Ingeborg Bachmann Lebenslauf

Ingeborg Bachmann war eine renommierte österreichische Schriftstellerin. Sie wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt geboren und starb am 17. Oktober 1973 in Rom. Sie studierte Philosophie in Innsbruck, Graz und Wien. Ingeborg Bachmann promovierte mit einer Arbeit über M. Heidegger, hatte ihren ersten literarischen Erfolg bei einer Lesung der Gruppe 47. Die Autorin lebte von 1953 bis 57 in Italien, ab dem Jahr 1965 wählte sie ihren ständigen Wohnsitz in Rom, von 1958 bis 63 war sie eng mit Max Frisch verbunden. Im Jahr 1952 begann ihre Freundschaft mit H. W. Henze, die zu einer sehr engen Zusammenarbeit führte. Ingeborg Bachmann schrieb die Libretti für mehrere seiner Opern. Bachmann trat zunächst mit bildhafter, sprachlich prägnanter Lyrik in freien Rhythmen hervor, die besonders das Gefühl von Existenzbedrohung durch die zeitgeschichtliche Realität wie auch das Gefühl von Widerstand und Aufbruch ausdrückt, zum Beispiel in Werken wie "Die gestundete Zeit" aus dem Jahr 1953 oder "Anrufung des Großen Bären" aus dem Jahr 1956. Themen ihrer Prosa sind Freiheit und Liebe, vor allem die problematische und scheiternde Liebe der Frau, so in den Erzählungen "Das dreißigste Jahr" von 1961, besonders aber in dem einfühlsamen und tiefgründigen Roman "Malina" aus dem Jahr 1971, der Icherzählung einer Frau über ihr Verhältnis zu zwei Männern und über das Scheitern des Versuchs, weibliche Identität in einer männlich beherrschten Welt zu bewahren. Der Roman ist das einzige vollendete Werk des "Todesarten"-Projekts, zu dem auch die Fragment gebliebenen Romane "Der Fall Franza" und "Requiem für Fanny Goldmann" (beide herausgegeben im Jahr 1979) gehören. Vor allem durch diese Texte wurde Ingeborg Bachmann nach ihrem Tod, manche behaupten es habe sich um einen Unfall gehandelt, was nie ganz geklärt wurde, eine herausragende Symbolfigur der Frauenbewegung. Motive aus den erzählenden Werken bestimmen auch die interessanten Hörspiele, von denen besonders "Der gute Gott von Manhattan" aus dem Jahr 1958 neue Möglichkeiten erprobte. Außerdem verfasste Ingeborg Bachmann viele Essays, literaturkritische Arbeiten und übersetzte unter anderem Werke von G. Ungaretti und T. Wolfe. Im Jahr 1964 wurde sie mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Übrigens wurde nach ihr der begehrte und hoch dotierte Ingeborg-Bachmann-Preis benannt. Weitere Werke von ihr sind unter anderem: Hörspiele: "Ein Geschäft mit Träumen" (1952); "Zikaden" (1955). - Prosa: "Ein Ort für Zufälle" (1965); "Simultan (1972). - Libretti für H. W. Henze: "Der Idiot. Ballettpantomime" (nach Dostojewski; 1955); "Der Prinz von Homburg" (nach Kleist; 1960); "Der junge Lord (nach W. Hauff, 1965).