Biografie
Muddy Waters
Lebenslauf Lebensdaten
"Vom Blues kommt alles, und zum Blues kehrt alles
zurück."
Diese Worte stammen von McKinley Morganfield, der am
4. April 1915 in Rolling Fork geboren wurde. Als
Kind spielte er gern im Schlamm eines nahe gelegenen
Nebenflusses des Mississippi, was ihm den Spitznamen
Muddy Waters einbrachte.
Hatte es ihm zunächst die Mundharmonika angetan, so
weckten 1937
Robert Johnsons Platten seine
Begeisterung für die Gitarre. Außerdem inspirierte
ihn die sympathisch-raue Stimme des Bluessängers Son
House zu seinem eigenen Gesangsstil.
Nach einem Auftritt in St. Louis wurden die
Musikforscher Alan Lomax und John Work auf ihn
aufmerksam, die seit einiger Zeit im Auftrag der
Library of Congress an einem Schallplattenarchiv der
traditionellen Musik der Südstaaten arbeiteten. Und
so bekam Muddy Waters im August 1941 erstmals die
Gelegenheit, sein Repertoire aufzuzeichnen. Ein Jahr
später ging er nach Chicago, wo er die elektrisch
verstärkte Gitarre kennen und schätzen lernte. Das
hatte nicht nur den Vorteil, dass er bei Auftritten
in überfüllten Clubs besser zu hören war, sondern
eröffnete ihm auch neue stilistische Optionen.
Den entscheidenden Durchbruch bewirkten ab 1948
seine Aufnahmen für das Chess-Label. Speziell die
Stücke "Rollin' Stone", "I Can't Be Satisfied" und
"I Feel Like Going Home" machten ihn zum "Vater des
elektrischen Blues". Der erstgenannte Titel wurde
gar zum Namensgeber für eine englische Band, einen
großartigen Bob Dylan-Song und eine weithin bekannte
Musikzeitschrift.
Seitdem arbeitete
Muddy Waters regelmäßig mit
Bluesgrößen wie Willie Dixon, Little Walter oder
Otis
Spann zusammen. Sein weiterer Erfolg gründete
auf Plattenaufnahmen ebenso wie auf seinen
Auftritten bei großen Folk-Festivals. Profitierte er
zunächst selbst vom in den späten Fünfzigern
beginnenden Folk-Revival, so konnte er diesem bald
mit seiner Mitwirkung beim Newport Festival oder dem
Album "Folk Singer" zusätzliche Impulse verleihen.
Seine einfach gehaltenen und oft provokanten Texte,
die er eher rau deklamierte als sang, und die bei
aller Improvisation aufs Wesentliche beschränkte
Gitarrenarbeit bescherten ihm Fans in Blues- und
Folkkreisen ebenso wie in der Rockszene.
Folgerichtig unternahm er auch einige Ausflüge in
die Rockmusik, unter denen das 1968er "Electric
Mud", das eine gute Platzierung in den Pop-Charts
erreichte, am deutlichsten hervorsticht.
Inzwischen war, nicht zuletzt durch Waters
inspiriert, in Europa das Bluesrockfieber
ausgebrochen. Gemeinsam mit dem texanischen
Gitarristen Johnny Winter konnte er neue Erfolge
erzielen. Es war nur konsequent, dass man ihn 1980
in die Blues Hall of Fame aufnahm.
Am 30. April 1983 erlitt Muddy Waters, der trotz
seines Alters immer noch im vollen Umfang als
Musiker aktiv war, in Westmont, Illinois, einen
tödlichen Herzschlag.
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n.n.v.