Länderinfo Tschechien Geschichte

Die Entstehung Tschechiens
Die ersten Spuren menschlicher Anwesenheit in Tschechien gehen auf eine Zeit vor knapp 1,87 Millionen Jahren zurück. Von 5300 bis 4500 vor Christi lebten neolithische Völkergruppen auf dem Gebiet der Tschechei. Man fand verschiedene Gräber aus diversen Epochen. Im ersten Jahrhundert kamen die Kelten und anderen germanische Stämme und besiedelten einige Gebiete. Zur Zeit der großen Völkerwanderung wurde das Gebiet aber stark entvölkert. In der Mitte des sechsten Jahrhunderts wanderten dann die Slawen ein. Es entstand das Reich der Samo. Von 768 bis 814 lag das Gebiet unter der Herrschaft von Karl dem Großen. Von 800 an hielten Byzantiner Einzug in Mähren. Mit dem Tod des Regenten Svatopluk zerfiel das Großmährische Reich stark. Fortan regierte der Přemyslide Wenzel. Nach der Ermordung durch seinen Bruder Boleslav, übernahm dieser sein Amt. 1003 fiel Boleslaw I. aus Polen in Böhmen ein. 1085 wurden Böhmen und Mähren zusammengeschlossen und erster König wurde Vratislav II. Die Dynastie der Přemyslider endete 1306 mit der Ermordung von Wenzel III. in Olmütz.

Der Werdegang der Könige

Am 1310 heiratete Johann von Luxemburg die Tochter von Wenzel II. und wurde damit Böhmischer König. Der römische Kaisersohn und seine Nachkommen gründeten die Karls-Universität in Prag. Die Stadt wurde zur Residenzstadt. Als Karl IV. 1355 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde, verfasste dieser ein Testament. Diese umfasste auch die Erbfolge. Nach seinem Tod wurde das Land unter den Söhnen aufgeteilt. Es galten die Gebiete Görlitz, Brandenburg, und Böhmen. Mit Jiří z Poděbrad wurde 1458 erstmals ein protestantischer König in Europa gewählt. Von 1609 an galt in Tschechien die Religionsfreiheit. 1618 kommt es zum Zweiten Prager Fenstersturz. Böhmische Gesandte drangen in die Kanzlei ein und warfen zwei kaiserliche Stadthalter aus dem Fenster. Dieses Ereignis löste den Dreißigjährigen Krieg aus. Es kam zu einer energischen Unterdrückungspolitik und die Protestanten flohen in Scharen. Wer nicht schnell genug war, wurde hingerichtet.


Der Weg zur Tschechoslowakei

Erst als Maria Theresia 1740 an die Macht gelangte, kehrten sanftere Zeiten in der Tschechei ein. Unter dem Slogan „Alles für das Volk; nichts durch das Volk“ regierte sie mit milder Nachsicht und auch ihr Sohn Joseph II. folgte diesem Leitsatz. Die Leibeigenschaft wurde abgeschafft. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es in Tschechien zu einem neuen nationalen Verständnis. Neben dem Wunsch einer politischen Autonomie dominierte zu dieser Zeit ein großes Verlangen die alte Sprache und Kultur zu erneuern. Um diesem Verlangen nachzukommen, erließ der österreichische Ministerpräsident Graf Badeni 1897 eine Nationalitätenverordnung. Verschiedene Gebiete sollten fortan zweisprachig verwaltet werden. Der Erste Weltkrieg verlief glimpflich für die Tschechen. 1918 wurde die Tschechoslowakei gegründet. Während Adolf Hitler in Deutschland an die Macht kam, war Tschechien schon ein Teil fester Bestandteil der Sudetenkrise. 1938 beschloss das internationale Komitee das Münchener Abkommen, nach dem das Sudetenland der Tschechoslowakei an Deutschland übergehen sollte. 1939 marschierten deutsche Truppen überall in Tschechien ein und Hitler gründete dort das Reichsprotektorat Böhmen und Mähren. Erst 1945 befreiten die Alliierten das Gebiet. 1946 gewann die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei die ersten Wahlen.

Beitritt in die EU

Die Kommunisten herrschten bis 1989. Nach zahlreichen Demonstrationen trat Präsident Gustáv Husák zurück. Das Ereignis wurde als die Samtene Revolution bezeichnet. 1990 wurde die Tschechische Sozialistische Republik in Tschechische Republik umbenannt. Später dann in „Tschechische und Slowakische Föderative Republik“ (ČSFR). Die CSFR wurde 1993 aufgelöst und der souveräne Staat der Tschechoslowakei entstand. Das junge Land trat dem Europarat bei und 1996 übernahmen die Sozialdemokraten eine führende Rolle in der Regierung. Der neue Aufschwung wurde 1997 harsch von einem Banken-Crash gestoppt. 1999 wurde Tschechien ein Teil der Nato. 2004 trat die Tschechoslowakei der Europäischen Union bei. Seit 2006 regiert die konservative ODS. 2009 wird der Tschechische Ministerpräsident Mirek Topolánek zum Präsidenten der Europäischen Union gewählt. Auf einer Fläche von 78.864 Quadratkilometern wohnen heute knapp 10.0 Millionen Menschen.
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