Juli 2003 - Ein sportlicher Sommermonat
Nicht nur Jan Ullrich schlug sich bei der
Tour de France wacker, auch wenn er
sich dem Favoriten Lance Armstrong geschlagen geben musste, der zum fünften Mal
hintereinander dieses bedeutende Rennen gewinnen konnte. Auch die deutschen
Schwimmerinnen und Schwimmer kamen von den Schwimmweltmeisterschaften aus
Barcelona mit viel Edelmetall zurück. Nicht alle Nachrichten waren hingegen
derart friedlich. Immer wieder kamen Menschen bei den Guerilla-Kämpfen im Irak
ums Leben. Andere Menschen wieder wurden Opfer schwerer Erdbeben, wie sie sich
in
China ereignet hatten oder kamen bei Waldbränden um, so geschehen im Süden
Frankreichs. Und die Hitze hatte noch kein Ende. Trotz Berlusconis Schmähreden
gegen deutsche Urlauber, hatten sich diese ihren Urlaub jedoch nicht vermiesen
lassen. Außer der deutsche Bundeskanzler. Er setzte ein Zeichen.
Wichtige Ereignisse im Januar 2003
1. Juli
Turnusgemäß übernahm Italien den Vorsitz in der EU-Rats-Präsidentschaft.
Umstrittene Äußerungen von
Silvio Berlusconi sorgten für eine Kontroverse zu
Beginn der Übernahme. Damit wurden unter anderem die Beziehungen zu Deutschland
beeinträchtigt.
1. Juli
Die EU-Verordnung 2560/2001, in der grenzüberschreitende Überweisungen innerhalb
der Europäischen Union verbilligt wurden, trat in Kraft. Euro-Überweisungen bis
zu einem Betrag von 12.500, die mittels IBAN und BIC angewickelt wurden, durften
nun nicht teurer sein als entsprechende Gebühren für inländische Überweisungen.
1. Juli
Die CDU forderte vor der Aussage des Bundeskanzlers Gerhard Schröder vor dem
Lügenausschuss die Freigabe von Akten des Bundeskanzleramtes.
1.Juli
Die Parteien der Union machten eine Kehrtwende und waren bereit, der von
Bundeskanzler Gerhard Schröder geplanten Vorziehung der Steuersenkung
zuzustimmen.
1. Juli
Der israelische Regierungschef Ariel Scharon erteilte Jassir Arafat wieder die
Erlaubnis, in den Gaza-Streifen zu reisen. Eine völlige Reisefreiheit war damit
aber noch nicht gegeben.
1. Juli
Am sechsten Jahrestag, an dem sich Rückgabe Hongkongs an die
Volksrepublik China
jährte, kam es in Hongkong zu Massendemonstrationen, an denen mehrere
hunderttausend Menschen beteiligt waren. Kritisiert wurden die Pläne der
Regierung, in der nächsten Woche ein neues Sicherheitsgesetz zu beschließen, das
die Bürgerrechte der Hongkonger stark einschränken würde. Es waren aber auch die
wirtschaftlichen Probleme der Metropole, die die Menschen auf die Straßen
trieben.
1. Juli
Britische Ingenieure hegten die Befürchtung, dass es in Großbritannien bis zum
Jahr 2020 zu Problemen in der Energieversorgung kommen könnte, weil die Insel
nur zur Speicherung von 48-stündigen Reserven an Erdgas fähig ist. In
Deutschland sind es hingegen zwei Monate.
1. Juli
Forscher entdeckten in Ecuador, an der Grenze zu Peru, die Reste einer mehr als
4000 Jahre alten Kultur.
2. Juli
Vor einigen Wochen war Hongkong von der Liste der Gefahrengebiete der
Lungenkrankheit SARS gestrichen worden, nun wurde auch die Metropole Seattle
(US-Bundesstaat Washington) von der Liste der SARS-Gefahrengebiete gestrichen.
Wenig später wurde als letztes Gebiet Taiwan für SARS-frei erklärt.
2. Juli
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) gab bekannt, dass Vancouver im Jahr
2010 für die Austragung der Olympischen Winterspiele ausgewählt worden war.
2. Juli
Für die
Bundeswehr begann in Uganda die Kongo-Mission. Bis zum 1. September
sollten von dort aus EU-Truppen im Kongo logistisch unterstützt werden.
2. Juli
In Coburg (Bayern) wurde eine Lehrerin beim Amoklauf eines Achtklässlers
angeschossen. Anschließend erschoss sich der Amokläufer selbst. Die
angeschossene Lehrerin war außer Lebensgefahr. Es gab keine weiteren Opfer.
2. Juli
Die Deutsche Bahn AG kehrte zu der alten BahnCard zurück. Die
Fahrpreisermäßigung soll wieder 50 Prozent betragen.
2. Juli
Nach der Kritik vom Vortag von SPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Müller an
Silvio Berlusconi („Filz in Person“) beschwerte sich nun die italienische
Regierung beim deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Außerdem wurde
Berlusconi im Europäischen Parlament unter anderem von dem deutschen
Abgeordneten Martin Schulz wegen seiner Immigrationspolitik kritisiert. Er
schlug diesem vor, er solle in einem Film über Konzentrationslager, der gerade
in Italien gedreht werde, „doch den Kapo zu spielen“.
3. Juli
Die Drohungen des US-Präsidenten
George W. Bush, die er gegen den Präsidenten
Charles Taylor ausgesprochen hatte, er werde Elitesoldaten in das
Bürgerkriegsland schicken, zeigten Erfolg. Taylor erklärte, er könne in den
nächsten drei Monaten das Land verlassen. Er würde das aber nicht als Lösung des
Konfliktes an.
3. Juli
Beim Wimbledon-Turnier in Großbritannien schied der deutsche Tennisspieler
Alexander Popp im Viertelfinale gegen den Australier Mark Philippoussis im 5.
Satz mit 6:8 aus.
3. Juli
Der im Nationalmuseum in der irakischen Hauptstadt Bagdad gelagerte „Goldschatz
von Nimrud“ (eine prachtvolle Sammlung von Goldgegenständen aus dem 9. Jh. v.
Chr.) wurde erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
3. Juli
In die UNESCO-Liste des gefährdeten Weltkulturerbes wurden das Bamiyan-Tal
(
Afghanistan) und die antike assyrische Hauptstadt Assur (Irak) aufgenommen.
3. Juli
Mit dem Bernhard-Wicki-Filmpreis wurde in München die französische Regisseurin
Marceline Loridan-Ivens ausgezeichnet. Der Preis, der mit 25.000 Euro dotiert
ist, wurde der Französin für ihren autobiografischen Film „Birkenau und
Rosenfeld“ überreicht.
4. Juli
Über die Beendigung des Krieges in Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) wurde eine
gemeinsame Erklärung abgegeben.
4. Juli
Insgesamt 24 Kultur- und Naturstätten nahm die UNESCO neu in die
Weltkulturerbe-Liste auf. Darunter waren u. a. das Tessiner Bergmassiv Monte San
Giorgio und die vor rund 500 Jahren errichteten Sacri Monti in Norditalien. Das
Welterbe-Komitee der UN-Kulturorganisation gab bekannt, dass künftig 754 Stätten
zum Welterbe zählen werden.
4. Juli
US-Soldaten der 173. US-Luftlandebrigade nahmen im Norden des Iraks, in der
Stadt Silemani, mehrere dort operierende türkische Armeeangehörige fest. Sie
wurden mit Säcken über den Köpfen abgeführt und verhört. Nach 60 Stunden ließ
die USA die Soldaten wieder frei, nach dem seitens der Türkei Proteste laut
geworden waren. Der Vorfall wurde als „Sackaffäre“ bekannt.
4. Juli
In Quetta, einer Stadt im Westen Pakistans, stürmten bewaffnete Angreifer eine
schiitische Moschee und töteten mindestens 32 Gläubige. Außerdem wurden 52
Menschen verletzt.
5. Juli
Auf einem Rockkonzert in der russischen Hauptstadt Moskau wurden bei einem
Bombenanschlag mindestens 15 Menschen getötet. Das Attentat hatte sich vor dem
Eingang zu einem Freiluftkonzert auf dem Tuschino-Flugplatz ereignet.
5. Juli
In der türkischen Hauptstadt Ankara wurden bei der Explosion einer Tankstelle
mehr als 120 Menschen verletzt.
5.Juli
In der französischen Hauptstadt Paris startete die 90. Tour de France am
Eiffelturm. Den Prolog gewann der Australier Bradley McGee. Der deutsche
Radfahrer Jan Ullrich erreichte Platz vier
5. Juli
In Kuwait wurden Parlamentswahlen abgehalten.
6. Juli
Sghaïr Ould M’Bareck wurde in
Mauretanien neuer Ministerpräsident.
6. Juli
In Mexiko fand die Abgeordnetenwahl statt.
6. Juli
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber unterstützte die Berliner
Koalitionspläne zur Steuerreform.
6. Juli
Der britische Musiker und Entertainer startete seine Deutschlandtournee in
München. Weitere Konzerte waren in Berlin, Mannheim, Gelsenkirchen und Hannover
geplant.
6. Juli
Die Krise der Koalition in Nordrhein-Westfalen war endgültig beendet. Auf
Sonderparteitagen in Bochum und Düsseldorf bestätigten die SPD und Bündnis
90/Die Grünen das Kompromisspapier „Düsseldorfer Signal“. Es war in den letzten
Wochen in Düsseldorf ausgehandelt worden.
6. Juli
Eine begrenzte Autonomie wurde von den Korsen abgelehnt. Es hatten 51 % der
Korsen die Vorschläge der konservativen Regierung Frankreichs in Paris
abgelehnt.
6. Juli
Auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours in Frankreich gewann der deutsche
Automobilrennfahrer Ralf Schumacher den Großen Preis von Frankreich.
6. Juli
Die erste Etappe der Tour de France, die tags zuvor begonnen hatte, gewann der
Italiener Alessandro Petacchi im Massenspurt. Der deutsche Radrennfahrer Erik
Zabel landete auf dem dritten Platz. Das Gelbe Trikot des Führenden in der
Gesamtwertung verteidigte Bradley McGee aus Australien.
6. Juli
Der Schweizer Roger Federer gewann als erster männlicher Schweizer Tennisspieler
das Tennisturnier in Wimbledon. In drei Sätzen (7:6, 6:2, 7:6) bezwang er den
Australier Mark Philippoussis.
7. Juli
Die beiden 29-jährigen siamesischen Zwillingsschwestern in Singapur, die am
heutigen Tag durch eine Operation getrennt werden sollten – sie waren am Kopf
zusammengewachsen – hatten die OP nicht überlebt. Kurz nach dem Eingriff starb
Ladan Bijani und nur wenige Stunden später verstarb auch ihre Schwester Laleh.
Nach den Aussagen der Ärzte war die Todesursache Kreislaufversagen aufgrund des
hohen Blutverlustes während der Operation.
7. Juli
Seitens der US-Regierung im Weißen Haus wurde zugegeben, dass der Krieg gegen
den Irak auch mit Falschinformationen begründet worden sei. Die soll bereits
seit Monaten in Regierungskreisen der Vereinigten Staaten bekannt gewesen sein.
8. Juli
Der Fernsehmoderator und Anwalt Michel Friedman akzeptierte einen Strafbefehl in
Höhe von 17.000 Euro und legte in dem Zusammenhang sein Amt als Vizepräsident
des Zentralrats der Juden in Deutschland nieder.
8. Juli
Google startete im Web mit einem neuen, deutschsprachigen Nachrichtenportal. Die
News wurden vollautomatisch, ohne jede redaktionelle Bearbeitung aus mehr als
700 Nachrichtenquellen generiert.
8. Juli
Eine Boeing 737 der Sudan Airways stürzte kurz nach ihrem Start in Port Sudan
gegen 4:30 Uhr ab, etwa fünf Kilometer nach der Start- und Landebahn. Insgesamt
116 Personen kamen ums Leben. Ein zweijähriges Kind hatte den Sturz zunächst
überlebt, war aber am Nachmittag seinen Verletzungen erlegen. Unter den
Todesopfern befanden sich auch acht ausländische Passagiere, einer von ihnen war
ein Brite.
9. Juli
Aufgrund einer Äußerung des italienischen Tourismus-Staatssekretärs, Stefano
Stefani, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Italienurlaub ab. Stefani
hatte die Deutschen als lärmenden und rülpsenden Pöbel bezeichnet, „besoffen vor
arroganter Selbstsicherheit“.
9. Juli
Ungeklärt blieb der Tod des ehemaligen FDP-Politikers Jürgen Möllemann. Der
zuständige Oberstaatsanwalt Wolfgang Reinicke sagte: „ Die Frage Freitod oder
Unglück bleibt völlig offen.“ Eindeutig war aber, dass Fremdverschulden
ausgeschlossen werden konnte.
9. Juli
In Japan wurden 800.000 Behörden-Computer auf das Open-Source-Betriebssystem
Linux umgestellt.
9. Juli
In Bangladesch war die überladene Fähre „MV Nasrin-1“ mit mehr als 750 Personen
an Bord gesunken. Nur 150 Personen überlebten das Unglück.
9. Juli
Die US-Armee verhaftete im Irak Misban Chudr Hadi. Auch der Ex-Innenminister,
Mahmud Dhijab el Ahmed, wurde verhaftet.
10. Juli
In Karlsruhe die größte europäische Messe zum Thema Linux, der Linuxtag 2003.
Der Linuxtag dauerte bis zum 13. Juli. Ausgestellt hatten sowohl Unternehmen als
auch nichtkommerzielle Gruppen.
10. Juli
Aufgrund von Absatzschwierigkeiten stellte Volkswagen nach fast 70 Jahren und
21,5 Millionen produzierten Wagen die Produktion des VW Käfers ein.
10. Juli
Bei einem erneuten Selbstmordanschlag in der russischen Hauptstadt Moskau kam
ein Geheimdienstmitarbeiter vor einem Restaurant ums Leben.
10. Juli
In Brüssel (Belgien) wurde der endgültige Textentwurf für die Verfassung der
Europäischen Union (EU) unterzeichnet.
10. Juli
Am Abend kamen in Hongkong bei einem Busunglück 22 Menschen ums Leben.
11. Juli
Der italienische Tourismus-Staatssekretär Stefano Stefani trat von seinem Posten
zurück. Nach seinen umstrittenen Äußerungen über deutsche Touristen, die unter
anderem den deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder auf seinen Italienurlaub
verzichten ließen, war Stefani von allen Seiten heftiger Kritik ausgesetzt
gewesen.
11. Juli
Der deutsche Bundesrat verabschiedete das neue Urhebergesetz, das an die neue
Informationstechnik und Kommunikationstechnik angepasst wurde. So waren unter
anderem Kopien von offensichtlich illegal erstellten Vorlagen verboten.
11. Juli
Der deutsche Bundesrat verabschiedete außerdem ein Gesetz, nachdem die so
genannten Service-Rufnummern (0190 und 0900) in Zukunft höchstens 2 Euro/Minute
kosten durften und nach spätestens 1 Stunde getrennt werden mussten.
11. Juli
Ebenfalls am selben Tag ratifizierte der deutsche Bundesrat die Verträge zur
EU-Erweiterung.
11. Juli
Der ehemalige Informationsminister des Iraks, Muhammad al-Sahhaf verließ das
Land, um sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten niederzulassen.
11. Juli
Wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace festgestellt hatte, war die
irakische Region um die Atomanlage Tuwaitha radioaktiv verseucht und die
Gesundheit der Menschen stark gefährdet.
12. Juli
In
Berlin wurde die 15. Love Parade von etwa 550.000 Techno-Ravern gefeiert.
12. Juli
Als eine Geste der Sympathie gegenüber VW bezeichnete der Oberbürgermeister von
Wolfsburg die Tatsache, dass sich die Stadt in der Zeit vom 25. August bis zum
10. Oktober in „Golfsburg“ umzubenennen gedachte. So sollte die Einführung des
neuen Golfs durch Volkswagen unterstützt werden.
12. Juli
Um Konflikte in Afrika schneller beilegen zu können, hatten die Mitglieder der
Afrikanischen Union (AU) beschlossen, eine militärische Eingreiftruppe zu
gründen. Außerdem sollte ein afrikanischer Friedens- und Sicherheitsrat
geschaffen werden, der sich am Vorbild der UNO orientierte.
12. Juli
Die Verantwortung für eine falsche Äußerung von
US-Präsident George W. Bush über
Iraks angebliche Uran-Importe aus Niger übernahm CIA-Chef George Tenet.
12. Juli
Die umstrittene Öko-Steuer auf der spanischen Insel Mallorca sollte abgeschafft
werden. Das war heute formell beschlossen worden. Im Herbst muss der Beschluss
noch vom Regionalparlament bestätigt werden.
12. Juli
Bei den 10. Schwimmweltmeisterschaften in Barcelona (
Spanien), die bis zum 27.
Juli ausgetragen wurde, gelang es der deutschen Schwimmerin Hannah Stockbauer,
drei Goldmedaillen zu gewinnen.
13. Juli
Außerdem hatten die deutschen Schwimmer in Barcelona in der Disziplin über 5000
Meter Bronze (Britta Kamrau) und Silber (Christian Hein) geholt.
13. Juli
Das größte Klassikfestival Europas, das Schleswig-Holstein Musik-Festival hatte
zum 18. Mal begonnen. Das NDR-Sinfonieorchester spielte zur Eröffnung unter der
Leitungvon Christoph von Dohnányi Werke von Mozart und Beethoven. Bis zum 31.
August waren 130 Konzerte geplant, die 57 Orten in Schleswig-Holstein und
Hamburg veranstaltet werden sollten.
14. Juli
In der Nacht zum Montag starb der kubanische Musiker Compay Segundo im Alter von
95 Jahren nach einem längeren Nierenleiden in Havanna (
Kuba). Weltruhm erlangte
er durch den Film „Buena Vista Social Club“. Segundo war am 18. November 1907 in
Siboney bei Santiago de Cuba geboren worden.
14. Juli
Wegen Unfallflucht fahndete die Polizei nach einer dunklen S-Klasse mit
Böblinger Kennzeichen (BB-). Der Fahrer des Mercedes hatte bei 200 km/H eine
21-jährige Frau von der Autobahn gedrängt. Die Fahrerin war dadurch von der
Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Sie und ihre zweijährige
Tochter kamen bei dem Aufprall ums Leben.
15. Juli
In Kuwait wurde zum ersten Mal das Amt des Kronprinzen und das des
Regierungschefs getrennt.
15. Juli
Am Matterhorn (Grenze Kanton Walis/Schweiz und Provinz Aosta/Italien) mussten 90
Alpinisten wegen Steinschlags evakuiert werden. Der bekannteste Berg der Alpen
blieb aufgrund der anhaltenden Gefahr vorerst gesperrt.
15. Juli
Ein 48-jähriger Mann wurde zu vier Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Er hatte
versucht, eine seiner Nieren über das Internet zu verkaufen. Die Strafe wurde
für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt.
15. Juli
In Israel erstach ein Palästinenser vor einem Strandrestaurant einen Israeli und
verletzte zwei weitere Personen. Er gab an, Mitglied der
Al-Agsa-Märtyrer-Brigaden zu sein, die den Waffenstillstand vom 29. Juni nicht
unterzeichnet hatten.
15. Juli
In Peru hatte der Wintereinbruch mindestens 60 Todesopfer gefordert. Seit mehr
als 40 Jahren lagen die tiefsten Temperaturen bei bis zu minus 23 Grad.
15. Juli
In Washington, D.C. (USA) löste Scott McClellan den Sprecher des Weißen Hauses,
Ari Fleischer, ab.
16. Juli
Im Südwesten Frankreichs, im Raum Bordeaux, hatten schwere Unwetter mindestens
vier Menschen das Leben gekostet. Unter den Opfern war ein elfjähriges Mädchen
aus Deutschland. Weitere 61 Menschen wurden verletzt, neun Person davon erlitten
schwere Verletzungen.
16. Juli
In der irakischen Hauptstadt Bagdad starb erneut ein US-Soldat bei einem
Bombenanschlag. Die Zahl der amerikanischen Todesopfer erhöhte sich damit seit
dem Ende der Hauptkampfhandlungen am 1. Mai auf 33 Personen.
16. Juli
In der Hauptstadt São Tomé des Inselstaates São Tomé und Principe wurden die
Ministerpräsidentin Maria das Neves und einige Minister vom Militär verhaftet.
Unzufriedene Soldaten putschten. Angeführt wurde der Putsch vom Leiter des
militärischen Ausbildungszentrums, Major Fernando Pereira. Das Ganze geschah in
Abwesenheit des Staatspräsidenten Fradique de Menezes, der sich zu jener Zeit im
Ausland befand.
16. Juli
Gegner des kubanischen Regimes versuchten innerhalb von drei Tagen zum zweiten
Mal, ein Schiff zu entführen. Zwei Tage zuvor war ein solcher Versuch
gescheitert, in dessen Folge drei Entführer erschossen wurden. Ein Elfjähriger
war durch einen Kopfschuss schwer verletzt worden.
16. Juli
Weil die israelischen Behörden ihm fälschlicherweise die Mitgliedschaft in der
IRA unterstellten, wurde der nordirische Journalist Seán Ó Muireagáin verhaftet.
Vorübergehend führte diese Maßnahme zu einer Belastung des britisch-israelischen
Verhältnisses, bis Ó Muireagáin nach einigen Tagen wieder auf freien Fuß gesetzt
wurde.
17. Juli
Der VIVA-Konzern wollte mit dem Umzug der Musikmesse „Popkomm“ nach Berlin seine
Präsenz in der deutschen Hauptstadt stärken. Die Messe hatte vordem in Köln
stattgefunden.
17. Juli
Der katholische Priester Gotthold Hasenhüttl wurde vom Dienst suspendiert. Er
hatte bei einer Messfeier ausdrücklich auch Protestanten zur Kommunion
eingeladen.
17. Juli
Im Hamburger Tierpark starb mit 27 Jahren das Walross Antje, das als
NDR-Maskottchen eine TV-Berühmtheit gewesen war.
17. Juli
In Salzburg (Österreich) kamen bei dem Versuch, eine 250 Kilogramm schwere
Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen, zwei Sprengmeister ums
Leben. Eine weitere Person wurde schwer verletzt. Die Bombe war bei Bauarbeiten
auf dem Bahnhofsgelände gefunden worden.
17. Juli
In Santa Monica (US-Bundesstaat Kalifornien) fuhr ein 86-jähriger Mann mit hoher
Geschwindigkeit in einen belebten Straßenmarkt. Dabei kamen acht Menschen ums
Leben. Es gab 45 Verletzte, von denen 15 Personen schwer verletzt wurden.
17. Juli
Es kam zu einem kurzen Schusswechsel an der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea.
Auf südkoreanischer Seite hatte es keine Verletzten gegeben.
17. Juli
Im Inselstaat São Tomé und Principe wurden von den Putschisten einen Tag nach
dem Putsch eine Übergangsregelung und Neuwahlen angekündigt.
18. Juli
Der Informant der BBC im Skandal um die Irak-Dossiers der britischen Regierung
und Biowaffenexperte, David Kelly, war in Abingdon (Grafschaft Oxfordshire in
Südostengland) tot aufgefunden worden. Die Umstände seines Todes blieben
zunächst ungeklärt. Es wurde Vermutungen über eine Selbsttötung laut.
18. Juli
Die 12. Etappe der Tour de France gewann Jan Ullrich. In dem Einzelzeitfahren
konnte er einen Vorsprung von mehr als anderthalb Minuten vor dem Tour-Favorit
Lance Armstrong herausfahren. Ullrich lag damit in der Gesamtwertung auf Platz.
19. Juli
Die britische Polizei gab offiziell bekannt, dass sich der britische
Biowaffenexperte David Kelly selbst getötet hatte.
19. Juli
Der deutsche Radrennfahrer Jan Ullrich ging bei der heutigen Etappe als zweiter
ins Ziel. Ullrich verringerte damit seinen Rückstand auf Lance Armstrong auf nur
noch 15 Sekunden.
19. Juli
In Österreich gelang es zum ersten Mal weltweit einem Ärzteteam des Wiener
Allgemeinen Krankenhauses die Zunge eines Menschen verpflanzen.
20. Juli
Auf dem Schlossplatz in Berlin ging ein feierliches Gelöbnis von Rekruten für
die Bundeswehr ohne größere Zwischenfälle über die Bühne. Die Feier hatte im
Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft gestanden. Es hatten
Bundesverteidigungsminister Peter Struck und seine französische Kollegin Michèle
Alliot-Marie teilgenommen.
20. Juli
Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Opposition wurden mit
einem Kompromiss beendet. Einschnitte für Patienten, Anbieter und der
Pharmaindustrie sollten das Gesundheitswesen wieder auf den Weg der Besserung
bringen.
20. Juli
In Dortmund (Nordrhein-Westfalen) kam bei einem Bungee-Sprung im Westfalenpark
ein 31-jähriger Mann zu Tode. Aus bisher ungeklärter Ursache war das Bungee-Seil
gerissen.
20. Juli
Eine der fünf ausgedienten Concorde-Maschinen kam am frühen Morgen in Sinsheim
im Technikmuseum an. Das Überschallflugzeug war in der Nacht zum Sonntag mit
einem Schwertransport vom Baden-Airport zu dem Museum gebracht worden.
20. Juli
Den heutigen Tag der Tour de France gewann Gilberto Simoni. Jan Ullrich und
Lance Armstrong erreichten zeitgleich das Ziel. Armstrong konnte damit den
Vorsprung von 15 Sekunden halten.
21. Juli
Der Vorsitzende der Gewerkschaft IG Metall, Klaus Zwickel, war wenige Wochen vor
dem Ende seiner zehnjährigen Amtszeit wegen interner Streitigkeiten
zurückgetreten.
21. Juli
In Nordrhein-Westfalen wurden Ortschaften bei schweren Unwettern überflutet und
Bäume umgerissen. Innerhalb von 20 Minuten wurde in Essen eine
Niederschlagsmenge von 20 Litern/qm gemessen. Menschen kamen nicht zu Schaden.
21. Juli
Jan Ullrich, der deutsche Radrennfahrer vom Team Bianchi, kam im heutigen Rennen
auf Platz drei. Damit konnte Lance Armstrong seinen Vorsprung ausbauen. Ullrich
hatte fairerweise nach einem Sturz von Armstrong auf diesen gewartet. Kurz vor
dem Ziel wurde er von dem Basken Mayo überholt, was ihn eine Zeitgutschrift
kostete.
21. Juli
Im Südwesten Chinas kamen bei einem schweren Erdbeben zwölf Menschen ums Leben.
Nach offiziellen Angaben gab es mindestens 200 Verletzte. Bei diesem Beben mit
einer Stärke von 6,2 auf der Richterskala wurden etwa 850 Häuser zerstört und
mehr als 13.000 Gebäude beschädigt.
22. Juli
Im Irak wurden bei einem Feuergefecht die beiden Söhne von Saddam Hussein (Udai
und Qusai Hussein) erschossen. Die Villa in Mosul, in der sich die beiden
aufgehalten hatten, war nach einem Tipp aus der Bevölkerung gestürmt worden.
22. Juli
In zwei Hotels an der Costa Blanca (
Spanien) waren von der baskischen
Untergrundorganisation ETA zwei Bomben platziert worden. Bei der Explosion
dieser Bomben waren 13 Personen verletzt worden. Unter den Todesopfern hatte
sich auch ein 24-jähriger Deutscher befunden.
22. Juli
Am Abend wurde in der französischen Hauptstadt Paris der Eiffelturm gesperrt.
Auf der höchsten Etage war wegen eines Kurzschlusses ein Brand entstanden, den
die Feuerwehr nach etwa einer Stunde gelöscht hatte.
22. Juli
Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden zufolge waren im Mai 2003 im
Straßenverkehr 576
Verkehrstote registriert worden. Täglich starben also auf den
Straßen im Durchschnitt 18 Menschen.
22. Juli
Auf der Balearen-Insel Mallorca (
Spanien) war wegen Überlastung des Stromnetzes
am Abend des Vortages die Stromversorgung zusammengebrochen. Nach etwa zwölf
Stunden war wieder Elektrizität verfügbar. In mehreren Aufzügen mussten die
Feuerwehren in Aufzügen eingeschlossene Personen befreien.
23. Juli
Der Putsch in São Tomé und Principe vom 16. Juli 2003 nahm ein friedliches Ende.
Die beteiligten Soldaten zogen sich in ihre Kasernen zurück. Sie wurden
amnestiert. Staatspräsident Fradique de Menezes war aus Nigeria zurückgekehrt
und hatte die Staatsgeschäfte wieder übernommen.
23. Juli
Bei den Schwimmweltmeisterschaften in Barcelona (
Spanien) konnte die deutsche
Mannschaft bei der 4 x 200 m-Staffel der Männer eine sensationelle
Bronzemedaille holen. Die deutschen Männer hatten sich gegen die Italiener
durchsetzen können waren nach Australien und Amerika ins Ziel geschwommen. In
der Disziplin 1500 m Freistil konnte Hannah Stockbauer Gold gewinnen. Ebenfalls
Gold gewann Antje Buschschulte über 100 m Rücken.
23. Juli
Die heutige Etappe der Tour de France gewann der Amerikaner Tyler Hamilton. Der
Deutsche Erik Zabel wurde Zweiter. Lance Armstrong und Jan Ullrich erreichten
das Ziel zeitgleich im Hauptfeld.
24. Juli
Ein Internet-Tauschring für Kinder- und Tierpornos konnte ausgehoben werden. Das
teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft
Marburg (Bundesland Hessen) mit. In
elf Bundesländern waren bei 34 Beschuldigten Durchsuchungen durchgeführt worden.
Dabei waren mehrere hunderttausend illegale Dateien sichergestellt worden. Unter
anderem wurden 651 CD-ROMs, 173 Disketten, 83 Videos und 45
Computer
beschlagnahmt.
24. Juli
Die Tour-de-France-Etappe des heutigen Tages gewann Servais Knaven.
25. Juli
Vor einem Gerichtsgebäude in Estella (
Spanien) war es zu einem weiteren
Bombenanschlag der ETA gekommen. Dabei waren zwei Menschen leicht verletzt
worden.
25. Juli
Zu einem Staatsbesuch in Washington, D.C. (USA) traf der palästinensische
Ministerpräsident Mahmud Abbas ein.
25. Juli
Der deutsche Radrennfahrer Jan Ullrich konnte den Vorsprung von Lance Armstrong
um zwei auf 65 Sekunden verkürzen. Den heutigen Etappensieg fuhr Pablo Lastras
ein.
26. Juli
Im Irak gingen die Guerilla-Operationen mit unverminderter Heftigkeit weiter.
Nördlich der Hauptstadt Bagdad kamen drei US-Soldaten bei einem Granatenangriff
ums Leben. Westlich von Bagdad kam ein weiterer US-Soldat ums Leben. Vier
Amerikaner wurden verletzt.
26. Juli
In der Präfektur Miyagi im Norden Japans führte eine Serie schwerer Erdbeben zu
Milliardenschäden. Es gab mehrere Hundert Verletzte.
26. Juli
Die deutsche Schwimmerin Hannah Stockbauer gewann bei den
Schwimmweltmeisterschaften 2003 ihre dritte Goldmedaille über die Langstrecken
im Freistil. Neben den 400 m und den 1500 m setzte sie sich heute auf den 800 m
knapp gegen Diana Munz aus den Vereinigten Staaten durch.
26. Juli
Das abschließende Zeitfahren der 19. Etappe der Tour de France wurde von den
beiden Führenden Lance Armstrong und Jan Ullrich dominiert, die nur 1:05 Min
auseinander lagen. Nach einem Sturz auf regennasser Straße konnte Ullrich seinen
Vorsprung nicht halten. Er wurde hinter Armstrong Vierter. Die Etappe wurde von
David Millar gewonnen.
27. Juli
In Kambodscha fanden Parlamentswahlen statt.
27. Juli
Im Alter von 100 Jahren starb in Toluca Lake (US-Bundesstaat Kalifornien) der
amerikanische Schauspieler und Komiker Bob Hope an einer Lungenentzündung. Er
war am 29. Mai 1903 in Eltham (Großbritannien) geboren worden.
27. Juli
Zum fünften Mal in Folge gewann Lance Armstrong die Tour de France. Sein
Vorsprung zu Jan Ullrich war 1:01 Min. Die letzte Etappe auf den Avenue des
Champs-Élysée gewann der Franzose Patrick Nazon. Das Grüne Trikot ging an den
Astraulier Baden Cooke. Das Bergtrikot holte der Franzose Richard Virenque.
27. Juli
In Manila, der Hauptstadt der Philippinen, wurden ein Einkaufszentrum und ein
angrenzendes Hotel von Soldaten besetzt, die dort Sprengstoffe auslegten und
sich verschanzten. Auf Geiseln waren genommen worden, unter denen sich der
australische Botschafter befunden hatte. Gefordert wurde der Rücktritt von
Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo. Die Aktion konnte unblutig beendet werden.
28. Juli
Vom Landgericht in Frankfurt am Main wurde der Mörder (Magnus Gräfgen) des
elfjährigen Bankierssohns Jakob von Metzler zu einer lebenslangen
Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht stellte zudem die „besondere Schwere
seiner Schuld“ fest.
28. Juli
In Wangkou (Volksrepublik China) wurden bei einer Explosion in einer
Feuerwerksfabrik kamen 29 Personen ums Leben und weitere 140 Menschen wurden
verletzt.
29. Juli
In Frankfurt (Oder) waren im Klinikum Frankfurt (Oder) mehrere Fälle der
Legionärskrankheit aufgetreten. Die Gesundheitsbehörden gingen der Sache nach.
Auch die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen fahrlässiger Tötung gegen leitende
Krankenhausmitarbeiter.
29. Juli
In der französischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, nahe Vidauban waren vier
Personen ums Leben gekommen. Die Region war von schweren Waldbränden heimgesucht
worden. Die Brände zerstörten auch zahlreiche Häuser.
30. Juli
In Wolfsburg (Niedersachsen) lief der letzte VW Käfer der Serie Última Edición
aus mexikanischer Produktion vom Band. Das pastellfarbene Auto bekam einen Platz
in der Sammlung der Volkswagen AG. Nach mehr als 21,5 Millionen produzierter
Exemplare und einer Fertigungszeit von fast 80 Jahren ging ein großes Kapitel
der Automobilgeschichte zu Ende.
31. Juli
Der Vatikan sprach sich in einer Veröffentlichung gegen die Legalisierung
gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aus. Er wies katholische Juristen an,
sich entsprechenden Bestrebung zu widersetzen. Trotz dieser Erklärung wurde
seitens des kanadischen Premierministers Jean Chrétien und des
Oppositionsführers Paul Martin (beides Katholiken) bekräftigt, dass sie an dem
Gesetzentwurf festhalten wollten, der in
Kanada die Einführung derartiger
Partnerschaften vorsah. Sie verwiesen auf die Trennung von Staat und Kirche.
Juli
2003 Deutschland in den
Nachrichten
Berliner helfen: Verlässliche Begleiter in allen
Lebenslagen
Berliner Morgenpost
Juli 2003 erinnert. "Nicole saß an einem kleinen
Tischchen und hat gemalt. Als ich sie sah, wusste ich
sofort, dass sie ein Geschenk ist." Vor zehn Jahren
haben sich die Wege der beiden zum ersten Mal gekreuzt.
Seit dem treffen sie sich mindestens .....
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