Der deutsche Schlager

Den Anfang des deutschen Schlagers markieren zahlreiche Operetten aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Besonders die gehobenere Wiener Gesellschaft fand großen Gefallen an den Ohrwürmern mit den einfachen und leichten Texten. Neben der österreichischen Hauptstadt, galt außerdem Berlin als eines der Zentren des deutschen Schlagers. Auch hier nahm die Musikrichtung ihren Anfang in Operetten, wie beispielsweise "Frau Luna" von Paul Lincke aus .
dem Jahr 1899 Ebenfalls von Lincke und bis heute sehr bekannt ist außerdem das Lied "Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft". Da sich viele normale Bürger einen Opernbesuch nicht leisten konnten, ließ der große Durchbruch des Schlagers allerdings noch etwas auf sich warten. Popularität gewann er insbesondere durch die Ausstrahlung von Tonfilmen ab etwa 1920. Die Nachkriegszeit war geprägt von einer betonten Gelassenheit und Lebensfreude. Insbesondere machte sich das in den zahlreichen für diese Zeit freizügigen Tänzen, wie dem Charleston, deutlich. Diese Offenheit wurde durch einfache Metaphern und Zweideutigkeiten auch in die Texte der Musik transportiert. Die Comedian Harmonists und Marlene Dietrich sind wohl die bekanntesten Vertreter der Anfänge des deutschen Schlagers. Die Zeit des Nationalsozialismus markiert eine drastische Wende in auf der deutschen Musikbühne. Nicht nur, dass jüdischen Musiker ab 1933 Auftrittsverbote auferlegt waren oder in Konzentrationslager verschleppt und getötet wurden, die Nationalsozialisten nutzten Schlagermusiker teilweise auch für ihre Propaganda. Allerdings wurde hier ein gewisser Spielraum toleriert, da man eine Gleichschaltung der Musik nicht für machbar hielt. Dadurch, dass das NS-Regime den "Volksempfänger" in Privathaushalten durchsetzte, erreichte der deutsche Schlager ab der Zeit des Zweiten Weltkriegs fast das gesamte Land. Die Nachkriegszeit brachte zahlreiche Evergreens hervor. Besonders die Lieder von Peter Alexander und Caterina Valente erfreuten sich großer Beliebtheit und sind vielen Menschen noch heute ein Begriff. Die Nachkriegszeit bis in die Siebziger Jahre hinein, gilt als Blütezeit des deutschen Schlagers. Durch die Öffnung des ehemals nationalsozialistischen Deutschlands und die erstarkte Wirtschaft, flossen besonders amerikanische und französische Einflüsse in die Musik ein. Die Siebziger Jahre führten durch die Globalisierung die große US-amerikanische Musikindustrie zu einem Abflauen des Erfolgs des deutschen Schlagers. Zwar unterschieden sich viele der englischen Popsongs textlich nur wenig von denen der deutschen Interpreten, allerdings schien er nicht zu dem Geschmack der jüngeren Generation zu passen. Allerdings gelang es Künstlern wie Roy Black oder Udo Jürgens diesen Stil noch weiterhin zu erhalten. Ein kleines Comeback feierte man in den Neunziger Jahren, als viele Trends der Siebziger Jahre wieder kurzfristig populär wurden. Zu dieser Zeit entstand auch das Phänomen der Schlagermoves, die jährlich teilweise mehrere hunderttausend Menschen anziehen. Heute ist der Schlager im Alltag nicht mehr sehr präsent und wurde von moderneren Musikrichtungen abgelöst. Einigen Musiker, wie zum Beispiel Andrea Berg, gelingt es dennoch häufig, sich an der oberen Spitze der Charts zu platzieren.

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