Konfuzius Lebenslauf

Konfuzius (Kong Zi oder auch Kong Fu Zi) ist ein Ehrenname des chinesischen Philosophen Kong Qiu, der 551 v. Chr. in Zou, im Staat Lu (heute Qufu, Shandong) geboren wurde. Seine Familie führte sich auf die letzten Könige des Shang-Staates zurück und war drei Generationen zuvor aus Song nach Lu eingewandert, wo sie verarmt waren.
Kong Qiu verlor sehr früh seinen Vater Kong He (548 v. Chr.) und wurde von der Mutter sowie dem Großvater aufgezogen. Der Großvater gab ihm auch Privatunterricht in den klassischen, chinesischen Schriften. Die Ausbildung war sehr umfangreich und Konfuzius war ein sehr gebildeter junger Mann. 532 v. Chr. heiratete er die junge Qi Guan, mit der er ein Jahr später seinen ersten Sohn Kong Li hatte. Um die junge Familie zu ernähren, musste Konfuzius nun kleinere Arbeiten annehmen. So ist bezeugt, dass er 532 v. Chr. als Scheunenaufseher in Zou tätig war. In den Folgejahren hatte er immer wieder niedere Berufe ausgeführt. Dies hat seine politisch-philosophischen Ansichten stark beeinflusst.
529 v. Chr. starb seine Mutter. Konfuzius trauerte drei Jahre, wie es die klassischen Schriften der Zhou-Zeit vorschrieben. Er hielt die damalige Zeit der Frühlings- und Herbst-Annalen für eine verkommene Zeit und sehnte sich politisch nach den stabilen Verhältnissen der Zhou-Zeit zurück. Der konservative Gedanke, den er dabei entwickelte, sollte seine gesamte Philosophie bestimmen. Seine ersten Jahre des Wirkens waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Bereits 516 v. Chr. ging er ins Exil in den Nachbarstaat Qi, wo seine Lehren erfolgreicher aufgenommen wurden.
In seinem Heimatstaat Lu war es indes zu politischen Unruhen gekommen. Dies bewirkte seine Rückkehr und auch den Start einer politischen Karriere. 501 v. Chr. wurde er zum Stadtgouverneur ernannt, kurz darauf übernahm er den Posten des Bauministers und hatte sehr kurz auch den Posten des Polizeiministers inne. 498 v. Chr. wurde er stellvertretender Kanzler. China war zu dieser Zeit in zahlreiche Staaten zergliedert, in denen mächtige Familien nach der Herrschaft trachteten. Die politische Situation war also überaus schwierig. Konfuzius trat bereits 497 v. Chr. enttäuscht von all seinen Ämtern zurück und widmete sich von da an nur noch der Lehre. Er begann eine 13-jährige Wanderschaft durch die Staaten Wei, Chen, Jin und Cai. Überall herrschte Aufruhr, es begann die „Zeit der Streitenden Reiche“, eine knapp 250-jährige Phase der chinesischen Geschichte, die von ständigem Bürgerkrieg beherrscht wurde.
Konfuzius' Lehren, die auf Stabilität und Bildung zielten, verloren sich ungehört in dieser wirren Zeit. Auch in den Nachbarstaaten hatte Konfuzius nicht viel Erfolg. Er kehrte 484 v. Chr. nach Lu zurück, wo er im heutigen Qufu seine letzten Lebensjahre mit seinen Schülern verbrachte. Um 480 v. Chr. hatte er etwa siebzig Schüler, die aus allen Schichten der damaligen chinesischen Gesellschaft stammten.
Konfuzius starb 479 v. Chr.
Während seiner Zeit des Wirkens war Konfuzius nur wenig Erfolg beschieden. Erst seine Schüler verbreiteten seine Philosophie und schrieben seine Gedanken nieder. Konfuzius selbst hatte keine schriftlichen Werke hinterlassen. Sein Hauptwerk „Lunyu“ (Gespräche) wurde knapp hundert Jahre später von seinen Schülern und Nachfolgern aus Erinnerungen zusammengestellt. Der Konfuzianismus wurde jedoch später, während der Han-Dynastie ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. extrem populär. Auch in Japan, Korea und Vietnam wurden die staatsphilosophischen Gedanken aufgenommen und diese Gesellschaften sind bis heute stark vom Konfuzianismus beeinflusst. Konfuzius war Pragmatiker. Er beschäftigte sich nicht mit Metaphysik, sondern mit dem Hier und Jetzt. Seine Philosophie zielte auf das Zusammenleben der Menschen: Von der Familie (Mann-Frau, Eltern-Kind) bis zum Staat (Herrscher-Untertan). Seine Lehren bestimmten lange Zeit die gesellschaftliche und politische Kultur der ostasiatischen Staaten. 645 wurde in Japan eine Universität gegründet, um Beamte nach dem konfuzianischen Ideal auszubilden. Der Literaturtempel im vietnamesischen Hanoi ist ein ähnliches Beispiel. An der politischen Realität konnten die Lehren jedoch nichts ändern.
1919 wurde Konfuzius per Dekret zur Gottheit erklärt. Noch heute leben Nachfahren des Konfuzius in der Stadt Qufu.
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