Die Watergate-Affäre

Der Einbruch in das Watergate-Haus in Wahsington, dem Hauptquartier der Demokratischen Partei, gab der Affäre, die weltweit Schlagzeilen machte, ihren Namen. Fünf Einbrecher, die Abhörgeräte bei sich getragen hatten, waren am 17. Juni 1972 verhaftet worden. Der langjährige FBI- und CIA-Mitarbeiter, James McCord (*1924), der als Sicherheitskoordinator des „Komitees für die Wiederwahl des Präsidenten“ (CRP) fungierte, war eine zentrale Figur der Watergate-Affäre. Er war zusammen mit vier Exilkubanern festgenommen worden. Den Exilkubanern hatte man erzählt, der Einbruch hinge mit einer Aktion gegen Fidel Castro (*1926) zusammen. Dass die Einbrecher vom CRP bezahlt worden waren, wurde schon wenige Tage später, im August 1972, bekannt.
Als der Senatsausschuss am 7. Februar 1973 Ermittlungen einleitete, bestritt US-Präsident Richard Nixon (1913-1994), auch nur irgendetwas gewusst zu haben. Vor dem Ausschuss gab Nixons Rechtsberater, John Dead (*1938), jedoch zu, dass es im Weißen Haus geheime Tonbandaufzeichnungen gäbe. Dean wurde mit dieser Aussage zu einer Schlüsselfigur in der Watergate-Affäre.
Mit unvollständigen und schließlich mit gefälschten Tonbändern war Nixon bemüht, das Vorhandensein derartiger Dokumente zu verharmlosen. Und schließlich – darauf wies Nixon ausdrücklich hin – habe ja auch schon der ehemalige Präsident John F. Kennedy (1917-1963) Beratungsgespräche heimlich aufzeichnen lassen. Das wiederum war eine Tatsache, die bis dato geheim geblieben war. Diese Tonbandaufzeichnungen wurden daraufhin veröffentlicht.
Der Senat forderte von Richard Nixon die Offenlegung seines Vermögens. Die erbrachte im März 1974 eine Steuerschuld von 465.000 US-Dollar. Immer wieder hatte Nixon versucht, die volle Wahrheit durch Verschleierung, durch Fälschungen und zahlreiche Winkelzüge bis zuletzt zu bemänteln. Seine Zusammenarbeit mit dem Senatsausschuss war aber derart durch unkooperative Handlungen gekennzeichnet, dass seine Partei ihn mittels eines Antrages zur Rechenschaft ziehen wollte. Daraufhin trat Nixon zurück.
Am 8. September 1974 wurde Nixon von seinem Nachfolger, Gerald Ford (1913-2006), vollends begnadigt und alle Verfahren, die noch anhängig gewesen waren, wurden eingestellt. Daraufhin kam es in den USA zu einem Sturm von Protesten, weswegen der Pressesprecher des Weißen Hauses keinen anderen Ausweg sah, als selbst zurückzutreten.
Die Missbräuche von Regierungsvollmachten waren seither immer wieder ein Thema bei Wahlkämpfen.