Sigmund Freud Lebenslauf

Der österreichische Mediziner und Psychologe Sigmund Freud wurde am 6. Mai 1856 in Freiberg in Mähren, dem heutigen tschechischen Städtchen Pribor geboren. Der Sohn wohlhabender jüdischer Stoffhändler erhielt von seinem Vater Jacob den ungeliebten Vornamen Sigismund Schlomo.
Im Jahre 1877 änderte Freud seinen Vornamen in Sigmund. Das Geschäft des Vaters ging im Jahre 1860 bankrott und die Familie stand vor dem finanziellen Ruin. Nach einem kurzen Aufenthalt in Leipzig verschlug es die Familie Freud nach Wien. Sigmund Freud war ein ausgezeichneter Schüler, studierte als Gymnasiast die Werke des Pädagogen Ludwig Börner und bestand im Jahre 1873 die Matura mit Auszeichnung. Bereits als Schüler hatten Freud die Werke der Mediziner H.M. Liebaults und J.M. Charcots fasziniert und er besuchte Vorlesungen des Philosophen Franz von Brentano.
Im Alter von 17 Jahren begann Sigmund Freud ein Medizinstudium in Wien. 1876 stellte Freud erste Forschungen über die Geschlechtsdrüsen der Aale an. Im Folgejahr beschäftige er sich mit dem Zentralen Nervensystem der Neunaugenlarve. Daraufhin wechselte Freud an das Physiologische Institut der Universität Wien. Im Jahre 1881 promovierte er als Doktor der Medizin. Freud arbeitete zunächst am Wiener Allgemeinen Krankenhaus im Laboratorium für Gehirnanatomie. 1882 entdeckte er die schmerzbetäubende Wirkung des Kokains.
Als 30jähriger eröffnete Sigmund Freud eine eigene Praxis und ließ sich als Nervenarzt und Hypnotherapeut in Wien nieder. Ab 1902 war Freud auch als Professor für Neuropathologie an der Universität Wien tätig. Im November heiratete Freud nach einer vierjährigen Verlobungszeit Martha Bernays, welche ihm sechs Kinder schenkte. Freud wird allgemein als unnahbarer und liebloser Vater beschrieben. Lediglich zu seinen drei Töchtern konnte er ein offenes Vaterverhältnis aufbauen. In den Jahren 1892 bis 1895 entwickelte Freud die psychoanalytische Methode der freien Assoziation und veröffentlichte gemeinsam mit dem Wiener Arzt Josef Breuer die “Studien über die Hysterie”, welche erste Grundlagen über die Psychoanalyse enthielten. Im Jahre 1895 stießen Freuds Vorlesungen über die sexuellen Ursachen der Hysterie auf wenig Begeisterung. Zwei Jahre später machte Freud seine Theorie über den Ödipus-Komplex publik. 1899 veröffentlichte er sein Werk “Die Traumdeutung”, welches jedoch auf das Erscheinungsjahr 1900 datiert wurde.
Im Jahre 1910 gründete Freud in Wien die Internationale psychoanalytische Vereinigung. Ein Jahr später kommt es zum Bruch mit seinem langjährigen Vertrauten Alfred Adler, welcher sich fortan der Individualpsychologie zuwandte. 1913 bringt Sigmund Freud vier völkerkundliche Aufsätze zum Thema “Totem und Tabu” heraus. 1923 erscheint sein bezeichnendes Werk “Das Ich und das Es”. Im selben Jahr wird bei Sigmund Freud Krebs im Mundraum diagnostiziert und der starke Raucher muss sich einer Operation unterziehen, wobei ihm der rechte Oberkiefer entfernt und durch eine Prothese ersetzt wird. In den Folgejahren muss sich Freud mehr als 30 weiteren Operationen unterziehen und kann die Krankheit bis zu seinem Tod nicht besiegen.
Die Nazis verbrannten 1933 Freuds Werke. Freud verarbeitete die Thematik in einem regen Briefwechsel, welchen er mit Albert Einstein führte. Als 82jähriger emigriert Siegmund Freud im Jahre 1938 nach London. Bis zu seinem Tod, im September 1939, war Freud um das Wohl seiner Patienten bemüht.
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n.n.v.