Paul Cézanne Lebenslauf

Paul Cézanne, französischer Impressionist, wurde am 19. Januar 1839  in Aix-en-Provence geboren und verstarb am 22. Oktober 1906 ebenda.
"Nichts anderes gefällt mir mehr", sagte er über seine Heimatstadt. "Wer hier geboren ist, ist verloren." Als Sohn eines Bankiers studierte er zunächst etwas Bürgerliches, nämlich Jura, lernte am Collège Bourbon den später berühmten Emile Zola kennen, bildete sich über die alten Griechen und verfasste selbst lateinische Verse.
Noch während des Studium nahm er Malunterricht, und sein Vater ließ ihn nach zwei Jahren nach Paris ziehen, um sich dort als Künstler zu vervollkommnen, obgleich er doch die väterliche Bank hatte übernehmen sollen.
Der erste Maler bei dem Cezanne eine künstlerische Ausbildung genoss, war noch in Aix Joseph Gibert gewesen, ein akademischer Maler der Tradition des europäischen Realismus von 17.-19.Jahrhundert verpflichtet. Dieser Stil folgte aus der Antike übernommenen formalen Kriterien, dessen wichtigstes die von Aristoteles herstammende Mimesis ist. Die Wirklichkeit sollte perfekt und selektiv nachgebildet werden, wie man es von griechischen Skulpturen kennt. In der Malerei gehört dazu die Zentralperspektive, das heißt von einem oder mehreren Fluchtpunkten ausgehend treffen nicht-parallele Linien im Zentrum des dargestellten Objektes zusammen. Diese formal-ästhetische Sicht gab Cézanne auf. Stattdessen suchte er nach neuen formalen Regeln auf der Grundlage des impressionistischen Farbraumes. Während seiner Pariser Zeit lernte er die anderen wichtigen Impressionisten jener Jahre kennen: Edouard Manet, Auguste Renoir Claude Monet, Gustave Courbets und Eugène Delacroix’. Diese zählten, neben einigen Sammlern und dem Galeristen Ambroise Vollard, sogar zu den ersten Käufern seiner Bilder, während die Kunstkritik ihn ablehnte. Vollard öffnete mit einer Ausstellung 1895 den Stil Cézannes auch einem breiten Publikum.
Ursprünglich war Cézanne dem Ruf seines Jugendfreundes Zola nach Paris gefolgt, aber er wurde in der Stadt nicht glücklich. Allerdings existierte hier die Szene der Impressionisten, die sich alle von der historischen Malerei abwandten, rebellierten und dabei sogar die Unterstützung Napoleons des III. gewannen. Diese Jahre prägten die Entwicklung von Cézannes Stil, obgleich er seit 1865 regelmäßig wieder in Aix weilte und fortan zwischen seiner Heimatstadt und Paris pendelte.
1869 lernte er dort seine Lebensgefährtin Hortense Fiquet kennen, 1872 gebar sie ihm einen Sohn.
Ab 1874 stellten die "Impressionisten", unter ihnen Cézanne, gemeinsam aus, mussten jedoch mit finanziellen Desastern und Ablehnung durch die Kritik leben. Nach 1878 brach Cézanne mit den meisten der anderen Impressionisten, arbeitete jedoch mit Pissarro und Gauguin weiter zusammen.
Da ihn sein Vater nur noch spärlich unterstützte, geriet er in finanzielle Not, in welcher ihm Zola half. Später porträtierte Zola den Freund in seinem Schlüsselwerk, den Rougon-Macquart´s, was zum Bruch führte. Nach dem Tod seines Vaters 1886 wurde Cézanne durch Erbschaft vermögend, isolierte sich jedoch zunehmend von Mitmenschen und Familie.
Die Anerkennung als Künstler gelang ihm seit der 1895er Ausstellung Vollards, der Kunstmarkt honorierte zunehmend seine Werke, wenn auch nicht im selben Maße wie die Renoirs, Monets oder Manets. Ab 1901 zog er sich auf ein Grundstück bei Aix-en-Provence zurück, er litt unter Diabetes und zunehmend unter Depressionen. Noch 1903 und 1904 stellte er jedoch in Paris aus, 1905 in London, empfand sich aber bis zum Ende seines Lebens als unzulänglich.