Dezember 1901 - Pergamonmuseums eröffnet
In Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. fand am
15. Dezember 1901 auf der
Berliner Museumsinsel Die Eröffnung des neuen
Pergamonmuseums statt. Das Museum zeigt spät
hellenische Kunst. Der deutsche Archäologe und
Direktor der Antikenabteilung der Berliner Musen,
Reinhard Kekule von Stradonitz und der neue Leiter
des Pergamonmuseums, H. Winnefeld, machten sich um
das Museum sehr verdient. Ebenfalls in Berlin weihte
der deutsche Kaiser Wilhelm II. feierlich die
Siegesallee mit der von dem Bildhauer Martin Wolff
geschaffenen Statue des Kurfürsten Johann Georg ein.
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November 1901
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Wichtige Ereignisse im
Dezember 1901
1. Dezember
In Warschau kam es zu Protestdemonstrationen
polnischer Einwohner. Anlass waren die harten
Urteile im Wreschener Schulkonflikt und die Haltung
der preußischen Regierung.
2. Dezember
Im deutschen Reichstag in Berlin wurde mit der
ersten Lesung des Zolltarifentwurfs begonnen. Sie
sollte bis zum 12. Februar dauern.
3. Dezember
Der katholischer Weihbischof von Straßburg, Zorn von
Bulach, leistete in Potsam vor dem deutschen Kaiser
Wilhelm II. seinen Amtseid
4. Dezember
Der bayerische Zentrum-Politikers und Bauernführer
Georg Heim stellte einen Antrag, dass die Aufnahme
von Juden in der Justizverwaltung eingeschränkt
werde. Dieser antrag wurde vom Landtag mit 77 gegen
51 gebilligt. wohingegen der bayerische
Justizminister Leopold Freiherr von Leonrod den
Antrag wegen rechtlicher Bedenken ablehnte.
5. Dezember
Die Sozialdemokraten präsentierten im Berliner
Reichstag eine Petition gegen die Erhöhung der
Getreidezölle. Die Petition war von rund 3,43
Millionen Personen unterzeichnet worden. Im
Reichstag wurde bereits seit dem 2. Dezember über
den Zolltarifentwurf beraten.
6. Dezember
Laut einer Verordnung von Reichskanzler Bernhard von
Bülow muss jeder „Haussklave“ in Deutsch-Ostafrika,
wenn er kein Sklave mehr sein wollte, eine Abfindung
zahlen, die von der zuständigen Verwaltungsbehörde
festgesetzt wurde.
7. Dezember
In der Nordsee sank das Schiff „Weser“ mit allen 14
Besatzungsmitgliedern an Bord.
7. Dezember
Wegen der Proteste nach dem Wreschener Schulkonflikt
appellierte der galizische Landesschulrat an die
Leiter der Schulen in Lemberg (Lwow), alles zu tun,
um weitere Proteste zu verhindern.
8. Dezember
Die russische Presse berichtete, dass die Regierung
mit dem deutschen Reich aufgrund des deutschen
Zolltarifentwurfs keinen neuen Handelsvertrag
abschließen würde. Zwischen den beiden Staaten könne
es höchstens einen Meistbegünstigung-Vertrag geben.
9. Dezember
Im österreichischen Abgeordnetenhaus in Wien warnte
Ministerpräsident Ernest von Koerber, dass die
Volksvertretung durch eine sogenannte
Obstruktonspolitik handlungsunfähig werden könnte.
Weiterhin wies er auf die Möglichkeit hin, die
Verfassung außer Kraft zu setzen.
10. Dezember
Von der Zweiten Kammer des sächsischen Parlamentes
wurde die Einkommenssteuer um 25 Prozent erhöht. Die
ungünstige Finanzlage des Landes ging aus einem am
12. Dezember von Finanzminister Werner von Watzdorf
vorgelegten Bericht hervor.
11. Dezember
Auf eine Forderung des Schweizer Kantons Bern sollte
sich der Bundesrat für eine Verbesserung der Lage
der Buren Bevölkerung einsetzen und entsprechende
diplomatische Schritte bei den Großmächten
unternehmen.
12. Dezember
Nach der ersten Beratung des Zolltarifentwurfs
stellte der Reichstag in Berlin seine Arbeit bis zum
6. Januar 1902 ein.
13. Dezember
Der italienische Ministerpräsident Giuseppe
Zanardelli wollte in der Abgeordnetenkammer in Rom
Unterstützungsmaßnahmen für die armen
süditalienischen Regionen durchsetzen. Dazu gehörte
eine Senkung der Grundsteuer und ein Ausbau des
Eisenbahnnetzes.
14. Dezember
Der einflussreiche japanische Politiker und frühere
Regierungschef Marquis Ito wurde von Kaiser Wilhelm
II. im Potsdamer Neuen Palais empfangen.
15. Dezember
In den US-Amerikanischen Nordweststaaten ereignete
sich ein starker Kälteeinbruch mit teilweise bis zu
-40 Grad Celsius.
16. Dezember
Vereine in Westfalen mit Beteiligung von Polen
durften bei öffentlichen Versammlungen laut eines
Verbots der preußischen Behörden nicht polnisch
sprechen.
17. Dezember
In Krakau (Krakow) fand eine polnische
Frauenversammlung mit über 1000 Besuchern statt. Auf
der Versammlung wurde ein Boykott aller deutschen
Unternehmen, deutscher Erzieherinnen und der
deutschen Presse beschlossen. Auslöser war der
Wreschener Schulkonflikt.
18. Dezember
In Berlin weihte der deutsche Kaiser Wilhelm II.
feierlich die Siegesallee mit der von dem Bildhauer
Martin Wolff geschaffenen Statue des Kurfürsten
Johann Georg ein. Dabei kam es zu einer umstrittenen
Rede des Kaisers.
19. Dezember
In Berlin wurde die Errichtung einer Handelskammer
für Berlin und die Vororte Charlottenburg,
Schöneberg und Rixdorf per Verfügung des preußischen
Handelsministers Theodor Möller genehmigt.
20. Dezember
In Australien wurden von den Behörden deutsche
Schiffe an der Weiterfahrt gehindert, weil sie die
zollamtlichen Siegel nicht geachtet hatten.
21. Dezember
Für die westpreußischen Agrarwirtschaft wurden
weitere Untestützungen in Höhe von insgesamt 1,5
Millionen Mark benötigt. Bisher hatten die Landwirte
bereits 2 Millionen Mark von der Regierung erhalten.
22. Dezember
Nachdem das italienische Abgeordnetenhaus in Rom die
Vorlage der Regierung zur Finanzpolitik mit 184
gegen 58 Stimmen angenommen hatte, vertagte es sich
auf unbestimmte Zeit.
23. Dezember
In der zweiten Kammer des hessischen Parlaments in
Darmstadt wurde ein Regentschaftsgesetz eingebracht,
das die Nachfolge in dem Großherzogtum regeln
sollte.
24. Dezember
Die Finanzkommission der württembergischen
Abgeordnetenkammer forderte in Stuttgart, dass die
Ständekammer dem Postvertrag mit dem Deutschen Reich
nachträglicht zustimme.
25. Dezember
In Ilvesheim bei Mannheim wurde im Rahmen
antisemitischen Aktionen die Leichenhalle des
jüdischen Friedhofs aufgebrochen und ein
Leichenwagen zerstört.
25. Dezember
Die deutsche Presse widmete den Weihnachtsfeiern des
Militärs große Aufmerksamkeit, was in der
wilhelminischen Gesellschaft des Deutschen Reiches
typisch war.
26. Dezember
In Gotha fand eine Gedächtnisfeier zum 300.
Geburtstag von Herzog Ernst dem Frommen (1601-1675)
statt, an der Herzog Karl Eduard und der deutsche
Kaiser Wilhelm II. teilnahmen. Wilhelm II. erklärte
dabei die Einigung der evangelischen Kirchen im
Deutschen Reich zu einem seiner Ziele.
27. Dezember
In deutschen Theater in Berlin fand die Uraufführung
des Stücks „Der rote Hahn“ des deutschen
Schriftstellers Gerhart Hauptmann statt.
28. Dezember
Der deutsche Maler und Grafiker Friedrich Kallmorgen
wurde an die Berliner Kunstakademie berufen.
Kallmorgen lehrte seit 1891 an der Karlsruher
Kunstakademie und war Mitbegründer der
impressionistischen Landschaftsmalerei.
29. Dezember
Die schlechte Ausbildung und ungenügende Disziplin
der Freiwilligentruppen im Burenkrieg wurde von der
britischen Presse heftig kritisiert.
30. Dezember
Im galizischen Landtag griff Fürst Czartoryski die
Haltung der deutschen Regierung im Wreschener
Schulkonflikt heftig an. Dabei war seiner Ansicht
nach „Macht vor Recht“ praktiziert worden. In seiner
Rede betonte er die „geistige nationale Einheit“ des
polnischen Volkes trotz seiner politischen
Zersplitterung. Die Cazatoryskis waren ein politisch
einflussreiches polnisches Adelsgeschlecht.
31. Dezember
Die Kommunalwahlen in Norwegen fanden erstmals unter
Beteiligung von Frauen statt. Norwegen nimmt somit
bei der Durchsetzung des Frauenwahlrechts in Europa
eine Vorreiterrolle ein.
31. Dezember
Die Zeitschrift „Die Woche“ stellte die
traditionelle Küche für den Silvestertag in
verschiedenen Regionen des In- und Auslandes vor.
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