April 1900 - Schlacht bei Kousséri

Kalender April 1900
In der Schlacht bei Kousséri zwischen drei französischen Kolonialarmeen unter dem Befehl von Amédée-Francois Lamy einerseits und den Truppen des Reiches Bornu unter dem Kriegsherrn und Usurpator Rabih az-Zubayr ibn Fadlallah andererseits hatten beide Heerführer am 5. April 1900 den Tod gefunden. Das zentralafrikanische Reich, das von den Franzosen in dieser Schlacht besiegt worden war, war später unter den Kolonialmächten Großbritannien, Frankreich und Deutschland aufgeteilt worden.
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Wichtige Ereignisse im April 1900

1. April
Deutsches Reich 1900 – In Deutschland war die Briefzustellung als Monopol der Reichspost anvertraut worden. Die private Beförderung örtlicher Sendungen war verboten worden.
1. April

Im Deutschen Reich wurden 53 Handwerkskammern gegründet.
1. April
Das III. Bayerische Armeekorps mit Sitz in Nürnberg wurde gebildet. Kommandeur wurde Heinrich Ritter von Xylander, der am selben Tag zum General der Infanterie befördert wurde.
1. April
Otto von Sarwey, seit 1885 württembergischer Kultusminister, starb in Stuttgart. Nachfolger wurde Karl Freiherr von Weizsäcker.
1. April
In Spanien traten umstrittene Steuergesetze in Kraft. Bei einem Einkommen bis 1500 Pesetas jährlich (knapp 1000 Mark) mussten 10 Prozent Steuern gezahlt werden. Der Spitzensteuersatz von 20 Prozent begann bei einem Einkommen von 12 500 Pesetas (rund 8300 Mark).
1. April
Im Deutschen Reich trat eine neue Fernsprechgebührenordnung in Kraft.
2. April
Die Regierung der Südafrikanischen Republik bestimmte, dass alle britischen Staatsangehörigen binnen 48 Stunden Johannesburg, Bocksburg und Krügersdorf verlassen mussten. Die anderen britischen Staatsbürger mussten das Land bis zum 5. April verlassen.
2. April
Das italienische Abgeordnetenhaus in Rom wählte den am 31. März zurückgetretenen Parlamentspräsidenten Guiseppe Colombo mit 265 zu 258 Stimmen erneut zum Präsidenten.
2. April
In Österreich wurde durch Ministerialverordnung die Verwendung von Surrogaten statt des Hopfens bei der Biererzeugung verboten.
2. April
Die russische Regierung bestätigte eine 1899 erlassene einstweilige Bestimmung, nach der Abiturienten nur an der Universität ihres Lehrbezirks studieren durften. Dadurch sollten die Studenten gleichmäßig auf die Universitäten des Landes verteilt werden.
3. April
Die italienische Abgeordnetenkammer in Rom beschloss eine Abänderung der Parlamentsgeschäftsordnung, die Störungen des parlamentarischen Betriebs verhindern sollte. Aus Protest verließ die linke Opposition den Sitzungssaal.
3. April
Der portugiesische Außenminister erklärte vor dem Abgeordnetenhaus in Lissabon, die Beförderung britischer Soldaten mit der Eisenbahn auf portugiesischem Gebiet zwischen Beira und Rhodesia sei vorher der Regierung der Südafrikanischen Republik mitgeteilt worden und stelle keine Verletzung der Neutralität Portugals im Burenkrieg dar.
3. April
Die evangelischen Arbeitervereine traten mit ihren 60 000 Mitgliedern dem Deutschen Flottenverein bei, der nun rund 600 000 Mitglieder hatte.
3. April
Die Niederlande genehmigten die Konvention über das internationale Schiedsgericht in Den Haag.
4. April
Belgien 1900 – Auf dem Brüsseler Hauptbahnhof war ein Attentat auf Albert Eduard, Prince of Wales, verübt worden, das jedoch scheiterte. Seine Tat hatte ein 16-jähriger Klempner mit der britischen Unterdrückung im Burenkrieg begründet. Am Folgetag hatte die britische Presse die Hetzpolitik der kontinentaleuropäischen Staaten gegen den Burenkrieg für das Attentat verantwortlich gemacht. Der Täter war am 5. Juli wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen worden.
5. April
Der französische Ministerpräsident Pierre Waldeck-Rousseau untersagte den katholischen Bischöfen, bei Predigten und Pfarrkindermissionen Angehörige eines von der Regierung nicht genehmigten Ordens einzusetzen, da dies Ruhestörungen auslösen könnte.
5. April
Die britische Presse machte die in den Zeitungen des Kontinents angeblich betriebene Hetze gegen Großbritannien verantwortlich für das Attentat auf den Prinzen von Wales am 4. April in Brüssel.
6. April
Die französische Abgeordnetenkammer in Paris genehmigte mit einer Mehrheit von 365 zu 161 Stimmen die Schaffung einer Kolonialarmee.
6. April
Das US-Repräsentantenhaus in Washington verabschiedete eine Flottenvorlage, nach der die US-Flotte auf 18 Linienschiffe und acht Panzerkreuzer aufgestockt werden sollte.
7. April
Das Deutsche Reich und Belgien schlossen ein Abkommen über Erleichterungen im grenzüberschreitenden Fabrikverkehr. Danach wurde die ungehinderte und abgabenfreie Ein- und Ausfuhr von Rohprodukten sowie von Halb- und Ganzfabrikaten von Spinnerei-, Walkerei- und Färbereibetrieben garantiert.
7. April
Coriolano Graf Ponza die San Martino wurde neuer italienischer Kriegsminister als Nachfolger des am 8. Januar 1900 wegen seiner angeblichen Verbindungen zur Mafia zurückgetretenen Guiseppe Mirri.
7. April
Der Berliner Mordprozess Gonczi endete mit der Verurteilung des Angeklagten zum Tode.
8. April
In Albanien, das zum Osmanischen Reich (Türkei) gehörte, fanden Versammlungen von Separatisten statt.
9. April
Im Deutschen Reich trat ein Gesetz in Kraft, das die „Entziehung elektrischer Arbeit“ unter Strafe stellte.
9. April
Leopold II, König von Belgien seit 1865 und Souverän des Kongo Staates seit 1885, feierte seinen 65. Geburtstag. Er wurde am 9. April 1835 in Laeken bei Brüssel geboren.
10. April
Bei der Werft Blöhm + Voss in Hamburg lief der für die Deutsche Ostafrika-Linie gebaute Doppelschraubendampfer „Kronprinz“ vom Stapel.
11. April
In dem böhmischen Dorf Klappai, in dem 1898 durch ein Erdbeben 30 Häuser zerstört wurden, kam es erneut zu Erdbewegungen. Von dem rund 160 Häusern des Orts wurden bis zum 12. April durch Erdverschiebungen 52 völlig zerstört, weitere 20 wurden so beschädigt, dass Einsturzgefahr bestand.
11. April
Zu seinem 65. Geburtstag schenkte der belgische König Leopold II. die Schkösser Laeken und Tervueren, das Schloss in Ostende, ein Schloss in den Ardennen, die Farm in Ravenstein und die Jagdschlösser im Wald von Soigine dem belgischen Staat.
12. April
Der US-Kongress in Washington verabschiedete das Foraker-Gesetz. Danach wurde Puerto Rico durch einen vom US-Präsidenten zu ernennenden Gouverneur regiert.
12. April
Nach Meldung der Münchener „Allgemeinen Zeitung“ verschlimmerte sich die wirtschaftliche Lage der russischen Bauern wegen des Sinkens der Sittlichkeit drastisch. Alkoholismus, Hang zum Luxus und Müßiggang seinen die Hauptlaster der Russen. Ein weiterer Grund sei die mangelnde Bildung.
13. April
Schauplatz des in diesem Monat ausgebrochenen Bürgerkriegs in Kolumbien war neben den Grenzprovinzen die Gegend des Isthmus. An der Spitze der Aufständischen stand Vizepräsident Jose Manuel Marroquin, der gegen Präsident Manuel Antonio Sanclemente rebellierte.
14. April

Frankreich 1900 – Der französische Staatspräsident Émile Loubet hatte die Pariser Weltausstellung eröffnet. Das Publikum konnte ab dem Folgetag unter anderem Rolltreppen und auch einen rollenden Bürgersteig in Augenschein nehmen.
14. April
Radsport 1900 – In Paris hatten die Radsportverbände von Belgien, Frankreich, Italien, der Schweiz und den USA den Weltverband Union Cycliste Internationale (UCI) gegründet.
15. April
China 1900 - Die Boxer werden verboten; Bestrafungsaktionen scheitern jedoch weil sich offizielle  chinesische Truppen in Peking und Tientsin mit ihnen verbrüdern
15. April
Schiffsverkehr 1900 – Von der Deutsch-Ostafrika-Linie war der regelmäßige Schiffsverkehr nach Kapstadt aufgenommen worden.
16. April
Theater 1900 – In Magdeburg war das Drama „Meister Oelze“ von Johannes Schlaf uraufgeführt worden.
16. April
USA 1900 – Die Vereinigten Staaten verkaufen ihre ersten Briefmarkenheftchen.
17. April
In Brüssel wurden zehn Kaufleute wegen Massenmords im Kongo Staat angeklagt.
18. April
Der preußische Finanzminister wurde durch Gesetz ermächtigt, zur Vermeidung von Doppelbesteuerung mit anderen Staaten Vereinbarungen zu treffen, durch welche die Heranziehung zu den direkten Staatssteuern abweichend von den allgemeinen gesetzlichen Vorschriften geregelt wird.
18. April
Die von Georg Ritter von Schönerer in Wien herausgegebenen „Unverfälschten Deutschen Worte“, das Organ der Bewegung „Los von Rom“, veröffentlichten eine Statistik von Austritten aus der römisch-katholischen Kirche. Danach haben bei Schönerer allein im Monat März 5519 Personen aus Böhmen, 2134 aus Niederösterreich und 1398 aus der Steiermark ihren Kirchenaustritt angezeigt.
19. April
In der bayerischen Abgeordnetenkammer begann eine dreitägige Debatte über die Lex Heinze. Während sich Liberale und Sozialdemokraten gegen die Strafrechtsnovelle für Sittlichkeitsdelikte aussprachen, erklärte sich die Mehrheit der Abgeordneten und die Regierung mit den Beschlüssen der Reichstagskommission einverstanden.
19. April
Die Berliner Stadtverordnetenversammlung bewilligte 50 000 Mark für die Ausschmückung einer Feststraße beim Besuch des österreichischen Kaisers Franz Joseph.
20. April
Polarforschung 1900 – Eine unbekannte Insel im Polarmeer war von dem Polarforscher Gunnerius Ingvald Isachsen entdeckt worden. Die Amund-Ringnes-Insel bekam ihren Namen nach dem Brauereibesitzer, der die norwegische Expedition unter der Leitung von Otto Sverdrup finanziert hatte.
21. April
Am Deutschen Theater In Berlin fand unter der Regie von Otto Brahm eine rein naturalistische Inszenierung des Dramas „Gespenster“ von Henrik Ibsen statt.
23. April
Im böhmischen Landtag begannen viertägige Beratungen über die Staatssprache. Die Tschechen forderten die Gleichstellung ihrer Sprache mit der deutschen bei den böhmischen Gerichts- und Staatsbehörden.
23. April
Der deutsche Reichskanzler und preußische Ministerpräsident Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, reiste zur Pariser Weltausstellung.
24. April
In London begann eine internationale Konferenz über den Tierschutz in Afrika. An der bis zum 21. Mai dauernden Tagung nahmen das Deutsche Reich, Frankreich, Großbritannien, Italien, der Kongo Staat, Portugal und Spanien teil.
24. April
Das preußische Abgeordnetenhaus in Berlin genehmigte einen Antrag auf Gewährung eines Reichskostenzuschusses an Handwerker, Landwirte und gewerbliche Arbeiter zum Besuch der Pariser Weltausstellung.
24. April
der Deutsche Reichstag in Berlin genehmigte die Urheberrechtskonvention mit Österreich-Ungarn.
25. April
Eine Abteilung von 200 japanischen Matrosen übernahm einen von der Vulkan-Werft in Bredow bei Stettin für Japan gebauten Panzerkreuzer.
25. April
Die dänischen Kammern in Kopenhagen, das Landsting und das Folketing, genehmigten in der letzten Sitzung der Reichstagssession die Vorlage zur Einrichtung einer Dampffährverbindung zwischen Gjedser und Warnemünde (Rostock).
26. April
Bei einer Dynamitexplosion in der Gießerei Begbie in Pretoria, der Hauptstadt der Südafrikanischen Republik (Transvaal) kamen 65 Menschen ums Leben, mehrere wurden schwer verletzt. Die Gießerei wurde von den gegen die Briten kämpfenden Buren als Waffenarsenal und Munitionsdepot benutzt.
26. April
Im preußischen Abgeordnetenhaus fand die erste Beratung des Gesetzes über die Zwangserziehung von Minderjährigen statt. Der preußische Innenminister Georg von Rheinbaben betonte, die Frage der religiösen Erziehung sei außerordentlich wichtig, müsste jedoch nicht unbedingt gesetzlich geregelt werden. Das Abgeordnetenhaus verwies den Entwurf an die zuständige Kommission.
27. April
König Christian IV. von Dänemark genehmigte in Kopenhagen den Rücktritt des Kabinetts Hugo Egmont Horring. Neuer dänischer Ministerpräsident wurde Hannival Sehested.
27. April
Die kanadische Hauptstadt Ottawa wurde durch einen Großbrand weitgehend zerstört.
27. April
Der deutsche Generaloberst Alfred Graf von Waldersee feierte sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Kaiser Wilhelm II. beglückwünscht ihn per Kabinettsorder und verlieh ihm in Anerkennung seiner Verdienste die Brillanten zum Orden vom Schwarzen Adler.
28. April
Das „Leipziger Tageblatt“ meldete, dass evangelische Kadetten und Soldaten in der katholischen Hofkirche zu Dresden zur Kniebeugung vor dem Allerheiligsten gezwungen wurden. Nach heftigen Protesten von evangelischen Synoden und mehreren Zeitungen untersagte eine königlich-sächsische Verordnung Anfang Juni die Anwendung dieser Kniebeugungsorder.
29. April
In der belgischen Hauptstadt Brüssel demonstrierten rund 60 000 Arbeiter für die Einführung von Arbeiterpensionen.
29. April
Hawaii erhielt eine neue Verfassung als Territorium der USA.
29. April
Auf dem Gelände der Pariser Weltausstellung stürzte eine Fußgängerbrücke ein. Mehrere Menschen kamen ums Leben.
30. April
Die preußische Regierung legte dem Landtag in Berlin einen Nachweis über die Verwendung von fünf Millionen Mark zur Errichtung von Getreidehäusern vor. Ob und in welchem Umfang die von Getreidelagerhäusern erhofften Vorteile, wie bessere Organisation der Lagerung und des Angebotes von inländischen Getreide sowie eine höhere Verwertung dieses wichtigen landwirtschaftlichen Erzeugnisses, eintreten werden, lasse sich erst in einigen Jahren abschätzen.
30. April
Aus Lübeck wurde gemeldet, dass der Senat der Hansestadt eine Verfügung erlassen hatte, wonach das Streikposten stehen mit einer Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft geahndet wurde.
30. April
Der russische Innenminister Dmitri S. Sipjagin verbot den Juden, sich ohne Sondererlaubnis weniger als 40 Werst von der deutschen oder der österreichischen Grenze niederzulassen. Die Verordnung diente der Eindämmung des Schmuggels.

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April 1900 in den Nachrichten
Eine Lücke im Gesetz genutzt
Mannheimer Morgen
... hält die „Stadt-Brief-Verkehr Mannheim Häußler, Ochs & Comp“ durch, von April 1895 bis zum Inkrafttreten des gesetzlichen Verbots im März 1900... >>>

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