Muhammad Husni Mubarak Lebenslauf
Der ehemalige ägyptische
Staatspräsident Mubarak, der am
4. Mai 1928 in Musaliha
geboren wurde, hatte sein Amt vom 14. Oktober 1981 bis
zum 11. Februar 2011 ausgeübt. Am 19. Juni 2012 wurde
der einstige Diktator für klinisch tot erklärt, nachdem
er im Kairoer Gefängniskrankenhaus einen Hirnschlag
erlitten hatte, das Herz aufgehört hatte zu schlagen und
Mubarak nur noch an lebenserhaltenden Geräten
angeschlossen war. Ungeachtet widersprüchlicher
Meldungen hatten Zehntausende Menschen auf dem
Tahrir-Platz ihrem Jubel Luft gemacht.
Der Politiker, der jahrzehntelang eine fast
unumschränkte Machtbefugnis ausgeübt hatte, war durch
den „Arabischen Frühling“ zu Fall gebracht geworden.
Mehr als 800 Opfer gab es während dieser
Protestbewegung, die der Geheimdienst und das Militär
mit brutaler Gewalt versuchten,
niederzuschlagen.
Mubarak wurde deshalb im Juni 2012 zu einer lebenslangen
Haftstrafe verurteilt.
Husni Mubarak, der nach der Schulausbildung die
Militärakademie absolvierte, anschließend in die
Luftwaffenakademie eintrat und
1950 Offizier der
Luftstreitkräfte wurde, absolvierte auch eine Piloten-
und Ausbildertätigkeit an der sowjetischen
Frunse-Militärakademie, die er mit einer
Jet-Pilotentätigkeit kombinierte. Seine Laufbahn ging
steil nach oben, im wahrsten Sinne des Wortes, denn
Mubarak war u. a. im Nordjeminitischen Bürgerkrieg als
Kampfflieger aktiv. 1967 hatte er den Kommandeursposten
der Luftwaffenakademie inne, wurde 1969 Stabschef, bald
darauf übernahm er den Oberbefehl über die
Luftstreitkräfte Ägyptens. 1973 war Mubarak im
Jom-Kippur-Krieg im Einsatz, was die Beförderung zum Air
Chief Marshall nach sich zog und zwei Jahre später
(1975) wurde Mubarak Vizepräsident.
Die Ermordung des Staatsmannes Anwar as-Sadat machte
1981 den Weg für Mubarak frei. Er trat das Amt als
Staats- und Ministerpräsidenten an. Sein Land befand
sich Ausnahmezustand, als er die Regierung übernahm.
Daran änderte sich während seiner langen Amtszeit
nichts. Er stützte seine autokratische Herrschaft stets
auf die Armee und bekämpfte sämtliche islamistische
Gegenbewegungen.
Mubarak war ein Diktator, der keine Einflüsse gestattete
und Ägypten befand sich im Zustand einer
Pseudo-Demokratie ohne erkennbare Opposition, es sei
denn, sie war Mubarak „abgesegnet“ worden.
Einem Beschuss auf Mubaraks Wagenkolonne im Jahr 1995
entging er unbeschadet. Andere Attentats-Versuche
blieben gleichfalls erfolglos.
2004 kam es in seiner Amtszeit zu einer ersten
Oppositions-Aktivität. Der Forderung zurückzutreten kam
Mubarak allerdings nicht nach. Eine manipulierte
Präsidentenwahl hatte ein offizielles Ergebnis von 88,6
Prozent für den Diktator.
Erst
2010, als der Politiker eine Operation in
Deutschland überstanden hatte, wurden Spekulationen
laut, die seinen Gesundheitszustand und eine
Niederlegung des Amtes in einem Atemzug zum Inhalt
hatten.
Mubarak wurde von den USA, von Israel und auch von er EU
Unterstützung zuteil, die auf dem Friedensvertrag mit
Israel begründet lag, da Ägypten das erste Land war, das
in der krisengeschüttelten Region nun zu einem
vermeintlichen Bollwerk gegen die islamistischen
Fundamentalisten darstellte.
Wirtschaftshilfe in Millionenhöhe ließen eine
trügerische und zugleich ungetrübte Sicht auf
außenpolitische Beziehungen zu (u.a. zu Deutschland).
Mubarak war als korrupter Staatsmann immer wieder in die
Schlagzeilen geraten, weil er ein Milliarden-Vermögen in
seine und die Taschen seiner Familie gehäuft hatte.
Am 11. Februar 2011 trat Mubarak endgültig von seinem
Amt zurück. Der Oberste Militärrat sollte die Staats-
und Regierungsgeschäfte übernehmen.