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Juni 2002 – Erneuerung und Zusammenhalt in der
SPD
Bundeskanzler
Gerhard Schröder (SPD)
schwor am 2. Juni 2002 die SPD auf die
heiße Phase des Wahlkampfes mit
Angriffen auf die Unionsparteien und
einer klaren Abgrenzung zur FDP ein. Die
rund 520 Delegierten verabschiedeten mit
großer Mehrheit das Wahlprogramm unter
dem Motto „Erneuerung und Zusammenhalt“.
Neben der Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit sind Schritte zur
Konsolidierung des Haushaltes und
Reformen in der Familien- und
Bildungspolitik zentrale Themen. Die
Koalition mit den Grünen sollte
fortgesetzt werden.
Wichtige Ereignisse Juni
2002
1. Juni
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft startete mit einem 8:0 beim
Vorrundenspiel gegen Saudi-Arabien in die Fußball-Weltmeisterschaft.
3. Juni
Der Vorstand der NRW-Liberalen beschloss gegen den Willen von Parteichef
Guido Westerwelle, den umstrittenen Deutsch-Syrer Jamal Karsli weiter in der
Düsseldorfer Landtagsfraktion mitarbeiten zu lassen. Der
nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Jürgen Möllemann hatte sich energisch
für den Verbleib von Karsli eingesetzt und lehnte abermals ab, sich beim
Zentralrat der Juden für seine Äußerungen zu entschuldigen.
4. Juni
Syrien 2002 – In Syrien brach die Zeyzoun-Talsperre. Durch die Flutwelle kamen
bis zu 100 Menschen ums Leben.
5. Juni
Nach US-Erkenntnissen hatte ein enger Vertrauter von Osama bin Laden die
Attentate am 11. September 2001 in allen Einzelheiten geplant. Es soll sich
bei ihm um den Kuwaiti Chalid Scheich Mohammed handeln. Er hielte sich
derzeit vermutlich in Afghanistan oder Pakistan auf. Er gehörte zu den vom
FBI meist gesuchten Männern weltweit.
6. Juni
US-Präsident George W. Bush plante als Folge der Fehler im Vorfeld des 11.
September 2001 eine grundlegende Reform der Sicherheitsbehörden. Er sagte in
einer Fernsehansprache, künftig solle ein neues „Ministerium für
Heimatschutz“ die Arbeit der Geheimdienste koordinieren und Anschläge
abwehren. Die neue Behörde sollte u. a. für Grenzsicherung und
Katastrophenschutz sowie für Maßnahmen gegen chemische, biologische und
atomare Waffen zuständig sein.
7. Juni
Die deutschen Soldaten sollten für ein weiters Jahr im Kosovo bleiben. Der
Bundestag verlängerte den Bundeswehreinsatz in der internationalen
KFOR-Truppe mit großer Mehrheit um ein Jahr. Gleichzeitig kündigte
Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) eine Verkleinerung der
deutschen Balkan-Truppen um 1000 Soldaten an. Im Kosovo sind zurzeit 38
Nationen mit 37.000 Soldaten vertreten, die Bundeswehr ist mit 4650 Mann vor
Ort.
8. Juni
In Kassel eröffnete Bundespräsident
Johannes Rau die elfte Weltkunstschau
Documenta. Dort waren bis zum 15. September 450 Arbeiten von 118
internationalen Künstlern zu sehen. Während seines Rundgangs würdigte Rau
das gesellschaftskritische Konzept des Documenta-Chefs Okwui Enwezor. Kunst,
die nicht politisch wirken wolle, sei, so Rau, nicht zeitgenössisch.
9. Juni
Die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich gewann ganz klar das
bürgerliche Bündnis des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac. Die
rechtsextreme Front National von Jean-Marie Le Pen konnte nur 12,5 Prozent
der Stimmen gewinnen. Die Wahlbeteiligung lag bei 65 Prozent.
10. Juni
Sonnenfinsternis 2002 – Im Nordpazifik kam es zu einer ringförmigen
Sonnenfinsternis.
11. Juni
In Afghanistan wurde mit der Verspätung von einem Tag die Große
Ratsversammlung Loya Jirga eröffnet. Die 1550 Delegierten des Landes sollten
über eine zweite Übergangsregierung entscheiden, bis in zwei Jahren freie
Wahlen stattfanden. Aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Präsidenten
war Hamid Karsai, der Chef der augenblicklichen Übergangsregierung. Der
ehemalige afghanische König Sahir Schah und der frühere Anführer der
Nordallianz Burhanuddin Rabbani verzichteten auf eine Kandidatur.
12. Juni
Ein neuer Selbstmordanschlag im Norden Israels kostete eine junge Israelin
das Leben. Weitere 14 Menschen wurden verletzt, als der Mann in einem
Restaurant den an seinem Körper befestigten Sprengsatz zündet.
13. Juni
Afghanistan 2002 – In der afghanischen Hauptstadt Kabul trafen sich alle
Stammesführer zur ersten Ratsversammlung.
13. Juni
USA 2002 – Es kam zu einem einseitigen Rücktritt der USA vom ABM-Vertrag.
14. Juni
BRD/Luxemburg 2002 – Zwischen Luxemburg und der Bundesrepublik wurde ein
Regierungsabkommen über filmwirtschaftliche Beziehungen geschlossen.
15. Juni
Die regierenden Sozialdemokraten (CSSD) gewannen die Parlamentswahlen in der
Tschechischen Republik. Die Sozialdemokraten hatten gemeinsam mit der
Zentrumskoalition eine Mehrheit von 101 Sitzen.
16. Juni
Bei der zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen errang das
bürgerliche Lager von Präsident Jacques Chirac die absolute Mehrheit. Sie
gewannen 375 der insgesamt 577 Sitze im Parlament.
17. Juni
EU/Libanon 2002 – Die EU und der Libanon unterzeichneten das
Assoziierungsabkommen.
18. Juni
Auf dem CDU-Parteitag in Frankfurt am Main versprach Kanzlerkandidat Edmund
Stoiber (CSU), den „rot-grünen Spuk“ in 96 Tagen zu beenden. Für den Fall
seines Wahlsieges kündigte er umfassende Reformen an mit dem Ziel die
Staatsquote, den Spitzensteuersatz und die Sozialversicherungsbeiträge unter
40 Prozent zu bringen.
19. Juni
Der von Finanzminister Hans Eichel (SPD) vorgelegte Haushaltsentwurf für
2003 wurde vom Bundeskabinett gebilligt. Der Haushalt sah einen Rückgang der
Ausgaben um 0,5 Prozent auf 246 Milliarden Euro vor. Die Neuverschuldung
sollte von 21 auf 25,5 Milliarden Euro sinken. Fünf Minister mussten
Einnahmeeinbußen hinnehmen. Neun Ressorts erhielten mehr Geld, darunter
Inneres, Verteidigung und Justiz.
20. Juni
Einen Tag, nachdem der neu gewählte Präsident Hamid Karsai vereidigt worden
war, übernahm die Türkei von Großbritannien das Oberkommando der
internationalen Schutztruppe in Afghanistan. Der britische Kommandeur John
McColl übergab in einer militärischen Zeremonie den Oberbefehl an den
türkischen General Hilmi Akin Zorlu.
21. Juni
Der frühere Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion,
Karl Wienand, trat aus der Partei aus. Der 75-Jährige war eine Woche zuvor
im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um den Bau einer
Müllverbrennungsanlage in Köln verhaftet worden. Er sollte Schmiergelder in
Millionenhöhe angenommen haben.
22. Juni
Iran 2002 – Bei einem Erdbeben der Stärke 6,5 im
Iran kamen 261 Menschen ums
Leben.
23. Juni
Auf einem Tonband, das von dem arabischen Fernsehsender al Jazeera
ausgestrahlt wurde, bekannte sich das terroristische Al-Qaida-Netzwerk zu
dem Anschlag auf eine Synagoge auf Djerba, bei dem am 11. April 21 Menschen,
darunter 14 Deutsche, getötet worden waren.
24. Juni
Albanien 2002 – Der ehemalige Verteidigungsminister Dr. Alfred Moisiu wurde vom
Parlament zum Präsidenten des Landes gewählt.
24. Juni
BRD/Thailand 2002 – Zwischen der BRD und Thailand wurde ein neuer
Investitionsförderungs- und –schutzvertrag abgeschlossen.
25. Juni
US-Präsident George W. Bush forderte von den Palästinensern die Absetzung
von Präsident Jasir Arafat. In seiner Grundsatzrede zur Nahostpolitik sagte
Bush, die Wahl einer neuen demokratischen Führung sei eine Voraussetzung für
die Anerkennung eines palästinensischen Staates. Die Rede Bushs stand unter
dem Eindruck der jüngsten palästinensischen Selbstmordanschläge, bei denen
31 Israelis getötet worden waren. Die palästinensische Autonomiebehörde
kündigte am folgenden Tag für Januar 2003 Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen an. Arafat seinerseits kündigte seine Kandidatur für das
Präsidentenamt an.
26. Juni
In Potsdam wählte der brandenburgische Landtag Matthias Platzeck zum neuen
Ministerpräsidenten. Er erhielt 54 der 82 Stimmen. Die seit 1999 regierende
Koalition aus SPD und
CDU verfügte über insgesamt 61 Sitze im Parlament. Der
Vorgänger von Matthias Platzeck Manfred Stolpe war am 22. Juni nach 12
Jahren im Amt überraschend zurückgetreten. Platzeck wollte mit den Ministern
der Großen Koalition weiterregieren.
27. Juni
Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPC) übertrug Generalleutnant
Wolfgang Schneiderhan das Amt des Generalinspekteurs der Bundeswehr. Dieser
war bisher Planungschef auf der Hardthöhe. Haral Kujat, der bisherige
Amtsinhaber, übernahm am 3. Juli den Vorsitz des NATO-Militärausschusses.
28. Juni
Seit dem 24. Juni fand in Budapest eine Sitzung des Welterbekomitees der
UNESCO statt. Zum Abschluss wurden das romantische Mittelrheintal zwischen
Bingen und Koblenz und die deutschen Hansestädte Stralsund und Wismar in
Mecklenburg-Vorpommern als Weltkulturerbe anerkannt. Es hieß, die beiden
Städte repräsentierten „idealtypisch die entwickelte Hansestadt aus der
Blütezeit des Städtebundes im 14. Jahrhundert“. Deutschland ist jetzt auf
der Liste des Kultur- und Naturerbes der Menschheit mit 27 Stätten
vertreten. Insgesamt befanden sich auf der Liste 125 Länder mit 730 Stätten.
29. Juni
Die CSU verabschiedete das gemeinsame Programm mit der CDU für die
Bundestagswahl am 22. September. Im Fall eines Wahlsieges kündigte die Union
einen Kurs der vorsichtigen Erneuerung an. Unions-Kanzlerkandidat Edmund
Stoiber gab als Wahlziel „40 Prozent plus X“ an.
30. Juni
Kamerun 2002 – In Kamerun fanden Parlamentswahlen statt.
30. Juni
BRD/UNESCO 2002 – Die UNESCO erklärte das „Obere Mittelrheintal“ zwischen
Bingen/Rüdesheim und Koblenz zum „Weltkulturerbe der Menschheit“.
Juni 2002 Deutschland in den Nachrichten
Förderantrag für das Haus Demant
Badische Zeitung
Im Juni 2002 wurde die Einrichtung in Trägerschaft des Diakonischen Werks
offiziell eröffnet. Begonnen hat die Einrichtung als Freizeit- und ...
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