Georg Thieme Lebenslauf
Georg Thieme war ein Verleger aus
Leipzig, der für die Naturwissenschaften bedeutende
Fachblätter und Bücher herausgab. Er ist außerdem der
Begründer des nach ihm benannten Verlags, der bis heute
auf naturwissenschaftliche, vorrangig medizinische,
Publikation spezialisiert ist.
Georg Thieme wurde am
2. Juli 1860 in Leipzig als Sohn
des wohlhabenden Generalkonsuls und Großindustriellen
Alfred Thieme geboren, womit ihm vieles, was zu seinem
späteren Erfolg als Verleger
führte, bereits in die
Wiege gelegt wurde, worunter der Kaufmannsgeist der
Familie Thieme, ein feiner Kunstsinn, ein gewisses
Gespür für geschäftliche Beziehungen und natürlich ein
beachtliches Vermögen fällt. Einen unmittelbaren Bezug
zum Verlagswesen erhielt Georg Thieme durch seine
Mutter, deren Familienangehörige, die Crayens, die im
Leipziger Buchvertrieb tätig gewesen waren.
Georg Thieme wurde konsequent zum Buchhändler und
Verleger ausgebildet. Nach einer Ausbildung in Leipzig,
damals das Zentrum des deutschen Buchhandels, zum
Buchhändler, führten ihn die Kontakte seines Vaters und
die finanziellen Möglichkeiten zwecks einer gründlichen
Ausbildung nach London, Heidelberg und Brüssel. Und
bereits im Jahr 1886 erwarb der noch junge Thieme seinen
ersten Verlag in Kassel und verlegte von nun an die
„Deutsche Medizinische Wochenschrift“, die mit Beiträgen
renommierter deutscher Mediziner alsbald zu Weltruhm
gelangen sollte. Zielstrebig steuerte Thieme nun sein
Spezialgebiet der Medizin an, es folgten viele weitere
Fachzeitschriften. Kleinere Verlage wurden aufgekauft
und bereits ein Jahrzehnt später konnte Thieme sich als
stolzen Besitzer eines etablierten Verlages mit Sitz in
Leipzig und Berlin bezeichnen. Der Verlag Thieme war
inzwischen ein Begriff geworden.
Im Jahr 1897 heiratete der erfolgreiche Thieme Johanna
Röder, die, wie damals üblich, ebenfalls aus einem
wohlhabenden Familienhaus stammte. Aus dieser Ehe ging
ein Sohn hervor, der allerdings an einer psychischen
Erkrankung litt und somit nicht für die Übernahme des
Unternehmens in Frage kam, er nahm sich 1921 das Leben.
Thieme änderte im beginnenden 20. Jahrhundert seine
unternehmerische Strategie und kaufte nun auch
Verlage
hinzu, um Bücher im medizinischen Bereich verlegen und
herausgeben zu können, und auch das Angebot an
Fachzeitschriften wurde noch immer stetig erweitert.
Seine Unternehmensstrategie ging schließlich auf und das
Konzept eines Mischverlages aus Buch- und
zeitschriftlichen Medien sollte sich als besonders
vorteilhaft erweisen.
Als sich Thiemes unternehmerische Ambitionen gefestigt
hatten, begann er schließlich, sich für die
wirtschaftlich-politischen Belange seiner Branche
einzusetzen. Er hatte ab 1904 verschiedene Positionen im
„Börsenverein der Deutschen Buchhändler“ inne und
gehörte in den 1910er Jahren zwei Mal dem Vorstand der
„Wirtschaftlichen Vereinigung Deutscher Buchhändler“ an.
Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums der „Deutschen
Medizinischen Wochenschrift“ wurde Georg Thieme 1924 mit
einem medizinischen Ehrendoktortitel der Leipziger
Universität geehrt.
Nach kurzer Erkrankung starb Georg Thieme schließlich am
26. Dezember 1925 in Leipzig.
Georg Thieme
Seiten, Steckbrief etc.