Hellmuth Karasek Lebenslauf
Der deutsche Schriftsteller,
Literaturkritiker und Journalist
Hellmuth Karasek wurde im tschechischen
Brünn am
4. Januar 1934 geboren und
verbrachte einige Jahre seiner Kindheit
in Wien. Im Alter von zehn Jahren
flüchtete er mit seiner Familie vor der
Roten Armee nach Deutschland, wo sich
die Familie in Bernburg an der Saale
niederließ und er seine Schulausbildung
mit dem Abitur abschloss. Danach
übersiedelte Karasek nach Tübingen und
studierte dort an der
Eberhard-Karls-Universität die Fächer
Anglistik, Germanistik und Geschichte.
Im Jahr 1958 schloss er sein Studium mit
einer Dissertation mit dem
Themenschwerpunkt Neuhochdeutsche Poetik
und dem Doktorgrad ab.
Seine Karriere führte ihn nach dem
Studium zunächst als Journalist zur
„Stuttgarter Zeitung“ und später als
Literaturkritiker zur Wochenzeitung „Die
Zeit“. Als Leiter des Kulturressorts des
Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ war
Hellmuth Karasek ab dem Jahr 1974 tätig,
nach 1996 wechselte er zum „Berliner
Tagesspiegel“, für den er Mitherausgeber
wurde.
In den sechziger Jahren war er ein Jahr
lang als Chefdramaturg des
Württembergischen Staatstheaters
Stuttgart tätig. Er selbst schrieb unter
dem Pseudonym Daniel Doppler später drei
Theaterstücke, die allesamt als
Boulevardkomödien angelegt sind. „Die
Wachtel“ wurde 1985 an den Städtischen
Bühnen Osnabrück, das zweite Stück
„Hitchcock. Eine Komödie“ 1988 am
Stadttheater
Konstanz uraufgeführt, sein
drittes Theaterwerk, „Innere
Sicherheit“, gelangte im Jahr 1990 in
der Regie von Goswin Moniac abermals an
den Städtischen Bühnen Osnabrück zu
Uraufführung.
1992 begann Helmuth Karasek zusätzlich
eine akademische Laufbahn als Professor
am Institut für Theaterwissenschaften an
der Universität Hamburg.
Als Literatur- und
Theaterwissenschaftler hatte er zuvor
bereits etliche Sekundärliteraturwerke
über Schriftsteller wie den Dramatiker
Bertolt Brecht und dessen episches
Theater, über den Schweizer Autor Max
Frisch und den expressionistischen
Dramatiker Carl Sternheim publiziert.
Auch als Filmwissenschaftler trat
Karasek wiederholt in Erscheinung.
Seinem im Jahr 1992 veröffentlichten
Buch über den österreichisch-stämmigen
Hollywoodregisseur Billy Wilder und
dessen Lebenswerk folgte im Jahr 1994
das Buch „Mein Kino: Die 100 schönsten
Filme“.
Einem breiten Fernsehpublikum in
Deutschland wurde Karasek ein Begriff,
als er regelmäßig in
der von 1988 bis
2001 ausgestrahlten
ZDF-Literatursendung „Das Literarische
Quartett“ an der Seite des
berühmt-berüchtigten, im Jahr 2013
verstorbenen Literaturkritikers Marcel
Reich-Ranicki zu sehen war.
Zahlreiche kulturkritische Beiträge in
Büchern wie „Go West. Eine Biographie
der fünfziger Jahre“, „Freuds Couch und
Hempels Sofa“, „Soll das ein Witz sein?
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“
oder „Frauen sind auch nur Männer“
trugen weiter zu seinem hohen
Bekanntheitsgrad in Deutschland bei.
Die beruflichen Erfahrungen, die er in
über zwanzig Jahren beim Magazin „Der
Spiegel“ sammelte, verarbeitete Karasek
in seinem 1998 publizierten Roman „Das
Magazin“ mit der Lebensbeschreibung
seines Protagonisten, des Journalisten
Daniel Doppler. Wenige Jahre später
folgte Karaseks zweiter Roman „Betrug“.
Mit einigen autobiographischen Schriften
wie dem 2006 erschienenen Buch „Süßer
Vogel Jugend oder Der Abend wirft
längere Schatten“ oder „Auf der Flucht.
Erinnerungen“ aus dem Jahr 2004 machte
Karasek als Autor
pointiert-sarkastischer Memoiren
wiederholt auf sich aufmerksam.
Sein Sohn Daniel Karasek aus erster Ehe,
das älteste seiner vier Kinder, wählte
eine ähnliche berufliche Laufbahn wie
sein Vater. Er ist Intendant und
Regisseur am Theater Kiel.
Der Literaturkritiker, der einem
Millionenpublikum bekannt war, starb im
Alter von 81 am 29. September 2015 in
Hamburg.
Homepage Hellmuth Karasek
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Hellmuth Karasek
4. Januar 1934