Biografie Hannes Wader Lebenslauf

Der als linker Liedermacher in den 1970er Jahren berühmt gewordene Hans „Hannes“ Eckard Wader wurde am 23. Juni 1942 im 1972 nach Bielefeld eingemeindeten und durch die „Bodelschwing´schen Anstalten Bethel“ bekannt gewordenen ostwestfälischen Städtchen Gadderbaum geboren. Seine Eltern, Landarbeiter und Putzfrau, hatten Mühe, den Lebensunterhalt der insgesamt fünfköpfigen Familie, zu der neben Hannes noch zwei ältere Schwestern gehörten, aufzubringen.
Der 1948 im Bielefelder Ortsteil Hoberge eingeschulte Hannes galt als gern musizierender und zeichnender Träumer, der sich aus den bescheidenen Verhältnissen, in die er hineingeboren worden war, oft hinausträumte. Hannes Wader machte nach acht Jahren Volksschule von 1956 bis 1959 eine dreijährige Dekorateurslehre. Noch einmal drei Jahre hielt er es dann aus, die Schaufenster von Schuhgeschäften zu dekorieren. In der Bielefelder Amateur-Jazz-Szene erwarb sich der schlaksige Junge mit der ausgeprägten Adlernase in seiner Dekorateurs-Zeit einen Insider-Ruf als begnadeter Saxophonist.
Über den Umweg einer Begabtenprüfung konnte er ein Graphik-Studium an der Werkkunstschule in Bielefeld aufnehmen, das er aber nach drei Semestern abbrach. Dann zog es ihn 1963 nach Berlin, wo seine Arbeiten-Mappe den Aufnahmeausschuss an der „Akademie für Graphik, Druck und Werbung“ überzeugte. Grafik-Student Wader tauchte als Sänger in die Folk-Szene West-Berlins ein. Pfingsten 1966 hatte er seinen ersten großen Auftritt. Beim 3. Burg-Waldeck-Festival im Hunsrück begeisterte er das Publikum.
1967 brach Wader sein Studium ab und arbeitete ein knappes Jahr als Layouter bei „Pardon“. Er war mittlerweile eine anerkannte Größe in der speziellen Westberliner Singerszene, deren Mitglieder als deutsche Varianten der angelsächsischen Singer-Songwriter oder französischen Chansonniers mit dem Begriff „Liedermacher“ bezeichnet wurden. Die Liedermacher schrieben die Texte und komponierten die Musik ihrer vorgetragenen Lieder selbst. Zusammen mit Wader zogen Musikanten wie der Soft-Singer Reinhard Mey, Spaß-Sänger Ulrich Roski oder Schobert & Black sowie Politbarden wie Dieter Süverkrüp durch die Kleinkunstbühnenszene von Berlin.
Waren Waders erste Lieder noch durchgängig von unpolitischen und poetischen Themen dominiert, so schlug sich ab 1968 eine deutliche, linksorientierte Politisierung in seinen Arbeiten nieder. Waders erstes, von seinem Freund Knut Kiesewetter produziertes Album „Hannes Wader singt...“ (1969), gehörte zu den erfolgreichsten Liedermacher-Produktionen der frühen Nach-1968er-Zeit. Die Platte mit an Reinhard-Mey-Liedgut erinnernde Mitsumm-Songs wie „Viel zu schade für mich“ und „Fremde Gesellen“ wurde zur Vinyl-Ikone in linken WGs und auf verqualmten Studi-Partys. „Hannes Wader singt...“ verschaffte Wader seinen ersten Plattenvertrag. Auch die folgenden Alben wie „Ich hatte mir noch so viel vorgenommen“ (1971) mit „Steh doch auf, du armer Hund“ und der „Arschkriecher-Ballade“ oder „7 Lieder“ (1972) mit dem legendären und an Biss kaum zu überbietenden „Tankerkönig“ hatten einen betont sozialkritischem Bezug, wurden Kassenerfolge und festigten Waders Ruf als Leadsänger der linken Szene.
Dieser Ruf wurde außermusikalisch auch durch die „Hella-Utesch-Affäre“ unterstrichen. Ende 1971 hatte Wader, der damals im gediegenen Hamburger Stadtteil Poppenbüttel wohnte, seine Wohnung der mutmaßlichen Journalistin Hella Utesch für die Zeit überlassen, in der er auf Anhalter-Tour quer durch Europa sein würde. Nach seiner Rückkehr 1972 stellte sich heraus, dass Utesch die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin gewesen war. Polizei und Justiz ermittelten gegen Wader. Ihm drohte Auftrittsboykott, der allerdings durch die beherzte Solidarität von der RAF-Unterstützung unverdächtiger Kollegen abgemildert wurde. Das Ermittlungsverfahren gegen Wader wurde schließlich eingestellt.
Wader zog sich 1973 in das nördlich von Husum gelegene Dorf Struckum zurück, wo der recht wohlhabend gewordene Liedermacher die 1806 gebaute, renovierungsbedürftige Holländer-Windmühle „Fortuna“ kaufte und zur Wohnmühle umbaute. Ein Jahr später heiratete er die Schauspielerin Susanne
Tremper (geb. 1953). Die Ehe wurde 1980 geschieden. In seiner Struckumer Zeit erweiterte Wader sein Repertoire durch das bis dahin bei vielen seiner Fans eher verpönte Segment „Volkslied“. Dabei knüpfte er an seinen wohl bekanntesten, bereits volksliedähnlichen Song „Heute hier, morgen dort“ (1972) an. U. a. produzierte Wader Seemannslieder-Alben und Interpretationen niederdeutschen Liedguts wie den dithmarscher Kinderliedklassiker „Matten Has“ von Klaus Groth. Daneben kultivierte Wader aber auch seine Liebe zum englischen und US-Folksong sowie zu Schubert und Bellman.
In der ersten Hälfte der 80er Jahre war Wader fast ständig auf Tournee. 1986 ging er ein zweites Mal die Ehe ein. Ehefrau Cordula Finck, eine Psychologin, brachte 1987 den gemeinsamen Sohn Johann und 1995 die gemeinsame Tochter Louise zur Welt. Von 1977 bis 1991 war Wader DKP-Genosse.
1998 verkaufte Wader seine Mühle und zog mit seiner Familie auf einen Resthof in der an der Grenze zu Dithmarschen liegenden Geest-Gemeinde Holstenniendorf im holsteinischen Kreis Steinburg. Zehn Jahre später folgte der Umzug nach Kassel. Wader, dem 2012 der Weltmusikpreis RUTH verliehen worden war, gab anlässlich seines 70. Geburtstags bekannt, dass er keinesfalls daran denken würde, mit dem Musikmachen aufzuhören.
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Hannes Wader Diskografie
1969 - Hannes Wader singt …
1971 - Ich hatte mir noch so viel vorgenommen
1972 - 7 Lieder
1974 - Der Rattenfänger
1974 - Plattdeutsche Lieder
1975 - Hannes Wader - Volkssänger
1976 - Kleines Testament
1977 - Hannes Wader singt Arbeiterlieder
1977 - Floh de Cologne - Rotkäppchen
1978 - Hannes Wader singt Shanties
1979 - Wieder unterwegs
1980 - Es ist an der Zeit
1982 - Dass nichts bleibt wie es war (live)
1983 - Nicht nur ich allein
1985 - Glut am Horizont
1986 - Liebeslieder
1987 - Bis jetzt (live)
1989 - Nach Hamburg
1990 - Hannes Wader singt Volkslieder
1991 - Nie mehr zurück
1992 - Schon so lang „'62 – '92“ 
1992 - Blick zurück – Das Beste aus den 80er Jahren
1995 - Zehn Lieder
1996 - Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellman
1997 - An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert
1998 - Auftritt - Hannes Wader
1999 - Der Poet (Kompilation / 2 CD)
1999 - Der Rebell (Kompilation / 2 CD)
1999 - Der Volkssänger (Kompilation / 2 CD)
2001 - Was für eine Nacht (live mit Konstantin Wecker)
2001 - Wünsche (Pläne)
2003 - Mey, Wader, Wecker – das Konzert
2004 - … und es wechseln die Zeiten
2004 - Wein auf Lebenszeit
2005 - Jahr für Jahr
2006 - Mal angenommen
2007 - Neue Bekannte
2010 - Kein Ende in Sicht (Live-CD mit Konstantin Wecker)
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