hatte formell seine Souveränität und sein Ausscheiden aus dem Staatenbund Serbien und Montenegro erklärt. Schon am 3. Juni hatte Montenegro den Staatenbund verlassen.


6. Juni
Europa/Iran 2006 – Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana hatte der iranischen Regierung den Kompromissvorschlag der fünf Veto-Mächte und Deutschland zum Atomstreit vorgestellt. Darin war dem Iran Hilfe bei der Nutzung der Atomkraft zur Energiegewinnung zugesagt worden. Der Iran sollte im Gegenzug auf die auch militärisch nutzbare Anreicherung von Uran verzichten.
6. Juni
BRD/Frankreich/Iran 2006 – Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Jacques Chirac hatten an die iranische Führung appelliert, im Streit um das iranische Atomprogramm auf das internationale Angebot einzugehen. Ein weiteres Thema des informellen Treffens in Rheinsberg (Brandenburg) war die EU-Verfassung. Diese sollte nach dem Willen von Merkel und Chirac nach einer Reflexionsphase bald wieder auf die Tagesordnung kommen.
6. Juni
Palästinensergebiete 2006 – Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wollte das Volk über seine Pläne entscheiden lassen, nach dem seine Verhandlungen mit der regierenden radikalen Hamas gescheitert waren. Es sollte über ein sogenanntes Zwei-Staaten-Modell abgestimmt werden. Dies würde eine Anerkennung Israels bedeuten.
6. Juni
Brasilien 2006 – In der Hauptstadt Brasília hatten hunderte landlose Bauern das Parlament gestürmt und waren bis zum Plenarsaal vorgedrungen. Die Aktion war von der Bewegung zur Befreiung der landlosen Bauern (MLST) initiiert worden. Sie verlangte mehr Mittel für die Agrarreform und die Enteignung von Landgütern.
6. Juni
BRD 2006 – Bundespräsident Horst Köhler hatte in Marbach am Neckar (Baden-Württemberg), der Geburtsstadt des Dichters Friedrich Schiller, das Literaturmuseum der Moderne eröffnet. Präsentiert werden Exponate zur Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Den rund 12 Millionen teuren Museumsbau hatte der britische Architekt David Chipperfield entworfen.
6. Juni
Basketball 2006 – Das Team von RheinEnergie Köln war durch ein 3:1 in den Play-Off-Spielen gegen Alba Berlin zum ersten Mal deutscher Basketball-Meister geworden.
7. Juni
BRD 2006 – Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte mit Charlotte Knobloch erstmals eine Frau als Präsidentin an seine Spitze gewählt. Knobloch trat die Nachfolge des am 30. April in Düsseldorf verstorbenen Paul Spiegel an.
7. Juni
Europa 2006 – Der Sonderermittler des Europarates, der Schweizer Dick Marty, hatte 14 europäische Regierungen, darunter auch Deutschland, bei der Verschleppung von Terrorverdächtigen mit dem US-Geheimdienst CIA zusammengearbeitet oder dessen Aktivitäten geduldet zu haben.
7. Juni
Irak 2006 – Der meistgesuchte Terrorist im Irak, der in Jordanien geborene Abu Musab az-Zarqawi, war bei einem Luftschlag zweier von einer US-Spezialeinheit angeforderten Mehrzweckkampfflugzeugen vom Typ F-16 in Baquba getötet worden. Sieben seiner Anhänger waren dabei ebenfalls ums Leben gekommen.
7. Juni
BRD/Fußball 2006 – Ab der Saison 2006/07 agierte die Deutsche Telekom als Hauptsponsor der Fußball-Bundesliga. Die Telekom hatte dem Kabelnetzbetreiber Arena dafür die Live-Übertragungsrechte der Spiele über Kabel und Satellit überlassen. Live-Fußball wollte die Telekom ausschließlich über ihr noch im Aufbau befindliches CDSL-Glasfasernetz im Internet-Fernsehen zeigen.
7. Juni
BRD 2006 – Die Fans hatten sich bei großen WM-Partys in Berlin und Hannover auf die Fußball-Weltmeisterschaft eingestimmt.
8. Juni
NATO 2006 – In Brüssel (Belgien) hatten die Verteidigungsminister der 26 NATO-Staaten eine neue Strategie beschlossen. Diese sollte den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser gerecht werden. Die NATO sollte künftig parallel zwei größere Einsätze mit jeweils bis zu 60.000 Soldaten und bis zu sechs kleinere Missionen mit je 30.000 Mann führen können. Der Einsatz in Afghanistan sollte in den Süden und Osten des Landes ausgeweitet werden, da diese Regionen als besonders gefährlich galten.
8. Juni
Tunesien 2006 – Vier Jahre nach dem Selbstmordanschlag auf die Synagoge der tunesischen Insel Djerba hatte ein tunesisches Gericht den Onkel des Attentäters als Mittäter zu 20 Jahren Haft verurteilt. Bei dem Attentat waren auch 14 deutsche Touristen getötet worden.
8. Juni
Europa 2006 – Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zum dritten Mal innerhalb eines halben Jahres die Zinsen im Euro-Raum erhöht. Der wichtigste Leitzins zur Versorgung der Kreditwirtschaft war von 2,50 auf 2,75 Prozent angehoben worden.
9. Juni
Gazastreifen 2006 – Palästinensischen Angaben zufolge waren bei Angriffen der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen mindestens elf Palästinenser getötet worden. Für den Tod einer siebenköpfigen Familie am Strand von Gaza hatte die israelische Armee die Verantwortung abgelehnt.
9. Juni
Thailand 2006 – Anlässlich des 60-jährigen Thronjubiläums von König Bhumibol Adulyadej (Rama IX) hatten in Thailand die fünftägigen Feierlichkeiten begonnen. An einer Audienz in der Hauptstadt Bangkok hatten mehr als 500.000 Menschen teilgenommen. Der 78-Jährige war bis dato der König mit der weltweit längsten Amtszeit.
9. Juni
Fußball 2006 – In der bayerischen Landeshauptstadt München hatte die 18. Fußball-Weltmeisterschaft mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Costa Rica begonnen. Das Spiel ging 4:2 für die gastgebende deutsche Mannschaft zu Ende.
10. Juni
Kuba/USA 2006 – Drei Häftlinge hatten im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba in ihren Zellen Selbstmord begangen. Die Männer stammten aus Saudi-Arabien und dem Jemen. Der Suizid war für die Vereinten Nationen und die EU Anlass zur erneuten Forderung nach der Schließung des Gefangenenlagers.
10. Juni
BRD 2006 – In Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) hatten etwa 5.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass protestiert. Anlass dafür war ein Aufmarsch von knapp 200 Anhängern der rechtsextremen NPD gewesen.
10. Juni
Russland/BRD 2006 – Deutschland und Russland hatten sich auf die vorzeitige Rückzahlung eines Teils russischer Altschulden geeinigt. Deutschland hatte eingewilligt, dass Russland zunächst 1,3 Milliarden Euro ohne Zinsausgleich zurückzahlte. Noch verhandelt wurde über die Konditionen für eine rasche Tilgung weiterer 6,4 Milliarden Euro.
10. Juni
Spanien 2006 – Rund 200.000 Menschen hatten in der Hauptstadt Madrid gegen die Pläne der sozialistischen Regierung zu Friedensgesprächen mit der baskischen Untergrundorganisation ETA demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten die rechtsgerichtete Opposition und andere konservative Gruppen.
11. Juni
Fußball 2006 – In der Nürnberger Innenstadt hatte rund 1.200 Menschen gegen die israelfeindliche Politik der Regierung in Teheran (Iran) vor dem Fußball-WM-Spiel Iran gegen Mexiko protestiert.
11. Juni
Italien 2006 – Auf der süditalienischen Insel Lampedusa war ein Boot mit rund 400 Armutsflüchtlingen aus Afrika gelandet.
11. Juni
Afrika 2006 – Vertreter der 53 Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union (AU) hatten sich in der Republik Kongo auf eine Charta zur Stärkung der Demokratie auf ihrem Kontinent geeinigt. Bei dem Treffen in der Hauptstadt Brazzaville war ein Passus nicht verabschiedet worden, mit dem Verfassungsänderungen zugunsten verlängerter Amtszeiten von Präsidenten verhindert werden sollten.
11. Juni
Tennis 2006 – Bei den French Open in Paris hatte der spanische Tennisprofi Rafael Nadal seinen Titel durch einen Erfolg in vier Sätzen gegen den Weltranglisten-Ersten, Rogerer Federer (Schweiz) verteidigt. Bei den Damen hatte bereits zum dritten Mal die Belgierin Justine Henin-Hardenne über die Russin Swetlana Kusnezowa durch einen Zweisatzerfolg triumphiert.
12. Juni
Palästinensische Autonomiegebiete 2006 – In Ramallah hatten hunderte Angehörige der Fatah-Sicherheitskräfte das Regierungsgebäude gestürmt und in Brand gesetzt. Die Anhänger von Präsident Mahmud Abbas hatten damit auf eine von Hamas-Kämpfern ausgelöste Schießerei im Gazastreifen reagiert, bei der zwei Menschen getötet und 14 weitere Menschen verletzt worden waren.
12. Juni
Israel 2006 – Bei einem Zugunglück in Israel waren fünf Menschen ums Leben gekommen. Der Reisezug war mit 200 Fahrgästen besetzt gewesen. Er hatte sich auf dem Weg von Tel Aviv in die nördliche Hafenstadt Haifa befunden, als er in der Nähe von Netanja mit einem auf den Gleisen liegengebliebenen Lastwagen kollidiert war.
12. Juni
Europäische Union 2006 – Die Außenminister der Europäischen Union (EU) hatten ihre Beitrittsgespräche mit der Türkei aufgenommen. Zuvor konnte der Vertreter Zyperns überredet werden, keinen Gebrauch von seinem angedrohten Veto zu machen. Zypern hatte von der Regierung in der türkischen Hauptstadt Ankara die Anerkennung des griechisch-zypriotischen Staates gefordert.
12. Juni
EU 2006 – Die EU-Außenminister hatten grünes Licht für den Militäreinsatz im Kongo gegeben. Der Einsatz der rund 1.500 Mann starken Truppe wurde von Potsdam (Brandenburg) aus geleitet. Frankreich hatte das Kommando vor Ort in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa.
13. Juni
Irak/USA 2006 – US-Präsident George W. Bush war zweieinhalb Jahre nach seinem ersten Besuch im Irak zu einem fünfstündigen Aufenthalt eingetroffen. Bush hatte in der US-Botschaft in Bagdad mit dem neuen Regierungschef Nuri al-Maliki gesprochen.
13. Juni
Gazastreifen 2006 – Bei einem Luftangriff auf palästinensische Kämpfer im nördlichen Gazastreifen waren vom israelischen Militär elf Menschen getötet worden.
13. Juni
Afghanistan 2006 – Zwei Soldaten der Bundeswehr waren bei zwei Anschlägen im nordafghanischen Kundus und in Faisabad verletzt worden. Es waren zu jenem Zeitpunkt 2850 deutsche Soldaten im Rahmen der NATO-geführten Truppe ISAF in Afghanistan eingesetzt.
13. Juni
BRD/EU 2006 – Verbraucherschutz-Minister Horst Seehofer hatte angesichts einer drohenden Niederlage im Rechtsstreit vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg angekündigt, dass er die EU-Vorgaben unverzüglich in nationales Recht umsetzen und die Werbung für Tabak in den Medien verbieten wollte.
14. Juni
BRD 2006 – In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart war Ministerpräsident Günther Oettinger im Amt bestätigt worden. Er hatte bei seiner Wiederwahl 85 Stimmen erhalten und damit auch mindestens eine Stimme der Opposition. Oettinger hatte eine Koalition aus CDU und FDP geführt.
14. Juni
Italien/Irak 2006 – Nach dem Wahlsieg von Romano Prodi hatte Italien mit dem Truppenabzug aus dem Irak begonnen.
14. Juni
Afghanistan 2006 – Die US-geführten Koalitionstruppen hatten wegen der zunehmenden Gewalt im Süden Afghanistans eine Offensive gegen muslimische Taliban-Kämpfer eröffnet. Der Einsatz unter der Bezeichnung „Mountain Trust“ (Gebirgsvorstoß) hatte sich gegen Stützpunkte der Islamisten in insgesamt vier Provinzen gerichtet. Etwa 11.000 US-amerikanische, britische, kanadische und afghanische Soldaten waren an der Offensive beteiligt.
14. Juni
Gazastreifen 2006 – Im innerpalästinensischen Machtkampf zwischen der regierenden Hamas und der Fatha von Präsident Mahmud Abbas hatten sich beide Seiten um eine Entspannung bemüht. Abbas hatte einen möglichen Verzicht auf die von der Hamas abgelehnte Volksabstimmung über eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt angedeutet. Die Hamas hatte sich dafür zur Integration ihrer Miliz in die reguläre Polizei bereit erklärt.
14. Juni
Indonesien 2006 – Der islamische Prediger Abu Bakar Bashir war von den indonesischen Behörden aus dem Gefängnis entlassen worden. Der radikale Geistliche war ein mutmaßlicher Anführer der Terrorgruppe „Jemaah Islamiyah“ und hatte als einer der Drahtzieher des Anschlages auf der indonesischen Ferieninsel Bali im Jahr 2002 eine 26-monatige Haftstrafe verbüßt.
14. Juni
Frankreich 2006 – Durch die angekündigte Verzögerung bei der Auslieferung des Großraumflugzeugs Airbus A380 war der Aktienkurs des deutsch-französischen Mutterkonzerns EADS um ein Drittel auf zeitweise unter 17 Euro eingebrochen und hatte den Börsenwert um fast 7 Milliarden Euro geschmälert. Der Konzern hatte eingeräumt, dass sich der Zeitplan für erste Auslieferungen des Riesenjets um weitere sechs bis sieben Monate verschieben werde.
14. Juni
Fußball 2006 – Bei der Fußball-WM hatte die deutsche Nationalmannschaft auch ihr zweites Spiel gewonnen. In der Nachspielzeit war das 1:0 gegen Polen durch Oliver Neuville gefallen.
15. Juni
Sri Lanka 2006 – In Kabithigollewa im Bezirk Anuradhapura rund 200 km nordöstlich der Hauptstadt Colombo waren bei einem Anschlag mit einer Landmine auf einen Bus mindestens 64 Menschen umgekommen. Nach dem Attentat hatte die srilankische Luftwaffe die Stadt Mullaittivu, eine Hochburg der militanten Tamilenorganisation LTTE im Nordosten der Insel, bombardiert.
15. Juni
UNO 2006 – Der Deutsche Achim Steiner hatte Klaus Töpfer als Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) abgelöst. Steiner hatte in seiner Antrittsrede dazu aufgefordert, mit dem „Mythos“, dass Umweltschutz wirtschaftliches Wachstum behindern würde, endlich Schluss zu machen.
15. Juni
Europa 2006 – Das EU-Parlament hatte mehrheitlich für die Forschungsförderung bei embryonalen Stammzellen gestimmt.
15. Juni
Balearen 2006 – Eine vier Meter hohe Flutwelle hatte auf der Insel Menorca den Hafen von Ciutadella überschwemmt und schwere Sachschäden angerichtet.
15. Juni
USA 2006 – Der Gründer des Softwarekonzerns Microsoft, Bill Gates, hatte seinen Rückzug aus dem Tagesgeschäft bis Juli 2008 angekündigt. In Zukunft wollte er sich um die weltweite Arbeit in der Bill & Melinda Gates Foundation kümmern. Gates wollte aber bei der Entwicklung wichtiger Projekte eine beratende Tätigkeit übernehmen.
16. Juni
BRD 2006 – Vier Wochen nach dem Bundestag hatte auch der Bundesrat dem Haushaltsbegleitgesetz und damit der größten Steuererhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik zugestimmt. Somit war die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent zum 1. Januar 2007 abgeschlossen.
16. Juni
Europäische Union 2006 – In Brüssel (Belgien) war der zweitägige EU-Gipfel ohne Einigung im Streit um die europäische Verfassung zu Ende gegangen. Erst im zweiten Halbjahr 2008 sollte es Entscheidungen über den weiteren Umgang mit dem bei Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden gescheiterten Vertragswerk geben.
16. Juni
EU/Slowenien/Litauen 2006 – Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten den Beitritt von Slowenien zur Eurozone zum 1. Januar 2007 bestätigt. EU-Mitglied war Slowenien seit dem 1. Mai 2004. Wegen einer zu hohen Inflationsrate war das Aufnahmegesuch Litauens abgelehnt worden.
16. Juni
Russland/Tschetschenien 2006 – Angaben des tschetschenischen Regierungschefs Ramzan Kadyrow war der selbsternannte tschetschenische Präsident Abdul-Khamid Saidulajew bei einem Sondereinsatz östlich der Hauptstadt Grosny getötet worden. Im März 2005 war Saidulajew Nachfolger des vom russischen Geheimdienst getöteten Rebellenführers Aslan Maschadow geworden.
16. Juni
Nepal 2006 – Premierminister Girija Prasad Koirala und Maoistenchef Prachanda hatten vereinbart, dass nach Ausarbeitung einer vorläufigen Verfassung eine Übergangsregierung unter Beteiligung der Rebellen gebildet werden sollte. Das Treffen war als historisch bewertet worden.
16. Juni
BRD 2006 – Die Tarifgemeinschaft der Länder und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatten sich im Tarifkonflikt der Ärzte an den Universitätskliniken und Landeskrankenhäusern auf einen besonderen Tarifvertrag für Ärzte geeinigt. Danach sollten die Löhne für die rund 22.000 Ärzte an mehr als 30 Kliniken um durchschnittlich 16 bis 20 Prozent steigen. Zugleich hatte sich die Arbeitszeit auf 42 Stunden erhöht.
17. Juni
USA/International 2006 – Das sogenannte Nahost-Quartett, dem neben den USA und der EU auch die Vereinten Nationen und Russland angehörten, hatte einen Hilfsplan für die Not leidenden Palästinenser vereinbart. Danach sollte ein Hilfsfonds eingerichtet werden. Dessen Gelder sollten direkt der palästinensischen Bevölkerung zugutekommen, ohne dabei die radikal-islamische Hamas-Regierung zu finanzieren.
17. Juni
Slowakei 2006 – Die linkspopulistische Partei Smer von Robert Fico war bei den vorgezogenen Parlamentswahlen mit 29,1 Prozent der Stimmen und 50 von 150 Sitzen stärkste Partei vor der liberalen Demokratischen und Christliche Union (SDKU) von Ministerpräsident Mikulás Dzurinda geworden. Die SDKU erreichte 18,4 Prozent der Stimmen und 31 Mandate.
17. Juni
Sri Lanka 2006 – Bei einem Seegefecht zwischen der Marine Sri Lankas und Schiffen tamilischer Rebellen waren 41 Menschen ums Leben gekommen. Vor der nordwestlichen Insel Mannar hatten die Tamilen mit mehr als zehn Booten Kriegsschiffe der regulären Streitkräfte angegriffen.
17. Juni
Großbritannien 2006 – Die britische Königin Elisabeth II. hatte bei strahlendem Sonnenschein die Militärparade aus Anlass ihres 80. Geburtstages abgenommen.
18. Juni
Spanien 2006 – Bei einer Volksabstimmung in der nordspanischen Region Katalonien war ein Autonomiestatur mit 73,9 Prozent der abgegebenen Stimmen gebilligt worden. Es hatten sich 49,4 Prozent der Wahlberechtigten an dem Referendum beteiligt. Unter anderem sah das Statut vor, dass die Region mehr Steuereinnahmen als bisher selbst einbehalten durfte.
18. Juni
USA 2006 – Reverend Katharine Jefferts Schori war zur leitenden Bischöfin der Episcopal Church in the USA gewählt worden.
18. Juni
International 2006 – Bei der Jahrestag der Internationalen Walfang-Kommission im Karibikstaat St. Kitts und Nevis hatten die Walfanggegner eine empfindliche Niederlage erlitten. Die Teilnehmerländer hatten mit 33 zu 32 Stimmen eine Resolution angenommen, in der das Verbot des kommerziellen Walfangs als „nicht mehr erforderlich“ bezeichnet wurde. Um das seit 1986 geltende Moratorium zu kippen, hatte dies allerdings nicht ausgereicht. Zu den entschiedensten Befürwortern des Walfangs zählte neben Norwegen und Island auch Japan.
18. Juni
Radrennsport 2006 – Durch einen Sieg im abschließenden Zeitfahren hatte T-Mobile-Radprofi Jan Ullrich zum zweiten Mal in seiner Karriere die Tour de Suisse gewonnen.
18. Juni
Autorennsport 2006 – Das Audio Sport Team Frank Biela/Emanuele Pirro/Marco Werner hatte das 24-Stunden-Rennen von Le Mans auf Audi R10 TDI LMP1 gewonnen.
18. Juni
Autorennsport 2006 – Auf dem Nürburgring gab es einen Doppelsieg bei den 24 Stunden für das Manthey-Racing-Team mit Lucas Luhe (Monaco), Timo Bernhard (Diettweiler), Mike Rockenfeller (Neuwied) und Marcel Tiermann (Monaco) im Porsche 911 GT3. Den zweiten Platz belegte das Alzen Team auch auf Porsche 911 GT3 mit Jürgen Alzen, Uwe Alzen (Betzdorf), Klaus Ludwig (Bornheim) sowie Christian Abt (Kempten, Allgäu).
19. Juni
UNO 2006 – UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte die erste Sitzungsperiode des neuen Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen mit einem eindringlichen Appell zur Verteidigung der Menschenrechte eröffnet. Dem Menschenrechtsrat gehörten 47 von der UN-Vollversammlung gewählte Mitglieder an.
19. Juni
Irak 2006 – Die Staatsanwaltschaft hatte im Prozess gegen den früheren irakischen Machthaber Saddam Hussein die Todesstrafe gefordert. Es war in dem Verfahren um die Tötung von 148 Schiiten in dem Dorf Dudschail (Massaker von Dudschail) gegangen, die nach einem gescheiterten Attentat auf Hussein von Regierungstruppen verschleppt und ermordet worden waren.
19. Juni
USA 2006 – Die Regierung des US-Bundesstaates Louisiana hatte angesichts der andauernden Gewalt in dem vom Hurrikan „Katrina“ stark zerstörten New Orleans erneut Nationalgardisten in die Stadt geschickt.
19. Juni
BRD 2006 – Der Elektronik-Konzern Siemens hatte einen Teil seiner kriselnden Kommunikationssparte mit der Netzwerksparte des finnischen Konkurrenten Nokia zusammengelegt. Beide Konzerne wollten an dem Joint Venture unter der Bezeichnung „Nokia Siemens Networks“ 50 Prozent halten. Geplant war in dieser Sparte bis 2010 ein Abbau von bis zu 9.000 Arbeitsplätzen, viele davon in Deutschland.
19. Juni
USA 2006 – Mit 135 Millionen US-Dollar (106,7 Millionen Euro) hatte ein Porträt des österreichischen Malers Gustav Klimt (1862-1918) den höchsten bis dato je für ein Gemälde gezahlten Preis erzielt. Das 1907 entstandene Werk mit dem Titel „Adele Bloch-Bauer“ war an ein New Yorker Museum gegangen.
20. Juni
BRD 2006 – Im Zusammenhang mit den abschließenden Beratungen über den Bundeshaushalt 2006 hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel Deutschland als einen „Sanierungsfall“ bezeichnet.
20. Juni
BRD/Justiz 2006 – Das Bundesverfassungsgericht hatte bestätigt, dass auch für Kinder streng religiöser Eltern eine Schulpflicht bestand. Bei Nichteinhaltung der Schulpflicht durften strafrechtliche Sanktionierung erfolgen.
20. Juni
Justiz/International 2006 – Der als Kriegsverbrecher angeklagte frühere Staatschef von Liberia, Charles Taylor, war in die Niederlande überstellt worden. Er musste sich in Den Haag wegen der Unterstützung von Rebellen in Sierra Leone verantworten. Diesen wurden schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
20. Juni
Japan/Irak 2006 – Die japanische Regierung hatte den Abzug ihrer Truppen aus dem Irak beschlossen. Seit Anfang 2004 war der 600 Mann starke japanische Verband dort stationiert gewesen.
20. Juni
Indonesien 2006 – In der Region Sinjai im Süden der Insel Sulawesi hatten Erdrutsche und Überschwemmungen nach heftigen Unwettern mehr als 330 Menschen in den Tod gerissen.
20. Juni
BRD/Justiz 2006 – Der Energieversorger E.on Ruhrgas durfte – einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf zufolge – nicht mehr über viele Jahre hinweg die Stadtwerke exklusiv an sich binden. Mit diesem Urteil hatte das Gericht ein Votum des Bundeskartellamtes bestätigt.
20. Juni
BRD 2006 – Die Deutsche Bank hatte für 680,5 Millionen Euro die Berliner Bank erworben. Von der hatte sich die Bankgesellschaft Berlin wegen Sanierungsauflagen der EU trennen müssen.
20. Juni
Fußball 2006 – Auch im dritten Vorrundenspiel der Fußball-WM war die deutsche Nationalelf mit einem 3:0 über Ecuador ungeschlagen geblieben und hatte sich als Gruppensieger für das Achtelfinale qualifiziert.
20. Juni
Basketball 2006 – Als zweiter deutscher Basketballspieler überhaupt hatte Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks in den NBA Finals gestanden. Hier verloren sie gegen Miami Heat mit 2:4.
21. Juni
International 2006 – Beim europäisch-amerikanischen Gipfeltreffen in der österreichischen Hauptstadt Wien hatte US-Präsident George W. Bush seine grundsätzliche Absicht, das Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba zu schließen, bekundet.
21. Juni
Irak 2006 – Ein dritter Verteidiger des früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein war Opfer eines Mordanschlags geworden. Der Leichnam von Khmais al-Obeidi war kurz nach dessen Entführung aufgefunden worden.
22. Juni
BRD/Justiz 2006 – Der Deutsch-Libanese Khaled el Masri hatte vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zu den Aktivitäten des Bundesnachrichtendienstes während des Irak-Krieges ausgesagt. Nach eigenen Angaben war er im Dezember 2003 vom US-Geheimdienst CIA in Mazedonien entführt und nach Afghanistan verbracht worden. Von den Vertretern der deutschen Ermittlungsbehörden war zuvor die Schilderung el Masris über seine Entführung für glaubwürdig erklärt worden.
22. Juni
International 2006 – Die internationale Rot-Kreuz-Bewegung hatte die Aufnahme der Partnerorganisationen aus Israel und den Palästinensergebieten beschlossen. Damit verbunden war die Aufnahme eines neuen Emblems neben dem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond. Das neue Symbol war eine rote Raute auf weißen Grund.
22. Juni
Vatikan 2006 – Papst Benedikt XVI. hatte seinen engen Vertrauten Kardinal Tarcisio Bertone zum neuen Kardinalstaatssekretär berufen. Der derzeitig noch als Erzbischof von Genu arbeitende sollte am 15. September die Nachfolge von Angelo Sodano antreten.
22. Juni
Österreich 2006 – Das Landgericht Innsbruck hatte den angeklagten Hubschrauberpiloten wegen grober Fahrlässigkeit im Prozess um das Seilbahn-Unglück in Sölden zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt. Der Pilot hatte im September 2005 beim Transport eines Betonkübels den Absturz einer Seilbahnkabine verursacht. Dabei waren neun deutsche Touristen ums Leben gekommen.
22. Juni
BRD 2006 – Deutschlands größter Versicherungskonzern Allianz hatte trotz florierender Geschäfte die Streichung von rund 7.500 Stellen bei ihren Versicherungen in Deutschland und der Tochter Dresdner Bank angekündigt.
22. Juni
BRD/Justiz 2006 – In einem Musterprozess gegen den viertgrößten Mobilfunk-Netzbetreiber O2 hatte das Oberlandesgericht München den Verfall von sogenannten Prepaid-Guthaben für Handys untersagt.
23. Juni
BRD 2006 – Der Deutsche Bundestag hatte nach viertägigen Beratungen den Haushalt für 2006 beschlossen. Bei Gesamtausgaben von 261,6 Milliarden Euro sah er eine Neuverschuldung in Höhe von 38 Milliarden Euro vor. Das war die höchste Nettokreditaufnahme, die jemals in einem Haushaltsplan vorgesehen worden waren. Zugleich hatte Deutschland zum fünften Mal in Folge gegen die EU-Defizitgrenze und auch gegen die Verfassungsvorgabe verstoßen. Nach dieser hätte die Neuverschuldung nicht höher als die Summe der Investitionen (23,2 Milliarden Euro) sein dürfen.
23. Juni
UNO 2006 – Die UN-Kommission für Friedensbildung in Nachkriegszeiten hatte ihre Arbeit aufgenommen. Es war Aufgabe der neu geschaffenen Kommission, Staaten nach bewaffneten Auseinandersetzungen in der Übergangsphase von Krieg zu Frieden zu unterstützen.
23. Juni
USA 2006 – Die Vereinigten Staaten werteten mit einem vom US-Geheimdienst CIA entwickelten Programm seit 2001 systematisch Daten internationaler Finanztransfers aus, die per Swift-Code abgewickelt wurden. Dies war durch Pressemeldungen bekannt geworden. Dem Netzwerk Swift (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) in mehr als 200 Ländern angeschlossen waren rund 7.800 Kreditinstitute.
23. Juni
Australien 2006 – Die Galápagos-Riesenschildkröte Harriet, die etwa 1830 geboren wurde und als eines der ältesten bekannten Tiere der Welt galt, war im Australia Zoo in Queensland gestorben.
23. Juni
Frankreich 2006 – Als nationales französisches Museum für nichteuropäische Kunst war das Musée du quai Branly in der Hauptstadt Paris eröffnet worden.
24. Juni
Philippinen 2006 – Die Präsidentin des Landes, Gloria Macapagal Arroyo hatte einen Tag vor ihrem Besuch im Vatikan ein Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe unterzeichnet. Der Kongress hatte die Abschaffung zuvor gebilligt, jedoch gegen den Protest der Angehörigen von Gewaltopfern.
24. Juni
Fußball 2006 – Die deutsche Nationalelf war mit einem 2:0 über Schweden in das Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft eingezogen.
25. Juni
Irak 2006 – Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki hatte dem Parlament einen nationalen Versöhnungsplan vorgelegt. Das Papier umfasste 24 Punkte. Darin war u. a. ein Zeitplan für die Übernahme aller Sicherheitsaufgaben durch irakische Truppen gefordert worden. Zudem sah es eine Generalamnestie für Täter vor, die nicht an Terroraktivitäten beteiligt waren.
25. Juni
Israel 2006 – Militante Palästinenser hatten zum ersten Mal seit dem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen im August 2005 zwei Soldaten bei einem Angriff auf Israel Grenzgebiet getötet. Ein dritter Soldat war in das palästinensische Autonomiegebiet verschleppt worden.
25. Juni
Indien/Luxemburg 2006 – Der luxemburgische Stahlkonzern Arcelor hatte nach monatelangem Zögern das Übernahmeangebot seines indischen Konkurrenten Mittal Steel Company akzeptiert. Damit war der mit Abstand größte Stahlproduzent der Welt entstanden.
25. Juni
USA 2006 – Der US-Investor Warren Buffett, der als zweitreichster Mann der Welt galt, hatte die Verteilung von 85 Prozent seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway an fünf Stiftungen bekanntgegeben. Der größte Teil sollte an die Bill und Melinda Gates-Stiftung gehen.
26. Juni
Italien 2006 – Eine Verfassungsänderung, die von der mittlerweile abgewählten Mitte-Rechts-Koalition des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi initiiert worden war, scheiterte in einer zweitägigen Volksabstimmung. Das Vorhaben war von 61,7 Prozent der Wähler abgelehnt worden. Die Verfassungsänderung sollte unter anderem die Macht des Ministerpräsidenten erweitern und den Einfluss der Regionen zu Lasten der Zentralregierung in Rom stärken.
26. Juni
BRD 2006 – Nach dem Ende des dreimonatigen Arbeitskampfes der Ärzte an den Universitätskliniken waren nun die Mediziner an den kommunalen Kliniken in den Ausstand getreten. Für die etwa 70.000 Ärzte hatte die Interessenvertretung Marburger Bund unter anderem einen eigenen Tarifvertrag, mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen gefordert.
26. Juni
Bayern 2006 – Jäger hatten auf einer Alm im Spitzingsee-Gebiet in den bayerischen Alpen den sogenannten „Problembären“ erschossen. Nachdem wochenlang vergeblich versucht wurde, das als „Bruno“ bekannt gewordene Tier lebend zu fangen, war er zum Abschuss freigegeben worden.
27. Juni
UNO 2006 – Als 192. Mitglied war Montenegro, das durch eine Volksabstimmung von Serbien unabhängig gewordene Land, in die UNO aufgenommen worden.
27. Juni
BRD 2006 – Der langjährige Grünen-Spitzenpolitiker Joschka Fischer hatte sein Bundestagsmandat aufgegeben. Ab September wollte er an der amerikanischen Elite-Universität Princeton eine Gastprofessur übernehmen, zunächst für die Dauer von einem Jahr.
27. Juni
Afghanistan 2006 – Nah der Stadt Kundus waren bei einem Selbstmordattentat auf einen Bundeswehrkonvoi zwei Zivilisten umgekommen.
27. Juni
Gazastreifen 2006 – Die palästinensische Regierungspartei Hamas und die Fatah von Präsident Mahmud Abbas hatten sich nach wochenlangen Verhandlungen auf ein Abkommen zur nationalen Einigung verständigt. Im Rahmen einer „Zwei-Staaten-Lösung“ war mit diesem Papier auch der Staat Israel indirekt anerkannt worden.
27. Juni
Vietnam 2006 – Das Parlament hatte den 63-jährigen Politiker Nguyen Minh Triet mit 494 Stimmen (94,12 Prozent) zum Staatspräsidenten des Landes gewählt. Anschließend hatte der ohne Gegenkandidat angetretene Triet den bisherigen stellvertretenden Ministerpräsidenten Nguyen Tan Dung für das Amt des Regierungschefs nominiert. Die bisherige vietnamesische Staatsspitze hatte am 24. Juni mit ihrem geschlossenen Rücktritt einen Generationswechsel herbeigeführt.
28. Juni
Baden-Württember 2006 – Im Bereich Trossingen/Villingen-Schwenningen war bei einem heftigen Unwetter mit bis zu 10 cm großen Hagelkörnern ein Mensch ums Leben gekommen. Zudem war ein Sachschaden in dreistelliger Millionenhöhe entstanden.
28. Juni
Afghanistan 2006 – Drei Soldaten der Bundeswehr waren bei einem nächtlichen Anschlag im nordafghanischen Kundus durch Beschuss mit Panzerfäusten und automatischen Waffen leicht verletzt worden.
28. Juni
Gazastreifen 2006 – Die israelische Armee war mit Panzern und Bodentruppen in den Gazastreifen vorgerückt. Offizielles Ziel des Einsatzes war die Befreiung eines am 25. Juni verschleppten Soldaten gewesen.
28. Juni
Belgien 2006 – Neben einem Bahndamm waren 19 Tage nach ihrem Verschwinden die Leichen von zwei sieben und zehn Jahre alten Stiefschwestern aus Lüttich gefunden worden.
28. Juni
BRD 2006 – Das Bundeskabinett hatte sich auf den weiteren Handel mit Emissionszertifikaten geeinigt. Erlaubt sein sollte demnach der Industrie künftig pro Jahr der Ausstoß von 482 Millionen t Kohlendioxid. Die nötigen Emissionszertifikate erhielten die Unternehmen und die Stromkonzerne kostenlos.
28. Juni
BRD 2006 – Als fünftes Bundesland hatte Hamburg Studiengebühren eingeführt. Die Bürgerschaft hatte mit den Stimmen der regierenden CDU die Erhebung einer Gebühr von 500 Euro je Semester von Mitte 2007 an beschlossen. In Hamburg und auch in Wiesbaden war es zu Student-Demonstrationen gegen die Studiengebühren gekommen.
29. Juni
BRD 2006 – In seiner zweitlängsten Marathonsitzung seit 1949 waren vom Deutschen Bundestag ein Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AAG), ein Verbraucherinformationsgesetz für Lebensmittel und Bedarfsgegenstände sowie ein Steueränderungsgesetz (Einführung einer Reichensteuer, Begrenzung der Pendlererstattungskosten bei der Entfernungspauschale) und die Einführung eines europäischen Haftbefehls beschlossen worden.
29. Juni
Niederlande 2006 – Die niederländische Mitte-Rechts-Regierungskoalition des Ministerpräsidenten Jan Peter Balkenende war infolge des Streits um die Einbürgerung der Frauenrechtlerin und Islamkritikerin Hirsi Ali zerbrochen. Die kleine Koalitionspartei D66 hatte der Regierung ihre Unterstützung entzogen, nachdem ein von ihr unterstütztes Misstrauensvotum gegen die Einwanderungsministerin Rita Verdonk gescheitert war.
29. Juni
USA 2006 – Der Oberste Gerichtshof der USA (US Supreme Court) hatte die von US-Präsident George W. Bush einberufenen Militärtribunale in Guantanamo (Kuba) wegen Verstoßes gegen das US-Militärgesetz und die Genfer Konvention für illegal erklärt.
29. Juni
Westjordanland 2006 – In Ramallah israelische Truppen zahlreiche hochrangige Hamas-Mitglieder festgenommen. Unter ihnen hatten sich etliche Abgeordnete und acht Minister befunden. Am selben Tag war ein im Westjordanland verschleppter jüdischer Siedler tot aufgefunden worden.
29. Juni
Kuwait 2006 – Die Islamisten hatten bei der Parlamentswahl einen klaren Sieg errungen. Die weiblichen Kandidaten, die in dem Golfemirat zum ersten Mal wählen und kandidieren durften, hatten den Einzug ins Parlament verpasst.
30. Juni
Tour de France 2006 – Die Favoriten Jan Ullrich (BRD) und Ivan Basso (Italien) waren einen Tag vor Beginn der Tour de France 2006 neben vielen weiteren Akteuren von ihren Teams aus dem Aufgebot genommen worden. Sie waren wahrscheinlich in die spanische Doping-Affäre um den Arzt Fuentes verstrickt.
30. Juni
BRD 2006 – Der Bundestag hatte mit der Zwei-Drittel-Mehrheit von Union und SPD den Weg für die Reform des Föderalismus freigemacht. Durch die Reform würden die Länder mehr Befugnisse erhalten. Mit dieser Reform könnten mehr als 20 Artikel des Grundgesetzes geändert werden.
30. Juni
International 2006 – Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte den ehemaligen Kommandeur der bosnischen Milizen in Srebrenica, Naser Oric, nach Verurteilung zu einer kurzen Freiheitsstrafe auf freien Fuß gesetzt. Die gegen ihn erhobene Anklage wegen Mordes, grausamer Behandlung und Zerstörung hatten die Richter nur zu einem geringen Teil als bewiesen angesehen.
30. Juni
Fußball 2006 – Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft war durch ein 1:1 nach Verlängerung und 4:2 im Elfmeterschießen gegen Argentinien in das Halbfinale der Weltmeisterschaft eingezogen.

Juni 2006 Deutschland in den Nachrichten

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