Biografien berühmter Deutschen

Deutschland gilt als das Volk der Dichter und Denker. So ist es auch nicht verwunderlich, dass einige der berühmtesten deutschen Persönlichkeiten aus der Geschichte Dichter und Philosophen sind. Aber auch bedeutende Musiker, Maler, Erfinder, Forscher und Politiker haben die Geschichte unseres Landes geprägt und mitbestimmt.
Stellvertretend für alle musikalischen Genies, die Deutschland hervorgebracht hat, sollen drei der bekanntesten Komponisten näher betrachtet werden.
Johann Sebastian Bach wurde am 31. März 1685 in Eisenach in Thüringen geboren. Schon mit 18 Jahren übernahm er in Arnstadt die Organistenstelle und wurde im Jahr 1708 der Hoforganist des Herzogs von Sachsen-Weimar. Bis zum Jahr 1717 hatte er diese Position inne und komponierte während dieser Zeit seine größten Orgelwerke. Für sechs Jahre übernahm Johann Sebastian Bach 1717 die Leitung des Hoforchesters in Köthen bei Magdeburg, bevor er 1723 als Thomaskantor an die Thomanerkirche nach Leipzig wechselte. In Leipzig komponierte Bach sein bedeutendstes Werk, die Matthäuspassion. Er war zwei Mal verheiratet und hatte insgesamt zwanzig Kinder, von denen sich aber nur vier seiner Söhne auch der Musik zuwandten. Johann Sebastian Bach starb am 28. Juli 1750 in Leipzig.
Zwanzig Jahre später, am 16. Dezember 1770, erblickte in Bonn am Rhein Ludwig van Beethoven das Licht der Welt. Sein Vater, selbst Musiker, war sehr streng in der musikalischen Erziehung des Sohnes. Schon mit 8 Jahren gab Beethoven sein erstes öffentliches Konzert. Mit 13 Jahren war er bereits Mitglied der Hofkapelle des Kurfürsten von Köln. Im Jahr 1792 übersiedelte der deutsche Komponist nach Wien. Anstelle öffentlicher Konzerte spielte er in Österreich seine Werke in privaten Adelshäusern. Ludwig van Beethoven war ein cholerischer Mensch, der zeitlebens kein Glück mit den Frauen hatte. Er war gerade einmal dreißig Jahre alt, als er feststellte, dass sein Gehör nachließ. Er war verzweifelt, komponierte aber unverdrossen weiter und seine 9. Sinfonie entstand schon bei fast völliger Taubheit. Ludwig van Beethoven starb am 26. März 1827.
Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren. Er reiste lange Jahre als Musiker umher, galt immer als Freidenker und Querulant. Weil er 1849 an dem Aufstand gegen den sächsischen König teilnahm, musste er für mehr als 10 Jahre Deutschland verlassen. Die Vorlagen für seine musikalischen Dramen bezog Wagner aus Sagen und Legenden. Für seine Opern schrieb er auch die Textbücher selbst. Wagner lebte immer auf zu großem Fuß und hatte ständig Geldsorgen. Das änderte sich ab dem Jahr 1864. König Ludwig II. von Bayern wurde sein Förderer. Sein letztes Werk „Parsifal“ schrieb Richard Wagner kurz vor seinem Tod 1883 in Venedig. Dort starb er am 13. Februar 1883.
Neben dem Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe und dem Dichter Friedrich Schiller hat Deutschland im Laufe seiner wechselvollen Geschichte auch viele andere hervorragende Dichter und Schriftsteller hervorgebracht. Auch hier sollen drei Persönlichkeiten stellvertretend für alle anderen dienen.
Heinrich von Kleist galt zu seinen Lebzeiten als verkanntes Genie. Er wurde 1777 in Frankfurt an der Oder geboren, seinen eigenen Angaben nach am 10. Oktober und lebte in Dresden und Berlin. Er war ein genialer Dramatiker und seiner Zeit weit voraus. Seine bekanntesten Werke wie „Das Käthchen von Heilbronn“, „Der zerbrochene Krug“ oder „Der Prinz von Homburg“ werden noch heute an deutschen Theatern gespielt. Am 21.11.1811 beging Heinrich von Kleist am Berliner Wannsee Selbstmord.
Annette von Droste-Hülshoff erblickte als Adelstochter am 10. Januar 1797 das Licht der Welt im westfälischen Münster. Sie galt als eine der gebildetsten Frauen ihrer Zeit. Ihre Fähigkeit, die Natur lyrisch zu betrachten und daneben aber auch spukhafte und unheimliche Geschichten zu schreiben, wurde von ihrer Familie nie anerkannt. Eine unglückliche Liebe, die 1820 zerbrach, führte dazu, dass Annette von Droste-Hülshoff vollkommen vereinsamt lebte. 1841 zog sie zu ihrer Schwester an den Bodensee, wo sie am 24. Mai 1948 verstarb.
Heinrich Mann, geboren am 27. März 1871 wird noch heute als der „deutsche Europäer“ bezeichnet. Er entstammt einer Lübecker Kaufmannsfamilie und sollte das alte Handelshaus übernehmen. Aber Mann hatte andere Pläne. Eine Buchhändlerlehre in Dresden brach er ab, um in Berlin als Volontär in einem Verlag zu arbeiten. Mit der Zeit entwickelte er sich zu einem brillanten Satiriker. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Professor Unrat“ und „Der Untertan“. Mann musste während des Hitlerregimes Deutschland verlassen und starb am 11. März 1950 in Santa Monica in Kalifornien.