Anton Bruckner Lebenslauf

Der österreichische Komponist Anton Bruckner (*4.9.1824 Ansfelden - † 11.10.1896 Wien) ist eine der widersprüchlichsten und gleichzeitig genialsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte im deutschsprachigen Raum. Sein berühmter Kollege Gustav Mahler pflegte zu sagen, Bruckner sei halb ein Gott und halb ein Trottel.
Bruckner war von einer fast bigotten Frömmigkeit, deren Wurzeln ins seinem tief katholischen Elternhaus lagen und gleichzeitig war er wie vernarrt in sehr junge Frauen, an die er glühende Liebesbriefe schrieb, leider meistens erfolglos. Man sagt Bruckner auch verschiedene Zwangsvorstellungen nach, wie beispielsweise ein ständiger Zählzwang, der seinen Ausdruck in vielen seiner Partituren fand.
Bruckner war einer der großen Einzelgänger der Musik und hat seinen Stil ohne Beachtung der zeitgenössischen Strömungen stetig weiterentwickelt.
Der jungen Anton Bruckner wurde durch seinen Vater, der Dorfschullehrer, Kantor und Organist war, sehr zeitig an die Musik herangeführt und lernte Violine, Klavier und Orgel zu spielen. Bereits in seiner Zeit als Hilfslehrer handelte er sich Ärger mit seinem Vorgesetzten ein, da er angeblich zu viel komponiert und auf der Orgel improvisiert habe.
Später ging Bruckner als Lehrer nach Sankt Florian, wo er sich langsam zum professionellen Musiker zu entwickeln begann. Mit den Jahren entstanden erste bedeutende Kompositionen, wie z.B. ein Requiem und eine Reihe von Motetten.
Im Jahre 1854 reiste Bruckner nach Wien und bestand beim damaligen Hofkapellmeister Ignaz Aßmeier mit Bravour eine Orgelprüfung.
Ein Jahr später wurde er Schüler des berühmten Musikprofessors Simon Sechter, der unter anderem bereits Franz Schubert unterrichtet hatte. Im gleichen Jahr gewann Bruckner durch sein unübertroffen virtuoses Orgelspiel einen Wettbewerb um die Stelle des verstorbenen Linzer Domorganisten. Von nun an konnte er sich voll und ganz seiner Tätigkeit als Musiker und Komponist widmen.
Besonderen Einfluss auf das Werk Bruckners hatten die Kompositionen von Richard Wagner, den er 1865 kennenlernen durfte. Der für seine Exzentrik bekannte Wagner akzeptierte ihn als Bewunderer und betraute ihn mit einigen Aufgaben im kompositorischen Bereich.
Als Bruckners großer Lehrer Simon Sechter gestorben war, fasste er den Entschluss, nach Wien zu gehen und sich selbst um dessen Stelle zu bewerben. Seine Bewerbung war auch sofort erfolgreich und er wurde Professor für Musiktheorie und Orgelspiel am Wiener Konservatorium.
Bruckner Kompositionsstil traf anfangs auf äußerstes Missfallen seitens der ansässigen Musikkritiker, jedoch war dieses nicht ungeteilt. Der Durchbruch für Anton Bruckner war seine Sinfonie Nr. 7, die im Jahre 1884 in Leipzig uraufgeführt wurde.
Als sich die 1880er Jahre dem Ende zuneigten, war Bruckners Gesundheitsstand bereits sehr bedenklich, denn er litt unter einer Herzschwäche und an Diabetes. Er zog sich zunehmend von seiner Lehrtätigkeit zurück und widmete sich mehr und mehr seiner Arbeit als Komponist.
Im Jahre 1896 starb Anton Bruckner im Alter von 72 Jahren und wurde entsprechend seinem Wunsch nach Sankt Florian überführt und dort beerdigt.