Arthur Schopenhauer Lebenslauf
Am
22. Februar 1788 wurde Arthur
Schopenhauer in Danzig als Sohn eines Kaufmanns und
einer Schriftstellerin geboren und konnte sich daher
schon früh in den Gesellschaften, die seine Mutter gab,
mit
den geistigen Größen seiner Zeit, wie beispielsweise
Goethe, persönlich befassen.
Nach einer abgebrochenen Kaufmannslehre und dem Tod
seines Vaters, dessen Erbe ihn vorerst finanziell
unabhängig machte, begann er 1809 in Göttingen ein
Studium der Medizin, wechselte sogleich zur
Philosophie
und erhielt in dieser Disziplin bereits 1813 an der
Universität von Jena seinen Doktortitel. Im darauf
folgenden Jahr zog er nach Dresden um und begann
wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Die
bedeutendste dabei ist sein als Hauptwerk bezeichnetes
Buch „Die Welt als Wille und Vorstellung“.
Trotzdem er sich in der Tradition des Philosophen
Immanuel Kants sah, sich sogar selbst als dessen
einziger würdiger Nachfolger einordnete, stellt dieses
Werk den Versuch dar, das Grundprinzip der Welt nicht
als ein rationales !, sondern als ein irrationales zu
betrachten. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf den Willen
gelegt, welcher an sich weder Grund noch Ziel besitzt
und doch die treibende Kraft des Seins darstellt.
Durch die Verurteilung zur Zahlung einer Rente an die
Näherin Marquet, die er allzu grob aufgrund eines zu
lauten Gespräches aus dem Haus geworfen hatte, siedelte
er nach Berlin über und begann 1820 eine Lehrtätigkeit
an der Humboldt-Universität, um seine Einkünfte
aufzustocken. Das gab ihm auch die Möglichkeit in
direkte Konkurrenz zu seinem großen Widersacher, dem
ebenfalls dort lehrenden
Philosophen Georg Friedrich
Hegel, zu treten. Der Versuch parallel zu diesem seine
Vorlesungen anzubieten, wurde allerdings nur von wenigen
Studenten genutzt.
1831 floh Schopenhauer nach dem Ausbruch einer
Cholera-Epidemie nach Frankfurt am Main, das er in den
Folgejahre endgültig zu seinem ständigen Wohnsitz machte
- ein verspäteter und vor allem fragwürdiger Erfolg über
Hegel, welcher vermutlich an eben dieser Seuche
verstarb.
Neben anderen Schriften erschienen in dieser späten
Phase seines Lebens „Die beiden Grundprobleme der
Ethik“, in der er den freien Willen widerlegt, und „Parerga
und Paralipomena“ sowie „Aphorismen zur Lebensweisheit“.
Diese späten Schriften zeigen besonders sein Talent als
Schriftsteller und machten ihn sogar zum Ende seines
Lebens zu einem viel gelesenen Autor. Er verwarf stets
die Idee der Ehe und war für seine geringe Meinung
gegenüber Frauen bekannt, hielt sich jedoch einen Pudel
mit dem immer gleichen Namen Atam (Sanskrit:
Lebenshauch) und galt seinen Zeitgenossen als nörgelnder
Misanthrop.
Am 21. September 1860 verstarb er in Frankfurt am Main
an einer Lungenentzündung.
Arthur Schopenhauer
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