Paul Klee Lebenslauf
Paul Klee wurde am
18. Dezember 1879
im schweizerischen Münchenbuchsee geboren. Als Sohn
eines Musiklehrers und einer Sängerin schien ihm eine
musikalische Laufbahn bereits vorbestimmt. Die
Kinderjahre verbrachte er in Bern, wo er ab dem siebten
Lebensjahr Geigenunterricht erhielt. Paul Klee erwies
sich als außerordentliches Talent, seine Fähigkeiten
lagen nicht nur im Musikalischen, er dichtete und
zeichnete ebenso leidenschaftlich. Hinsichtlich seiner
malerischen Begabung musste er jedoch lernen, sich gegen
den Willen seiner Eltern durchzusetzen, die ihm eine
Zukunft als Musiker ans Herz legen wollten. Wider deren
Erwartungen ging Klee
1898 nach
München um Kunst zu
studieren. An einer
Privatschule verbesserte er vor
allem seine technischen Fertigkeiten im Radieren und
Ätzen, um dann
1902 - nach einem kurzen Studium an der
Münchner Kunstakademie - eine Italienreise zu wagen, die
seinen künstlerischen Horizont prägend erweiterte.
Dennoch kehrte er anschließend in sein Elternhaus nach
Bern und aus finanziellen Gründen auch in die Tätigkeit
als Musiker zurück. Klees künstlerische Ausbildung ruhte
aber dabei nicht, bis 1906 entstanden zahlreiche
Radierungen und er widmete sich der Hinterglasmalerei,
nachdem er in Paris die Einflüsse des Impressionismus
aufgenommen hatte. 1906 heiratete Paul Klee die
Pianistin Lily Stumpf, Sohn Felix erblickte im darauf
folgenden Jahr das Licht der Welt.
Paul Klees Werke trafen zunehmend auf Interesse, schon
1908 beteiligte er sich an namhaften Ausstellungen in
München und Berlin, entscheidende Entwicklungen
ereigneten sich aber ab 1911. Klee illustrierte
Voltaires "Candide" und fand in Alfred Kubin einen
Freund und ersten Sammler seiner Kunst. Außerdem wurde
er Geschäftsführer der Künstlervereinigung "Sema", sowie
Mitglied der Redaktionsgemeinschaft des Almanachs "Der
blaue Reiter", in welchem er 1912 erfolgreich einige
seiner graphischen Werke veröffentlichte. Und doch
konnte sich Paul Klee durch weitere Reisen und
Beschäftigung mit fremden Stilistiken künstlerisch
weiterentwickeln: geprägt durch Einflüsse des Pariser
Künstlers Delaunay öffnete er sich dem Spiel mit Farben
und fertigte nun auch Aquarelle an. 1914 unternahm er
mit einigen Künstlerkollegen eine studienorientierte
Tunisreise, die diese neue abstrakte Stilrichtung
manifestieren sollte und Paul Klee sagen ließ: "Die
Farbe hat mich...ich und die Farbe sind eins."
Paul Klees Vater war Deutscher, so wurde er 1916 als
Soldat in den ersten Weltkrieg eingezogen, jedoch nicht
an der Front eingesetzt, und konnte somit seine
künstlerische Tätigkeit fortsetzen, ihm wurden neue
Ausstellungen ermöglicht. Ab 1918 erlangte er letztlich
auch kommerziellen Erfolg in Deutschland.
Kurz nach Kriegsende ging Paul Klee als Werkstattmeister
an das Staatliche Bauhaus nach Weimar. Seine Karriere
bekam immer internationalere Züge, 1921 wurden Klees
Malereien in New York gezeigt, wo 1924 sogar eine
Einzelausstellung stattfand, wie auch später in Paris.
Als ein Mitbegründer der Künstlergruppe "Die Blaue Vier"
vertiefte Paul Klee weiterhin seine Techniken. Seine
freien Malklassen am Bauhaus (ab 1926 in Dessau) folgten
einer ganz eigenen Formlehre. Er selbst übte sich im
konstruktiven und absoluten Stil. Weitere neue Einflüsse
gewann Klee aus seinen Erfahrungen während einer
Ägyptenreise 1927. Der geometrische Aufbau seiner Bilder
wurde neues Stilmerkmal.
1931 übernahm Klee eine Professur an der Universität
Düsseldorf, bevor er dann nach der Machtübernahme der
Nationalsozialisten 1933 nach Bern ins Exil ging. Seine
Werke wurden im nationalsozialistischen Deutschland
diffamiert und entfernt.
Nach langer Krankheit starb Paul Klee am 29. Juni 1940
in Muralto in der Schweiz. Er war ein
individualistischer Künstler, der sich unter dem
Einfluss verschiedenster Stilrichtungen und Techniken
immer einen kindlichen Blick auf die Dinge wahrte und
dies effektvoll in seine Kunstwerke einzuarbeiten
wusste.