Biografie Johnny Cash Lebenslauf Lebensdaten

Der US-Sänger Johnny Cash, der „Mann in Schwarz“, war nicht nur einer der herausragenden Country-Sänger seiner Zeit, sondern auch eine sich häufig politisch exponierende Persönlichkeit. Cash wurde in der Öffentlichkeit aber auch als tiefgläubiger Baptist mit Missionarspotenzial wahrgenommen. Zur Vielschichtigkeit der Cash-Vita gehörten auch dunkle Seiten: Jahrzehntelang kämpfte Cash mit Suchtkrankheiten.
Cash wurde während der Weltwirtschaftskrise am 26. Februar 1932 als eines von sieben Kindern des

Johnny Cash Concert
Johnny Cash & Elvis Presley
armen Farmerehepaars Carrie (1904 – 1991) und Ray Cash (1897 – 1985) in dem Dorf Kingsland im US-Bundesstaat Arkansas geboren. Cash wurde auf den außergewöhnlichen Kürzel-Vornamen J. R. getauft. 1935 zog die Familie nach Dyess am Mississippi an die Grenze von Arkansas zu Tennessee. Hier hatte die Familie Cash im Rahmen der Roosevelt-Sozialreformen („New Deal“) günstig eine kleine Farm erwerben können und baute Baumwolle an. Der kleine J. R. musste ab seinem fünften Lebensjahr auf dem Feld mitarbeiten. In der Familie Cash wurde bei der Arbeit und in der Freizeit viel gesungen. Gospels und die legendären Radio-Musik-Sendungen der 30er und 40er Jahre prägten die frühe Musikwelt von Cash, der als Kind mit dem Gitarrespielen anfing. 1944 starb Cashs zwei Jahre älterer Lieblingsbruder Jack: Er geriet in eine Kreissäge. Jacks tragischer Tod traumatisierte J.R. auf Lebenszeit.
J. R. wurde zunächst von seiner Mutter unterrichtet und besuchte später bis Anfang 1950 die High School. Nach einigen Jobs in Fabriken meldete sich Cash im Juli 1951 zur Luftwaffe. Die Air Force verlangte von Cash einen vollständigen Vornamen und so änderte er seinen Namen „J. R“ in “John R.“ um. Nach seiner Ausbildung in Texas wurde Cash zu einer Luftwaffen-Einheit nach Landsberg in Bayern versetzt. Hier diente er als Morse-Spezialist in einer Dechiffrierabteilung. Angeblich soll er der erste NATO-Soldat gewesen sein, der 1953 vom Tod des sowjetischen Diktators Stalin erfahren hatte. In seiner Militärzeit in Deutschland gründete der junge Soldat mit der sonoren Altmännerstimme die Band „Landsberg Barbarians“. Im Juli 1954 endete John „Johnny“ Cashs Dienstzeit und er wurde als Staff Sergeant entlassen.
1951 hatte er in Texas die 17-jährige Vivien Liberto (1934 – 2005) geheiratet. 1954 zog das Paar in die größte Stadt von Tennessee, Memphis, um. Das Ehepaar bekam vier Töchter: Kathy, Cindy und Tara sowie Roanne. Die älteste Tochter, Roanne (geb. 1955), machte ebenfalls als Country-Star Karriere. Cash trat ab 1954 regelmäßig auf kleinen Bühnen mit den „Tennessee Two“ (Luther Perkins, Gitarre, und Marshal Grant, Bass) auf. Die Honorare waren anfangs kläglich und Cash musste tagsüber als Elektro-Vertreter Klinken putzen, um seine Familie zu ernähren. Im Sommer 1955 gelang es ihm die Verantwortlichen bei „Sun Records“ zu überzeugen, mit ihm eine Platte mit dem Früh-Rockabilly-Stück „Cry! Cry“ Cry!“ auf der A-Seite zu produzieren. Die Platte wurde ein solider Erfolg (Rang 14 der Billboard Charts) und öffnete Cash den Weg zur großen Karriere. Der endgültige Durchbruch kam bereits wenige Monate später mit „Folsom Prison Blues“, einem wie viele andere Cash-Lieder im charakteristischen „Frachtzug-Rhythmus“ produzierten Country-Song. „Folsom Prison Blues“ ereichte Platz 4 der Country-Hitliste. 14 Jahre später bekam er für die legendäre Live-Präsentation dieses Hits im kalifornischen Gefängnis Folsom Prison vor Bundesgefangenen (13. Januar 1968) den Grammy-Award 1969 für die beste männliche Darbietung in der Kategorie Country. Außer in Folsom trat Cash auch im berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis von St. Quentin auf.
Cash hat während seiner Laufbahn mehr als 500 Songs geschrieben. Zu seinen größten Erfolgen neben „Folsom Prison Blues“ zählten „I walk the Line“ (1956, „Don´t take your Guns in Town“ (1958) und das mit Mariachi-Anklängen aufgepeppte „Ring of Fire“ (1963) sowie „A Boy named Sue“ (1969). Der Protestsong „The Ballad of Ira Hayes“ (1964), der das traurige Schicksal des Weltkrieg-II-Helden und Prima-Indianers Ira Hayes anprangerte, machte Johnny Cash zu einem der Heroen der US-Bürgerrechtsbewegung.
Zum äußerlichen Markenzeichen von Cash wurde Ende der 60er Jahre sein durchgängig schwarzes Outfit („Man in Black“), das sich von den damals üblichen bunten Cowboy-Kostümen anderer Country-Sänger unterschied. Der überaus erfolgreiche Cash, der sich gern mit der Attitüde des Outlaws schmückte, obwohl er lediglich wegen einiger Bagatell-Delikte kurzzeitig inhaftiert gewesen war, hatte im Privatleben schwere Krisen zu bewältigen. 1956 lernte er Country-Kollegin June Carter (1929 - 2003) kennen, mit der er in Folge immer häufiger gemeinsam auftrat. Es entwickelte sich eine tiefe Liebe. Beide waren aber noch verheiratet und verheimlichten jahrelang ihre Beziehung. 1966 ließen sich Cash und June Carter von ihren Ehepartnern scheiden. 1967 war Johnny Cash durch jahrelangen Alkohol- und Tabletten-Missbrauch psychisch und physisch schwer angeschlagen. Angeblich soll er von 1957 bis 1967 kein einziges Mal nüchtern auf der Bühne gestanden haben. Mit Hilfe von June Carter schaffte er schließlich den Entzug. June heiratete den geheilten Cash 1968. 1970 wurde ihr einziges Kind, John Carter Cash, geboren.
Die von 1969 bis 1971 zur besten Sendezeit ausgestrahlte ABC-TV-Sendung „The Johnny Cash Show“ machte Cash einem noch breiteren Publikum bekannt. Der Mann in Schwarz gönnte sich einige durchaus respektable Ausflüge ins Schauspieler-Geschäft: So spielte er 1971 im Western „Gunfight“ neben Kirk Douglas und hatte 1976 eine Gastrolle in der Michael-Landon-Serie „Little House on the Prairie“ („Unsere kleine Farm“).
Johnny Cash, der Ende der 1970er-Jahre bis 1983 erneut mit Tablettensucht zu kämpfen hatte, hatte um 1980 den Höhepunkt seiner Karriere überschritten, wenn ihm auch immer wieder Hits wie „Highwayman“ (1985) oder Top-Alben wie „American Recordings“ (1992) gelangen. Er blieb zeitlebens eine wichtige, vielfach geehrte Größe der US-amerikanischen Musik. Cash stand für die sich in Opposition zum glatten Nashville-Kommerz positionierende rauere und authentischere „Outlaw“-Fraktion der Country-Musik.
1988 musste Cash sich einen Bypass einsetzen lassen und 1999 wurde bei ihm eine schwere Neuropathie-Krankheit festgestellt. Am 15. Mai 2003 starb Cashs große Liebe June Carter, vier Monate später folgte ihr Cash. Am 12. September 2003 starb er in Nashville an Lungenversagen.


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Johnny Cash Lyrics
ring of fire
Johnny Cash Diskografie
1990 - Boom Chicka Boom
1990 - Highwayman 2
1991 - The Mystery of Life
1991 - Country Christmas
1994 - Wanted Man
1994 - American Recordings
1995 - Highwaymen - The Road Goes on Forever
1996 - Unchained
1998 - VH1 Storytellers - Johnny Cash and Willie Nelson (live)
2000 - American III - Solitary Man
2002 - American IV - The Man Comes Around
2002 - At Madison Square Garden
2003 - Unearthed
2004 - My Mother's Hymn Book
2006 - Personal File
2006 - American V - A Hundred Highways
2010 - American VI - Ain't No Grave
Johnny Cash Diskografie